Gaza-Krieg

Israels Armee legt Evakuierungspläne für Süden Gazas vor

Rafah grenzt an Ägypten. Doch das Nachbarland will keine Palästinenser aufnehmen Foto: copyright (c) Flash90 2024

Israels Armee hat dem Kriegskabinett einen Plan zur Evakuierung der Bevölkerung aus Kampfgebieten im Gazastreifen vorgelegt. Der Vorschlag enthält auch einen Einsatzplan, wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (Montag) mitteilte.

Ziel ist laut israelischen Medienberichten eine Bodenoffensive gegen die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten. Dort halten sich derzeit mehr als eine Million binnenvertriebene palästinensische Zivilisten auf. Sie hatten den nördlichen Teil des Gazastreifens auf Aufforderung der israelischen Armee verlassen und flohen vor den Kampfhandlungen.

Ferner genehmigte das Kriegskabinett laut der Mitteilung einen Plan zur Bereitstellung humanitärer Hilfe. Dieser solle verhindern, dass sich Plünderungen wie im nördlichen Teil des Gazastreifens sowie in anderen Gebieten wiederholen. Medienberichten zufolge wird damit eine direkte Einfuhr humanitärer Hilfe in den Nordteil des Gazastreifens ermöglicht. Bislang erfolgte die Hilfe über die beiden Übergänge Rafah und Kerem Schalom im Süden.

Bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an?

Laut dem katholischen Pfarrer von Gaza-Stadt, dem argentinischen Ordensmann Gabriel Romanelli, halten sich weiter rund 400.000 Menschen im Norden des Gazastreifens auf, darunter der Großteil der verbliebenen Christen. Die Lage dort spitze sich immer weiter zu, sagte er am Wochenende der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Neben fehlender medizinischer Versorgung würden Lebensmittel knapp; Hilfslieferungen erreichten das Gebiet kaum.

Pläne für mögliche israelische Bodenoffensive in Rafah hatten in den vergangenen Wochen die internationale Gemeinschaft alarmiert. Die USA warnten vor einer Militäraktion im Süden des Gazastreifens, solange kein Plan zum Schutz der dortigen Zivilisten vorliege. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bezeichnete eine Bodenoffensive in Rafah auf der Plattform X als »eine humanitäre Katastrophe mit Ansage«.

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Films über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Jerusalem

Netanjahu kündigt Treffen mit Trump an, warnt Hamas und kritisiert Katar

Vor seinem Besuch im Weißen Haus will der Ministerpräsident vor den Vereinten Nationen sprechen

 17.09.2025

Nahost

Israelische Armee weitet Offensive aus

Laut Armeesprecher Effie Defrin hat eine Befreiung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchste Priorität: »Ihre sichere Rückkehr ist der Kern unserer Mission. Sie sind der Grund, warum wir weiterkämpfen.«

 17.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

 16.09.2025

Meinung

Für das Leben entscheiden

Die Fortführung der Kampfhandlungen in Gaza gefährdet das Leben der Geiseln und den moralischen Fortbestand Israels. Es ist Zeit, diesen Krieg zu beenden

von Sabine Brandes  16.09.2025

Genf

UN-Kommission wirft Israel Genozid vor

In einem Bericht ist von vier erfüllten Tatbeständen des Völkermords die Rede. Die Weltorganisation verweist auf »das Verhalten politischer und militärischer Behörden«

 16.09.2025