Netiv Ha’asara

Israel veröffentlicht Video von Cola-trinkendem Hamas-Mörder

Hinweis: Dieser Beitrag beschreibt detailliert, wie die israelische Familie Taasa am 7. Oktober 2023 von Terroristen der Hamas attackiert und Vater Gil ermordet wird.

Es passiert am 7. Oktober 2023: Palästinensische Terroristen kommen nach Netiv Ha’asara, einen im Jahr 1982 gegründeten Kibbuz. Sein Gelände grenzt an die Mauern im Norden des Gazastreifens, die Terroristen eigentlich davon abhalten sollen, nach Israel zu gelangen. Der Grenzübergang Erez ist nur einen Kilometer entfernt.

Ein kurzes Video, das Ministerpräsident Benjamin Netanjahus Büro am Wochenende für eine Veröffentlichung außerhalb Israels freigab, zeigt die Ereignisse hinter dem Haus von Familie Taasa am Tag des Angriffs.

Um 6:29 Uhr kommt die Hamas. Der 46-jährige Gil Taasa reagiert geistesgegenwärtig. Er läuft mit zweien seiner vier Söhne aus dem Haus. Die Kinder Shay und Koren, zu diesem Zeitpunkt 8 und 12 Jahre alt, sind nur mit Unterhosen bekleidet, da sie direkt aus dem Bett kommen.

Handgranate im Eingang

Der Vater trägt Shay, Koren läuft vor ihm her. Sie betreten einen kleinen, privaten Schutzraum neben einem Basketball-Korb und einer Hollywoodschaukel der Familie. Dieser wurde offenbar zum Schutz vor Raketenangriffen konzipiert, nicht aber vor direkten Terrorattacken.

Kaum sind die drei Familienmitglieder im Schutzraum, wirft ein Terrorist, dessen Arm auf dem Video hinter einer Wand erscheint, eine Handgranate in den Eingang des Schutzraumes. Sie explodiert. Vater Gil Taasa, der seine Söhne mit seinem eigenen Körper geschützt hatte, liegt nun tot vor der Tür.

Seelenruhig klettern Sekunden später zwei schwer bewaffnete Palästinenser über einen Zaun in den Hof. Im nächsten Moment wanken Shay und Koren an der Leiche ihres Vaters und den Terroristen vorbei und begeben sich zurück ins Haus, gefolgt von den Mördern der Hamas.

Beim Angeln ermordet

Dann sitzen die beiden Jungen im Haus und klagen über Schmerzen. Koren sagt, dass er auf dem linken Ohr nicht hören könne, während Shay darüber klagt, auf dem rechten Auge nichts sehen zu können. Beide wurden durch Granatsplitter verletzt und stehen offensichtlich unter Schock.

Im Haus der Familie Taasa trinkt der Hamas-Terrorist Ahmed Fozi Wadia einen Schluck Cola aus dem Kühlschrank, während die beiden Jungen, deren Vater gerade ermordet wurde, über Schmerzen klagen.

Dann kommt Ahmed Fozi Wadia, einer der beiden Terroristen, öffnet den Kühlschrank und nimmt erstmal einen Schluck aus einer Cola-Flasche, die er dort findet.

Am Tag des Angriffs verlor Shay an einem Auge sein Sehvermögen. Neben seinem Vater wurde auch sein 17-jähriger Bruder Or von Terroristen ermordet – während eines Angelausflugs am nur wenige Kilometer entfernten Zikim Beach. Der vierte Bruder Zohar war zum Zeitpunkt des Terrorüberfalls bei seiner Mutter im Nachbarhaus und überlebte.

Im August 2024 teilte das israelische Militär mit, Ahmed Fozi Wadia bei einem Luftangriff in Gaza-Stadt getötet zu haben.

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»Würdevoll und stark«

Mit dem Video der skrupellosen Attacke will Netanjahu Kritiker des Vorgehens gegen die Hamas in Gaza daran erinnern, gegen wen die israelische Armee kämpft.

Zur Veröffentlichung dankte Netanjahu Sabine Taasa, der Mutter der Kinder, für die Unterstützung diplomatischer Initiativen Israels: »Sabines Mut beschämt diese feigen Terroristen. Sie und ihre Kinder tragen Narben, die, fürchte ich, nie heilen werden, doch sie steht aufrecht, würdevoll und stark da.«

Zu den Aufnahmen des Angriffs auf ihre Familie sagt der Ministerpräsident: »Dieser Film sollte jedes anständige Herz brechen, das noch schlägt. Er sollte jede Lüge zum Schweigen bringen, die noch im Umlauf ist. Denjenigen, die Israel verunglimpfen, sage ich: ›Seht euch diesen Film an.‹ Den Terroristen der Hamas, die schwören, das Massaker vom 7. Oktober immer wieder neu zu wiederholen, sage ich: ›Wir werden euch das nicht erlauben.‹ Wir werden die Hamas vernichten. Wir werden unsere Geiseln nach Hause bringen, weil wir uns an den 7. Oktober erinnern. Und das sollten Sie auch tun.«

Auch Sabine Taasa nahm Stellung: »Wenn man einen Feind an seiner Seite hat, kann man nachts nicht ruhig schlafen. Man kann nicht wissen, wann er angreift. Ich bin hier, um der ganzen Welt meine Geschichte zu zeigen, um der Welt die Wahrheit darüber zu zeigen, dass der 7. Oktober in Israel geschah.«

Der Angriff auf die Familie Taasa wurde bereits kurz nach dem 7. Oktober 2023 in Medienberichten beschrieben. Das nun veröffentlichte Video bringt das Ereignis erneut in Erinnerung. Im Kibbuz Netiv Ha’asara starben bei der Terrorattacke 20 Bewohner. Insgesamt ermordeten Hamas-Terroristen und ihre Helfer an diesem Tag 1200 Menschen in Israel.

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