Bombenanschlag

Kampf der Unterwelt

Flammen und schwarzer Rauch: unmittelbar nach dem Bombenanschlag in Tel Avivs Innenstadt am Donnerstagmittag Foto: channel 2

Der Bombenanschlag, der sich am Donnerstagmittag in der Tel Aviver Innenstadt ereignete, hat Medienberichten zufolge einen kriminellen Hintergrund. Nach Polizeiangaben wurde ein Auto in die Luft gesprengt, das neben einem Bus gehalten hatte, dabei wurden mindestens sieben Menschen leicht verletzt. Zunächst hatten die Sicherheitskräfte einen Terroranschlag vermutet, da sich die Explosion in der Nähe des Verteidigungsministeriums ereignete. Nach einer ersten Untersuchung jedoch hieß es, dass der Anschlag mit dem Krieg der hiesigen Mafia zu tun habe.

Schock Der schwarze Rauch war schon von Weitem zu sehen. Dicke Schwaden zogen über die Jabotinsky- und Arlosoroffstraße mitten im Herzen von Tel Aviv. Diese Gegend ist um die Mittagszeit stets besonders belebt. Nach dem lauten Knall liefen viele Menschen aufgeregt durcheinander, andere blieben stehen und starrten geschockt in die Flammen. Die Angst vor Terroranschlägen ist ständiger Begleiter der Israelis.

Doch nach weniger als einer Stunde gab die Polizei Entwarnung. Mehrere Augenzeugen hatten angegeben, dass ein Motorradfahrer ein Objekt in den parkenden Personenwagen geworfen habe. Und in diesem Auto saß niemand anderes als Nissim Halperon, berüchtigter Chef des kriminellen Halperon-Clans. Offenbar habe es sich bei der Attacke um den Versuch einer rivalisierenden Bande gehandelt, den Mafiaboss aus dem Weg zu räumen. Halperon jedoch habe lediglich Kratzer abbekommen, hieß es im Armeeradio. Wieder einmal. Denn dieser Anschlag ist bereits der neunte innerhalb von zehn Jahren auf Halperon.

Mehr dazu in der kommenden Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Jom Haatzmaut

»Ich habe keine Unabhängigkeit, weil sie immer noch dort sind«

Der aus dem Gazastreifen befreite Yarden Bibas bittet die Israelis, sich einer Solidaritätsaktion für die noch verbleibenden Geiseln anzuschließen

von Sabine Brandes  30.04.2025

Notstand

Jom-Haazmaut-Feiern wegen Feuer abgesagt

Im Umkreis von Jerusalem sind schwere Waldbrände nicht unter Kontrolle zu bekommen. Straßen werden gesperrt und Wohnorte geräumt. Die Feiern zum Unabhängigkeitstag werden abgesagt

 30.04.2025

Israel

Arbel Yehoud musste Geiselhaft barfuß überstehen - auch im Winter

Die 29-Jährige hat in der Ruine ihres Hauses im Kibbuz Nir Oz ein Interview gegeben und grausame Details aus ihrer Gefangenschaft geschildert

 30.04.2025

Raanana

Randale bei israelisch-palästinensischem Gedenken an Opfer

Bei Tel Aviv greifen ultrarechte Aktivisten Zuschauer einer Gedenkfeier sowie Polizisten an. Auch in Tel Aviv kommt es zu einem Vorfall

 30.04.2025

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025