Erneut hat die israelische Armee in Gaza-Stadt ein Hochhaus angegriffen. Nach Angaben des Militärs nutzte die Hamas den al-Ru’ya-Turm zur Aufklärung und Beobachtung. Vor dem Angriff seien die Bewohner mehrfach zur Flucht aufgefordert worden. Ein Mensch kam ums Leben. Augenzeugen berichteten, das Gebäude sei völlig zerstört worden.
Die Armee begründete den Angriff damit, dass die Hamas dort Beobachtungsposten eingerichtet und Sprengsätze in der Umgebung platziert habe. Bereits am Freitag hatte das Militär den Mushtaha-Turm in Gaza-Stadt in die Luft gesprengt.
Verteidigungsminister Israel Katz drohte anschließend, die »Tore zur Hölle in Gaza« zu öffnen, sollten die Geiseln nicht freigelassen werden. Am Samstag rief die Armee die Bewohner erneut auf, nach Süden in eine humanitäre Zone zu fliehen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, mehr als 100.000 Menschen hätten Gaza-Stadt inzwischen verlassen.
Zerstörung eines Tunnelsystems
Auch eine Moschee im Daraj-Viertel wurde am Sonntagmorgen bombardiert. Laut palästinensischen Medien gab es keine Opfer, da das Gebäude zuvor geräumt worden war. Nach Darstellung Israels nutzt Hamas immer wieder religiöse Einrichtungen für militärische Zwecke.
Darüber hinaus meldete die Armee die Zerstörung eines Tunnelsystems im Stadtteil Zeitoun. In dem unterirdischen Bauwerk habe sich ein Raum befunden, den Hamas zur Koordination von Angriffen genutzt habe.
Netanjahu berichtete am Sonntag im Kabinett von der Tötung eines Terroristen, der an dem Massaker vom 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen sein soll und sich am Telefon gegenüber seinen Eltern damit brüstete, zehn Juden ermordet zu haben. Nach Angaben aus Gaza handelt es sich um Mahmoud Afana, der in Deir al-Balah getötet worden sei.
Am Sonntag feuerten derweil palästinensische Terroristen wieder Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel ab. Sirenen heulten in Grenzorten und in Netivot. Eine Rakete wurde abgefangen, eine zweite schlug in unbewohntem Gebiet ein. Die Terrororganisation Islamischer Jihad reklamierte den Beschuss für sich. im