Wirtschaft

Kein »Better Place« für Agassi

Geschasst: Schai Agassi Foto: Flash 90

Wirtschaft

Kein »Better Place« für Agassi

Chef der Elektroauto-Firma gefeuert

von Sivan Wüstemann  10.10.2012 16:57 Uhr

Vor Kurzem noch wurde er zum »Unternehmer des Jahres« gekürt und lächelte vor Palmen in Monte Carlo. Jetzt ist er arbeitslos. Schai Agassi, der charismatische Gründer von »Better Place«, ist von seiner eigenen Firma gefeuert worden. Vor fünf Jahren hatte der Israeli die Sparte der Elektroautos mit seinen auswechselbaren Batterien revolutioniert und zahlreiche Preise eingeheimst. Nun ist für ihn Schluss.

Vergangene Woche hatte die Meldung, Agassi sitze nicht mehr auf dem Chefsessel, für große Verwunderung gesorgt. Der 44-Jährige war seit der Gründung das Gesicht der innovativen Firma und seit dem ersten Tag deren Geschäftsführer. Seinen Posten wird jetzt der Leiter der australischen Zweigstelle, Evan Thornley, übernehmen. Insider gehen davon aus, dass der Wechsel einen wesentlichen Wandel in der Strategie des Unternehmens mit sich bringen wird.

Hinter den Kulissen wurde schon länger gemunkelt, dass die milliardenschweren Investitionen nicht den gewünschten Erfolg bei den Verkaufszahlen der Elektroautos mit sich brachten. Angeblich hat Better Place in den vergangenen vier Jahren eine halbe Milliarde Dollar verloren.

Deal Zudem sollte Israel Hauptabsatzmarkt von Better Place werden. Doch bis heute sind hier lediglich ein paar Hundert der umweltfreundlichen Vehikel verkauft worden. Ein Großteil der israelischen Pkw-Kunden besteht aus Unternehmen, die sich regelrechte Autoflotten zulegen und diese zu monatlichen Raten an ihre Mitarbeiter leasen. Agassi habe es versäumt, in diese Sparte vorzustoßen, heißt es. Ironischerweise schloss Better Place just am letzten Arbeitstag des Chefs einen Deal mit dem Unternehmen Albar ab. Das will ab sofort für circa 400 Euro Monatsgebühr Elektroautos an seine Angestellten ausgeben.

In einer Pressekonferenz hatte der Vorstandsvorsitzende von Better Place, Idan Ofer, erklärt, dass Thornley in seiner vierjährigen Tätigkeit alle sehr beeindruckt habe. »Er bringt die richtige Kombination aus Unternehmer- und Teamgeist mit, um Better Place auf die nächste Stufe zu hieven.« Agassi selbst schrieb seinen ehemaligen Mitarbeitern in einem Brief, dass »mein Herz immer bei Better Place sein wird«.

Gaza

Bericht: USA und Israel setzen Hamas Frist für Waffenabgabe

Die USA und Israel haben sich auf eine Frist für die Entwaffnung der Hamas geeinigt. Diese ist Voraussetzung für Frieden in Gaza

 31.12.2025

USA

Die Eltern der letzten Geisel treffen Trump

Die Eltern von Ran Gvili kämpfen dafür, dass die zweite Phase von Trumps Gaza-Plan erst beginnt, wenn ihr Sohn wieder zu Hause ist

 31.12.2025

Deutschland

Bildungszentrum von Yad Vashem soll Leerstelle füllen

Das in Deutschland geplante Bildungszentrum der Gedenkstätte Yad Vashem soll ein größeres Bild in den Dialog der Erinnerungskultur bringen

 31.12.2025

Hintergrund

Das steckt hinter »Katargate«

Die Affäre um vermeintliche Zahlungen von Doha an Netanjahu-Berater und Medien-Leaks zieht immer weitere Bahnen

von Sabine Brandes  30.12.2025

Terror

Warum?

Die nichtjüdische Deutsche Carolin Bohl wurde am 7. Oktober 2023 von der Hamas brutal ermordet. Hier nimmt ihre Mutter Abschied von der geliebten Tochter

von Sonja Bohl-Dencker  30.12.2025

Afrika

Somalier protestieren gegen Israel

Sprechchöre, geschlossene Unis, kämpferische Reden: In Somalia entlädt sich Wut über Israels Anerkennung von Somaliland. Die Proteste ziehen sich quer durch die Gesellschaft.

 30.12.2025

Einspruch

Solidarität mit Somaliland

Sabine Brandes findet Israels Anerkennung der Demokratie am Horn von Afrika nicht nur verblüffend, sondern erfrischend

von Sabine Brandes  30.12.2025

Jerusalem/Fremont

Benjamin Netanjahu spricht mit Elon Musk über KI-Zukunft Israels

Im Mittelpunkt stand die strategische Ausrichtung Israels im Bereich künstlicher Intelligenz. Netanjahu will das Land technologisch an die Weltspitze führen

 30.12.2025

Jerusalem

Mikwe aus der Zeit des Zweiten Tempels unter der Klagemauer entdeckt

Der Fund gilt als eindrucksvoller archäologischer Beleg für die Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahr 70 nach Christus

 30.12.2025