Jerusalemtag

»Keine Patrioten«

Benzi Gopstein, Leiter von Lehava Foto: Flash90

Nach den Unruhen während des Jerusalemtags fordert Verteidigungsminister Benny Gantz das Verbot von rechtsextremistischen jüdischen Gruppen in Israel. »Die Zeit ist gekommen, La Familia und Lehava als terroristische Organisationen einzustufen«, machte er klar.

Beim Fahnenmarsch am Sonntag durch das muslimische Viertel der Altstadt hätten die beiden Gruppen »an vorderster Front zu Gewalt und Hetze beigetragen«. Mitglieder von Lehava und La Familia wurden gesehen, wie sie arabische Bewohner der Altstadt angriffen und rassistische Gesänge wie »Tod den Arabern« und »Dein Dorf soll brennen« skandierten.

rechtspartei Gantz sagte, er wisse, dass das Thema bei Sicherheitsorganisationen bereits an­gesprochen wurde, »und ich vertraue darauf, dass sie diese Überlegungen auf die bestmögliche Weise anstellen«. Nach einem Treffen mit der Polizei verurteilte auch Premierminister Naftali Bennett von der Rechtspartei Jamina die »Gruppe von Extremisten hinter der Gewalt« und sagte, sie würden vor Gericht gestellt.

Außenminister Yair Lapid merkte an, die Feierlichkeiten seien von Gruppen wie La Familia und Lehava gekidnappt worden.

Außenminister Yair Lapid merkte an, die Feierlichkeiten seien von Gruppen wie La Familia und Lehava gekidnappt worden. »Aus einem Tag der Freude haben sie einen des Hasses gemacht. Diese Leute sind keine Patrioten. Jerusalem hat etwas Besseres verdient.«

hetze Die auf dem Marsch durch die Hauptstadt gezeigte Gewalt und Hetze wurde von den Vorsitzenden mehrerer politischer Parteien ausführlich diskutiert und verurteilt, von anderen jedoch ignoriert, insbesondere von der rechtsgerichteten Likud-Partei und der rechtsextremen Otzma Hajehudit. Der Leiter von Lehava, Bentzi Gopstein, kritisierte Gantz’ Äußerungen und sagte, die Organisation würde ihn überleben.

Sowohl La Familia als auch Lehava wurden im Laufe der Jahre immer wieder mit Fällen von Gewalt gegen Araber in Verbindung gebracht. La Familia ist eigentlich ein Fanklub der Jerusalemer Fußballmannschaft Beitar, obwohl sich die Mannschaft wiederholt davon distanziert hat.
Lehava ist gegen Assimilierung und spricht sich auch gegen die LGBTQ-Gemeinde aus. Der Minister für öffentliche Sicherheit, Omer Barlev (Arbeitspartei), unterstützt die Forderungen, dass die beiden Organisationen illegal sein sollten.

Israel

Zwei Verletzte bei Terrorangriff nahe Jerusalem

Der Attentäter konnte von einem Polizisten und umstehenden Zivilisten überwältigt werden

 12.09.2025

Vermisst

Er brachte Menschen heim

Der Taxifahrer Eitan Levi wurde am 7. Oktober ein frühes Opfer

von Sabine Brandes  12.09.2025

TV

Auch Niederlande drohen mit ESC-Boykott, wenn Israel teilnimmt

Gastgeber Österreich hat sich bereits eindeutig für eine Teilnahme Israels ausgesprochen

 12.09.2025

Gaza

Jetziger und einstiger Stabschef warnen erneut

Die Militäroperation in Gaza-Stadt soll die Infrastruktur der Hamas zerstören - doch IDF-Chef hat große Bedenken

von Sabine Brandes  12.09.2025

Nachrichten

Avocados, Opposition, Drohne

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  12.09.2025

Geiseldrama

Wurde Elisabeth Tsurkov gegen einen Hisbollah-Offizier ausgetauscht?

Die aus dem Irak freigekommene israelische Forscherin leide unter Schmerzen und wird im Krankenhaus Sheba behandelt

von Sabine Brandes  11.09.2025

Nahost

Israel fängt erneut Huthi-Rakete aus dem Jemen ab

Immer wieder feuern die Huthi Geschosse auf den jüdischen Staat ab. Dieser reagiert mit Gegenschlägen. Dennoch dauern die Attacken an

 11.09.2025

Jerusalem/Doha

Umstrittene Bilanz nach Israels Angriff in Doha

Während israelische Regierungsvertreter den Angriff als Erfolg bezeichnen, widersprechen katarische Stimmen deutlich

 11.09.2025

Israel

Netanjahu spricht von »wunderbaren Strandgrundstücken« in Gaza

Der Ministerpräsident weihte in Bat Jam eine Strandpromenade ein, die nach US-Präsident Donald Trump benannt wurde

 11.09.2025