Jerusalem

Israel schiebt palästinensisch-französischen Terrorverdächtigen ab

Salah Hamuri (Archiv) Foto: imago/ZUMA Press

Israel hat einen palästinensisch-französischen Rechtsanwalt nach Terrorvorwürfen per Flugzeug nach Frankreich abgeschoben.

Der 37-jährige Salah Hamuri sei am Sonntagmorgen gemäß einer Entscheidung der Innenministerin Ajelet Schaked ausgewiesen worden, teilte eine Sprecherin des Ministeriums mit. Schaked habe vor zwei Wochen entschieden, sein Aufenthaltsrecht aufzuheben.

Israel hatte Hamuri seit März in sogenannter Administrativhaft festgehalten. Dies ermöglicht es, Verdächtige jeweils für sechs Monate ohne formelle Anklage zu inhaftieren.

Der Anwalt aus Jerusalem, der auch über eine französische Staatsangehörigkeit verfügt, arbeitete für den palästinensischen Häftlingsverband Addameer. Dieser gehört zu mehreren Nichtregierungsorganisationen (NGO), die Israel als Terrororganisationen eingestuft und geschlossen hatte. Ihnen wurde die Finanzierung der terroristischen Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) vorgeworfen.

Hamuri wurde auch eine Mitgliedschaft in der PFLP vorgeworfen. 2005 war er wegen Plänen zum Mord am damaligen israelischen Chefrabbiner Ovadia Josef zu einer Haftstrafe verurteilt worden. 2011 kam er gemeinsam mit mehr als 1000 palästinensischen Gefangenen im Tausch gegen einen von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten israelischen Soldaten frei.

Innenministerin Schaked nannte die Abschiebung eine »riesige Errungenschaft« und äußerte die Hoffnung, dass auch die neue Regierung von Benjamin Netanjahu diese Politik fortsetzen und weitere Terroristen aus Israel abschieben werde.

Frankreich kritisierte die Abschiebung seines Staatsbürgers. Man habe alle Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass seine Rechte respektiert würden »und dass er ein normales Leben in Jerusalem führen kann, wo er geboren ist, wohnt und leben will«, erklärte das französische Außenministerium. dpa/ja

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Israel

Israels Geheimdienstchef Bar räumt seinen Posten 

Israels Führung will den Inlandsgeheimdienstchef des Landes schon länger loswerden. Nun plant Ronen Bar, sein Amt bald niederzulegen. Grund ist aber nicht der Wunsch der Regierung

 28.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Meinung

Die Namen in die Welt schreien

24 junge Männer in der Gewalt der Hamas sind wahrscheinlich noch am Leben - sie können und müssen durch ein Abkommen gerettet werden

von Sabine Brandes  28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025