Es war kein Cocktail. Ein israelisches Paar in Thailand gab sich nicht damit zufrieden, das alkoholische Mixgetränk mit Namen »Sex on the beach« zu genießen. Es hat den Titel in die Tat umgesetzt. Auf der Insel Ko Pha Ngan wurden die Frau und der Mann dabei gefilmt, wie sie unter einem Wasserfall intim wurden – und anschließend von der örtlichen Polizei festgenommen.
Laut einem Bericht der thailändischen Nachrichtenwebsite »Thiger« ereignete sich der Vorfall an dem beliebten Wasserfall Wang Sai Thong im Nordwesten der Insel. Anwesende Touristen filmten die Szene und teilten die Videos in den sozialen Medien, was eine Welle empörter Reaktionen und Besorgnis über eine Rufschädigung Thailands auslöste.
Das Paar wohnte in einem Dorf der Gegend
Nach den Veröffentlichungen ordnete Suriya Bonphan, Provinzchef von Koh Phangan, die Suche nach dem Paar an. Es stellte sich heraus, dass sie in einer Unterkunft in einem Dorf der Gegend wohnten. Die Beamten zögerten nicht lange, nahmen beide fest und brachten sie zur Vernehmung in das örtliche Einwanderungsamt.
Laut offiziellen Angaben habe das israelische Paar die Tat umgehend gestanden. Es wurde zur Polizeiwache gebracht, wo ein Verfahren wegen »Erregung öffentlichen Ärgernisses« eingeleitet wurde. Die thailändische Website zitierte Polizeibeamte mit der Aussage, dass ein solches Verhalten gegen thailändisches Recht und lokale Sitten verstoße und das Ansehen beliebter Naturgebiete schädige.
Dem thailändischen Gesetz zufolge gilt Geschlechtsverkehr oder das Begehen einer unzüchtigen Handlung an einem öffentlichen Ort als Straftat und wird mit einer Geldstrafe von bis zu 5.000 Baht (etwa 133 Euro) geahndet. Die haben die Israelis angeblich zahlen müssen, seien aber nach einigen Stunden entlassen worden. Sie hätten die Insel daraufhin verlassen, heißt es in israelischen Medien.
Die Fluggesellschaft Arkia unterrichtet ihre Gäste per Magazin in Sachen »Respekt für die Atmosphäre, Traditionen, Kultur und das Gesetz im Ausland«.
Handelt es sich bei den Beteiligten um ausländische Staatsangehörige, können die Einwanderungsbehörden zusätzliche Maßnahmen ergreifen – bis hin zur Ausweisung aus dem Land oder einem Wiedereinreiseverbot. Lokalen Medienberichten zufolge werde der Fall des Paares diesbezüglich weiter untersucht.
Der Wang-Sai-Wasserfall ist eine der beliebtesten Naturattraktionen auf Koh Phangan, ist von tropischem Dschungel umgeben und bietet Badebecken mit strandähnlichen Flächen drumherum.
Es wurde auch berichtet, dass sich das Paar entschuldigt und erklärte habe, »es sei in der Hitze des Moments an diesem romantischen Ort« geschehen. Doch was für sie ein unüberlegter Moment der Spontaneität zu sein schien, entwickelte sich schnell zu einer Geschichte über mangelndes kulturelles Bewusstsein im Ausland.
US-Website wirft Israelis vor, »Thailand zu zerstören«
Denn der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund einer wachsenden Kritik an israelischen Touristen, vor allem in Thailand. Vergangene Woche berichtete die Nachrichtenseite Ynet über einen Sturm der Entrüstung in den sozialen Medien nach viralen TikTok-Videos, in denen behauptet wurde, »die Israelis würden Thailand zerstören«.
Laut einem Bericht der amerikanischen Website »International Business Times« warfen andere ausländische Reisende vor allem Israelis respektloses Verhalten in dem südostasiatischen Land vor, schrieb Ynet. Viele Israelis echauffierten sich darüber, luden Videos aus ihrem Urlaub in dem Land hoch und erklärten, sie würden sich »selbstverständlich respektvoll« verhalten.
Die israelische Fluggesellschaft Arkia veröffentlicht in ihrem on-board-Magazin regelmäßige eine Seite mit »Benimmregeln« für ihre Landsleute mit den Rubriken »Respekt für die Atmosphäre, Traditionen, Kultur und das Gesetz«. Es wurde nicht berichtet, ob das Paar mit Arkia nach Thailand geflogen ist.