Diplomatie

Israel und Sudan wollen Beziehungen normalisieren

Israels Außenminister Eli Cohen und der Vorsitzende des sudanesischen Souveränitätsrates, Abdel Fattah Burhan Foto: picture alliance / AA

Mehr als zwei Jahre nach einer ersten Ankündigung haben Israel und der Sudan einen weiteren Schritt zur Normalisierung ihrer Beziehungen unternommen. Beide Regierungen hätten sich auf den Text eines entsprechenden Abkommens verständigt, teilte Israels Außenminister Eli Cohen am Donnerstagabend am Flughafen bei Tel Aviv mit. Die »historische Vereinbarung« solle noch in diesem Jahr in Washington unterschrieben werden. Cohen war zuvor im Sudan.

Die dortige Übergangsregierung teilte mit, bei dem Besuch sei über den Aufbau »fruchtbarer Beziehungen« gesprochen worden. Gleichzeitig sei die israelische Seite aufgefordert worden, »für Stabilität zwischen Israel und dem palästinensischen Volk« zu sorgen.

abraham-abkommen Die USA hatten bereits 2020 angekündigt, Israel und der Sudan wollten im Rahmen der sogenannten Abraham-Abkommen volle diplomatische Beziehungen aufnehmen. Der Sudan unterzeichnete dazu mit den USA eine Vereinbarung – jedoch nicht mit Israel. Hintergrund sollen interne Unstimmigkeiten in dem muslimisch geprägten Land gewesen sein.

In einer Mitteilung des israelischen Außenministeriums hieß es nun, die Vereinbarung soll in den kommenden Monaten unterzeichnet werden - »nachdem im Rahmen des laufenden Übergangsprozesses im Sudan eine zivile Regierung eingesetzt worden ist«. Das Land befindet sich seit dem Sturz von Langzeitmachthaber Omar al-Bashir 2019 in einer Krise.

umsturz Eine Übergangsregierung hatte zunächst versucht, einen Demokratisierungsprozess einzuleiten. Zwei Jahre später kam es jedoch erneut zu einem Umsturz durch das Militär um General Abdel Fattah Burhan, der seither die Macht in dem ostafrikanischen Land hält. Im Dezember 2022 einigte sich Burhan auf eine schrittweise Machtteilung des Militärs mit Zivilpolitikern im Laufe dieses Frühjahrs.

Die Emirate und Bahrain hatten 2020 als erste Golfstaaten ein Abkommen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel unterzeichnet. Auch Marokko und der Sudan kündigten daraufhin eine Normalisierung ihrer Beziehungen zu Israel an. Bis dahin unterhielten nur die Nachbarländer Ägypten und Jordanien als arabische Staaten diplomatische Beziehungen zu Israel. dpa

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Westjordanland

Terroranschlag: Ein Israeli getötet, drei Verletzte

Am Gusch-Ezion-Knotenpunkt rammen palästinensische Terroristen Passanten mit ihrem Fahrzeug

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

Justiz

Urteil: Mehr Macht für den Justizminister

Kritiker warnen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Fall Sde Teiman die Tür für eine Politisierung der Strafverfolgung öffnet

von Sabine Brandes  18.11.2025

Internationaler Strafgerichtshof

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Auch fordert fordert Jerusalem die vollständige Enthebung von Chefankläger Karim Khan von allen Verfahren, die den jüdischen Staat betreffen

 18.11.2025

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025