Jerusalem

Israel warnt vor Atomdeal

Verteidigungsminister Mosche Yaalon (M.) Foto: Flash 90

Während in Teheran angeblich schon die Feierlichkeiten geplant werden, herrscht in Jerusalem trübe Stimmung. Es heißt, die westlichen Nationen und der Iran stünden nur wenige Stunden vor einem Deal.

Dass es »ein historisches Abkommen« sein wird, schreiben viele internationale Zeitungen, noch am heutigen Montag in Wien könnte es unterschrieben werden. Israels Verteidigungsminister Mosche Yaalon indes bezeichnet den Deal als »historischen Fehler mit noch nie da gewesenen Zugeständnissen«.

verhandlungen Nach langwierigen Verhandlungen zwischen den USA – an deren Spitze Außenminister John Kerry – und fünf weiteren Weltmächten sowie dem Iran sollen die meisten Fragen in Bezug auf Teherans Atomprogramm ausgeräumt sein. Französische Medien werden zitiert, dass »99 des 100 Seiten starken Vertrages abgeschlossen sind«. Angeblich gehe es nur noch um die Laufzeit und exakte Daten, wann die Sanktionen aufgehoben werden sollen.

Die technischen Eckpunkte, etwa die Frage, wie viele Zentrifugen vom Iran betrieben werden dürfen oder welche Menge angereicherten Uraniums er halten darf, seien bereits im Anfangsstadium der Gespräche geklärt worden.

Das ganze Land wartet nun auf die offizielle Bekanntgabe der Regierung. Der iranische Präsident Hassan Rohani allerdings versicherte bereits vorab: »Auch wenn das Abkommen nicht unterzeichnet wird, so wird die ganze Welt unsere rationale Haltung anerkennen«. Dass das Parlament seine Delegation für »ihre Festigkeit im Angesicht der überzogenen Forderungen der anderen Seite« lobt, wird ebenfalls als Zeichen gedeutet, dass Teheran de facto bereits »Ja« gesagt hat.

tricks Israelische Sicherheitskreise indes warnen vor den »Tricks des Teheraner Regimes und dem unglaublich gefährlichen Abkommen«. Der Westen würde etwas vorantreiben, das in einem Misserfolg enden werde. Obwohl der Iran die Verhandlungen mit einem klaren Nachteil – wirtschaftlich stranguliert – begonnen habe und verzweifelt nach einem Deal gesucht hätte, seien die Westmächte wie Amateure vorgegangen und hätten dem Iran ein riesengroßes Geschenk gemacht.

Der israelische Verteidigungsminister Mosche Yaalon befürchtet, dass nun auch Saudi-Arabien, die Türkei und Ägypten »ein dringendes Bedürfnis spüren werden, ihre eigenen Nuklearprogramme zu starten«. Ein Albtraumszenario nicht nur für die Region – sondern für die ganze Welt.

Davidstadt

Jerusalem: Archäologen entdecken größten Damm des alten Israel

Monumentaler Fund bei Jerusalem: Archäologen haben den ältesten bekannten Damm Israels aufgespürt. Die antike Staumauer diente laut den Forschern einem doppelten Zweck

 27.08.2025

Nahost

IDF erweitern Untersuchung zu Angriff auf Nasser-Krankenhaus

Unter den 20 Opfern, die es der Hamas zufolge gab, waren israelischen Angaben zufolge sechs Terroristen

 27.08.2025

Demonstrationen

Hunderttausende fordern Abkommen zur Freilassung der Geiseln

Allein auf dem »Hostages Square« im Zentrum Tel Avivs beteiligten sich rund 350.000 Menschen

 27.08.2025

Nahost

Terror-Rakete aus dem Jemen löst Sirenen im Großraum Jerusalem aus

Nach den jüngsten israelischen Luftangriffen auf Einrichtungen in Sanaa attackieren die jemenitischen Terroristen den jüdischen Staat weiterhin

 27.08.2025

Israel

Rabbiner verhindert Anschlag auf Generalstaatsanwältin

Ein Mann hatte den früheren Oberrabbiner Jitzchak Josef um dessen religiöse Zustimmung zur »Tötung eines Aggressors« ersucht. Die Hintergründe

 26.08.2025 Aktualisiert

Geiseln

»Panik überfällt mich, wenn ich meinen Sohn so sehe«

Die Eltern des von der Hamas verschleppten Nimrod Cohen veröffentlichen Entführungsvideo und verlangen Freilassung

von Sabine Brandes  26.08.2025

Israel

Massenproteste für Freilassung der Geiseln beginnen

Angehörige der Verschleppten und Tausende Unterstützer blockieren seit den frühen Morgenstunden zentrale Straßen

 26.08.2025

Washington

Donald Trump: Der Krieg in Gaza endet in zwei bis drei Wochen

Der US-Präsident spricht von einer ernsthaften »diplomatischen Initiative«, die derzeit laufe, um den fast zwei Jahre andauernden Konflikt zu beenden

 26.08.2025

Krieg

Netanjahu: Israel bedauert tragisches Unglück in Gaza

Mindestens 19 Menschen sterben bei einem israelischen Angriff auf das Nasser-Krankenhaus in Gaza. Israels Regierungschef Netanjahu versichert Transparenz bei der Aufklärung

 25.08.2025