Medien

Keine besten Freunde mehr

Ein Bild aus früheren Zeiten: die Netanjahus und die Adelsons Foto: Flash 90

Diese vier sind keine besten Freunde mehr. Die Herausgeberin der kostenlosen Tageszeitung »Israel Hayom«, Miriam Adelson, hat bei der Polizei ausgesagt, dass sich Sara und Benjamin Netanjahu wiederholt in die Berichterstattung ihres Blattes eingemischt hätten. »Bis es sehr unangenehm wurde.«

Die Aussagen der Ehefrau von Casino-Milliardär Sheldon Adelson wurden jetzt in einer Sendung von Kanal zwölf veröffentlicht.

Verbot Adelsons Aussage war Teil einer Polizeiuntersuchung in dem Fall Nummer 2000, bei dem Benjamin Netanjahu mit dem Herausgeber von Yedioth Ahronoth, Arnon Mozes, positive Artikel über die Regierung aushandeln wollte. Im Gegenzug habe Netanjahu Israel Hayom mit dem Verbot des Vertriebs kostenloser Tageszeitungen schwächen wollen. Israel Hayom ist der größte Konkurrent von Yedioth Ahronoth. Nach dem Bekanntwerden des Gesprächs sei Sheldon Adelson sehr wütend gewesen, heißt es.

Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit hatte beschlossen, Netanjahu neben zwei weiteren Fällen auch in diesem Fall wegen Betrugs und Vertrauensbruchs im Amt anzuklagen. Auch wenn der Deal niemals zustande kam, entschied der Generalstaatsanwalt, dass es in diesem Gespräch kurz vor der Wahl um die Frage ging, wie Netanjahu seine Macht dazu nutzen konnte, um eine gute Berichterstattung zu erzielen, die seine Wiederwahl als Premier positiv hätte beeinflussen können.

Anfangs sei Sara Netanjahu sehr nett gewesen, beschrieb Adelson, eine »eindrucksvolle, eine kluge Frau«. Doch mit der Zeit habe es nur noch Klagen gegeben: »Zum Beispiel sei ihr Bild in der Zeitung zu klein gewesen, wir haben nicht über ihren Besuch bei krebskranken Kindern geschrieben oder so etwas. Immer nur Beschwerden. Wir hörten es uns an und reagierten nicht mehr.«

Beschwerde Einmal habe die Ehefrau des Premiers Miriam Adelson sogar vorgeworfen, es sei ihre Schuld, wenn der Iran Nuklearwaffen bekomme und Israel von der Landkarte gefegt werde. »Weil ich Bibi nicht verteidige.« Auch der Regierungschef persönlich habe sich über zu wenige positive Berichte in der Zeitung beschwert und Adelson »schreiend in den USA angerufen«.

Eigentlich waren die Milliardäre der Hauptunterstützer von Netanjahu in den USA, doch die Beziehung, erzählte Miriam Adelson während ihrer Aussage bei der Polizei, sei an den dauernden Beschwerden der Netanjahus darüber zerbrochen, wie sie in der Zeitung dargestellt werden.

Nahost

Bericht: Mossad verweigerte Doha-Angriff

Dem Luftangriff gegen die Hamas-Anführer in Katar gingen offenbar schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierung und Geheimdienst voran

von Sabine Brandes  15.09.2025

Gazakrieg

Wie sich Emily Damari den Terroristen widersetzte

Die ehemalige Geisel hat in London über ihre Gefangenschaft in Gaza gesprochen und darüber, wie sie trotz schrecklicher Bedingungen eine »aktive Rolle« einnehmen konnte

 15.09.2025

Nahost

Netanjahu nennt Kritik nach Angriff in Katar »Heuchelei«

US-Außenminister Rubio trifft nach Israels Angriff auf die Hamas in Katar Netanjahu. Die USA wollen laut Rubio »unabhängig davon, was geschehen ist« weiterhin die drängenden Probleme der Region lösen

 15.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 15.09.2025

Gaza

»Guy ist menschlicher Schutzschild der Hamas«

Die Angehörigen der Geiseln flehen, dass die israelische Militäroperation in Gaza-Stadt nicht durchgeführt wird

von Sabine Brandes  15.09.2025

Geiseln

Blind, allein, dem Tode nah

Die Hamas hat ein neues Propagandavideo verbreitet, das Guy Gilboa-Dalal und Alon Ohel in Gaza-Stadt zeigt. Die Angehörigen befürchten das Schlimmste

von Sabine Brandes  15.09.2025

Israelische Studie

Intensive Social-Media-Nutzung im Krieg verstärkt Angst

Soziale Netzwerke haben im Krieg eine paradoxe Rolle: Sie sind zugleich Quelle für Zusammenhalt und emotionale Belastung

 15.09.2025

Nahost

Armeechef kritisiert fehlende Strategie

»Der Regierungschef sagt uns nicht, wie es weitergehen soll. Wir wissen nicht, worauf wir uns vorbereiten sollen«, sagt Eyal Zamir

 15.09.2025

Jerusalem

Marco Rubio in Israel: Schadensbegrenzung nach Angriff in Katar

»Der Präsident war nicht glücklich darüber«, sagt der US-Außenminister über den Schlag gegen die Hamas in Doha

 15.09.2025