Während die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und Freilassung von Geiseln in die nächste Runde gehen, dauert der Krieg gegen den Terror in dem Küstengebiet an.
Israels Militär untersucht Medien zufolge Berichte, wonach Dutzende Zivilisten bei einem Luftangriff in Chan Junis im Süden getötet wurden. Nach Angaben des israelischen Militärs war ein Hamas-Terrorist das Ziel, der an dem Massaker vom 7. Oktober in Israel beteiligt gewesen sein soll.
Nach Darstellung der von der Terrororganisation Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen, die regelmäßig Unwahrheiten über Israels Vorgehen verbreitet, griffen die israelischen Streitkräfte (IDF) eine Schule in Chan Junis an. Dieselbe Terrorgruppe nutzt Schulen und Wohnhäuser, um sich hinter ihrer Bevölkerung zu verschanzen.
Nach Angaben des israelischen Militärs feuerte ein Kampfjet bei dem Angriff auf den Hamas-Terroristen »Präzisionsmunition« ab. Der Zielort des Angriffs habe in der Nähe der Schule im Osten von Chan Junis gelegen. Das Militär habe in der vergangenen Woche zur Evakuierung des Gebiets aufgerufen, hieß es weiter.
Verhandlungen in Doha
Unterdessen sollen die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und Freilassung der Geiseln der Hamas im Tausch gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen heute in Doha weitergehen, nachdem zuvor Gespräche in Kairo stattgefunden hatten.
Ägyptische Berichte über bedeutende Fortschritte seien verfrüht, zitierte der israelische Sender Channel 12 eine ranghohe israelische Quelle. Es seien »schwierige und komplexe« Verhandlungen. Es gebe aber Anstrengungen, um einen Durchbruch zu erzielen.
Alon, Bar und Barnea
Mossad-Chef David Barnea, sein Kollege vom Inlandsgeheimdienst Shin Bet, Ronen Bar, sowie der Chefunterhändler des Militärs, Nitzan Alon, sind beteiligt. Sie wollten in der katarischen Hauptstadt CIA-Chef Bill Burns, den ägyptischen Geheimdienstchef Abbas Kamel und Katars Ministerpräsidenten und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani treffen.
Die USA, Ägypten und Katar vermitteln zwischen Israel und den Aggressoren der Hamas, die Israel erklärtermaßen vernichten wollen und bereits weitere Massaker angekündigt haben.
Derweil sind die IDF seit einigen Tagen auch wieder in der Stadt Gaza im Norden des Küstenstreifens im Einsatz. Soldaten »lieferten sich Nahkämpfe mit Terrorzellen und eliminierten mehr als 150 Terroristen«, erklärte das Militär.
Hochburg der Hamas
Israels Armee hatte zuvor mitgeteilt, in Gaza gegen Kämpfer der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) vorzugehen. Bei ihrem jüngsten Einsatz im Ortsteil Schedschaija, der als Hochburg der Hamas gilt, seien sechs kilometerlange Tunnel sowie mit Sprengfallen versehene Gebäude zerstört worden, hieß es.
In einigen der verzweigten unterirdischen Systeme seien Kontroll- und Kommandozentren eingerichtet gewesen. Israels Militär sieht Hinweise, die offenbar belegen, dass die Hamas dort erneut versucht, Fuß zu fassen.
Israels Militär bestritt Berichte der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa, die Armee habe Mediziner des Al-Ahli-Krankenhauses in der Stadt Gaza gezwungen, die Klinik zu schließen.
Zwar seien Zivilisten als Vorsichtsmaßnahme aufgefordert worden, die Kampfgebiete zu verlassen. Der Aufruf habe aber nicht für Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen gegolten. Die Armee habe Vertreter des palästinensischen Gesundheitssystems vielmehr darüber informiert, dass es nicht nötig sei, Kliniken zu evakuieren. dpa/ja