Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Benimmregeln für Touristen an Bord von Arkia Foto: Sabine Brandes

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025 17:05 Uhr

Es war kein Cocktail. Ein israelisches Paar in Thailand gab sich nicht damit zufrieden, das alkoholische Mixgetränk mit Namen »Sex on the beach« zu genießen. Es hat den Titel in die Tat umgesetzt. Auf der Insel Ko Pha Ngan wurden die Frau und der Mann dabei gefilmt, wie sie unter einem Wasserfall intim wurden – und anschließend von der örtlichen Polizei festgenommen.

Laut einem Bericht der thailändischen Nachrichtenwebsite »Thiger« ereignete sich der Vorfall an dem beliebten Wasserfall Wang Sai Thong im Nordwesten der Insel. Anwesende Touristen filmten die Szene und teilten die Videos in den sozialen Medien, was eine Welle empörter Reaktionen und Besorgnis über eine Rufschädigung Thailands auslöste.

Das Paar wohnte in einem Dorf der Gegend

Nach den Veröffentlichungen ordnete Suriya Bonphan, Provinzchef von Koh Phangan, die Suche nach dem Paar an. Es stellte sich heraus, dass sie in einer Unterkunft in einem Dorf der Gegend wohnten. Die Beamten zögerten nicht lange, nahmen beide fest und brachten sie zur Vernehmung in das örtliche Einwanderungsamt.

Laut offiziellen Angaben habe das israelische Paar die Tat umgehend gestanden. Es wurde zur Polizeiwache gebracht, wo ein Verfahren wegen »Erregung öffentlichen Ärgernisses« eingeleitet wurde. Die thailändische Website zitierte Polizeibeamte mit der Aussage, dass ein solches Verhalten gegen thailändisches Recht und lokale Sitten verstoße und das Ansehen beliebter Naturgebiete schädige.

Dem thailändischen Gesetz zufolge gilt Geschlechtsverkehr oder das Begehen einer unzüchtigen Handlung an einem öffentlichen Ort als Straftat und wird mit einer Geldstrafe von bis zu 5.000 Baht (etwa 133 Euro) geahndet. Die haben die Israelis angeblich zahlen müssen, seien aber nach einigen Stunden entlassen worden. Sie hätten die Insel daraufhin verlassen, heißt es in israelischen Medien.

Die Fluggesellschaft Arkia unterrichtet ihre Gäste per Magazin in Sachen »Respekt für die Atmosphäre, Traditionen, Kultur und das Gesetz im Ausland«.

Handelt es sich bei den Beteiligten um ausländische Staatsangehörige, können die Einwanderungsbehörden zusätzliche Maßnahmen ergreifen – bis hin zur Ausweisung aus dem Land oder einem Wiedereinreiseverbot. Lokalen Medienberichten zufolge werde der Fall des Paares diesbezüglich weiter untersucht.

Der Wang-Sai-Wasserfall ist eine der beliebtesten Naturattraktionen auf Koh Phangan, ist von tropischem Dschungel umgeben und bietet Badebecken mit strandähnlichen Flächen drumherum.

Es wurde auch berichtet, dass sich das Paar entschuldigt und erklärte habe, »es sei in der Hitze des Moments an diesem romantischen Ort« geschehen. Doch was für sie ein unüberlegter Moment der Spontaneität zu sein schien, entwickelte sich schnell zu einer Geschichte über mangelndes kulturelles Bewusstsein im Ausland.

US-Website wirft Israelis vor, »Thailand zu zerstören«

Denn der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund einer wachsenden Kritik an israelischen Touristen, vor allem in Thailand. Vergangene Woche berichtete die Nachrichtenseite Ynet über einen Sturm der Entrüstung in den sozialen Medien nach viralen TikTok-Videos, in denen behauptet wurde, »die Israelis würden Thailand zerstören«.

Laut einem Bericht der amerikanischen Website »International Business Times« warfen andere ausländische Reisende vor allem Israelis respektloses Verhalten in dem südostasiatischen Land vor, schrieb Ynet. Viele Israelis echauffierten sich darüber, luden Videos aus ihrem Urlaub in dem Land hoch und erklärten, sie würden sich »selbstverständlich respektvoll« verhalten.

Die israelische Fluggesellschaft Arkia veröffentlicht in ihrem on-board-Magazin regelmäßige eine Seite mit »Benimmregeln« für ihre Landsleute mit den Rubriken »Respekt für die Atmosphäre, Traditionen, Kultur und das Gesetz«. Es wurde nicht berichtet, ob das Paar mit Arkia nach Thailand geflogen ist.

Sexualisierte Gewalt

Ex-Geisel: »Ich dachte, ich werde für immer ihre Sexsklavin sein«

Fast ein Jahr nach ihrer Freilassung spricht die junge Israelin Romi Gonen zum ersten Mal über ihre zutiefst verstörenden Erlebnisse in Gaza

von Sabine Brandes  26.12.2025

Israel

Zwei Tote bei Terrorangriff mit Auto und Messer

Palästinenser rammte Passanten mit seinem Auto und stach auf Frau ein – ein Sicherheitsmann schoss auf den Attentäter und verletzte ihn

 26.12.2025

Israel

Winterwarnungen und das Warten auf Schnee

Am Samstag zieht ein stärkeres Tiefdruckgebiet auf, begleitet von Starkregen, starken Winden und spürbarer Kälte

von Sabine Brandes  26.12.2025

Gazastreifen

Erneut tödlicher Zwischenfall

Israels Armee: Zwei Terroristen wurden getötet, die eine »unmittelbare Bedrohung« dargestellt hätten

 26.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Sicherheit

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025

Israel

US-Botschafter: Iran zieht falsche Lehren aus Angriffen auf Atomanlagen

»Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden, aber offenbar haben sie sie nicht vollständig verstanden«, sagte Mike Huckabee

 25.12.2025 Aktualisiert

Spionage-Verdacht in Israel

Ex-Premier Bennett im Visier des Iran

Ein israelischer Staatsbüger soll den einstigen Ministerpräsidenten Naftali Bennett ausspioniert haben. Dem Verdächtigen steht eine Anklage bevor

von Sabine Brandes  25.12.2025

Israel

Regierung will Waffenproduktion des Landes ausbauen

Laut Premier Netanjahu ist dafür eine Summe von 93 Milliarden Euro vorgesehen – Lehre aus Rüstungsbeschränkungen verbündeter Staaten

 25.12.2025