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Israel hilft Brandopfern in Nordmazedonien

Ein Teil der medizinischen Delegation aus Israel Foto: Sheba Medical Center

Der Staat Israel hat am Montag eine spezielle medizinische Delegation nach Nordmazedonien geschickt. Damit soll dem Land nach dem verheerenden Nachtclubbrand geholfen werden. Am frühen Sonntagmorgen waren in der Kleinstadt Kočani mindestens 59 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt worden, als in einer Diskothek ein Feuer ausgebrochen war.

Der Innenminister des kleinen Balkanlandes, Pance Toskovski, sagte bei einer Pressekonferenz, dass sich die Katastrophe um etwa 2.30 Uhr in der Nacht zum Sonntag ereignet habe, als die im Land beliebte Band DNK im »Club Pulse« ein Konzert gegeben habe. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen habe eine für die Bühnen-Show eingesetzte Funkenmaschine den Brand ausgelöst. Mehrere Personen seien im Zusammenhang mit dem Unglück festgenommen worden, gegen vier Verdächtige wurden Haftbefehle erlassen. 

Verzweifelte Eltern suchten in sozialen Medien nach ihren Kindern

Zum Zeitpunkt der Katastrophe sollen sich 1.500 fast ausschließlich junge Leute in der Diskothek aufgehalten haben. Medien in Nordmazedonien berichteten von dramatischen Szenen. Verzweifelte Eltern suchten mit Fotos in sozialen Medien nach ihren Kindern. Bürger halfen mit ihren eigenen Autos aus und folgten den Rettungswagen, um Schwerverletzte in die Krankenhäuser zu bringen. Das Gesundheitssystem soll völlig überlastet sein.

Nach einem Telefonat zwischen dem israelischen Außenminister Gideon Saar und seinem Amtskollegen, Nordmazedoniens Außenminister Timčo Mucunski, wurde am Montag eine medizinische Delegation des Sheba Medical Center in Ramat Gan entsandt.  

Die Delegation besteht aus Krankenschwestern und -pflegern sowie Ärzten. Darunter sind Spezialisten für Verbrennungen und Orthopädie. Das Team soll den überlasteten lokalen Krankenhäusern dringende medizinische Hilfe leisten. Es werde dabei eng mit nordmazedonischen Medizinern und lokalen Behörden zusammenarbeiten, um lebensrettende Behandlungen durchzuführen und die Rehabilitation der Verletzten zu unterstützen, heißt es aus dem Außenministerium in Jerusalem.

Shahar Shapira: »Wir sind immer bereit, in Notfällen medizinische Hilfe in der ganzen Welt zu leisten.«

Shahar Shapira ist Leiter des Zentrums für Katastrophenmedizin und humanitäre Hilfe im Sheba-Krankenhaus. Er erklärt: »Das Zentrum für Katastrophenmedizin und humanitäre Hilfe in Sheba dient als nationale Infrastruktur. Wir sind immer bereit, in Notfällen medizinische Hilfe in der ganzen Welt zu leisten.«

Bei der jetzigen Delegation sind Experten für Brandverletzungen der nationalen Brandverletztenstation des Sheba-Krankenhauses dabei. Das Feuer in dem Nachtclub habe Verletzte unterschiedlichen Schweregrades zurückgelassen, heißt es aus Nordmazedonien.

Lokale Krankenhäuser sollen unterstützt werden

Simona Frankel, Israels nicht ansässige Botschafterin für Nordmazedonien, gehört mit zur Delegation. Vor dem Abflug hob sie hervor, dass Israel den Menschen in dem kleinen Land in dieser schwierigen Zeit zur Seite stehe. »Dafür wird die Delegation alles daransetzen, die lokalen medizinischen Teams bei der Behandlung der Verletzten zu unterstützen und die schwerwiegenden Auswirkungen auf lokale Krankenhäuser durch dieses Massenaufkommen von verwundeten Menschen zu bewältigen.«

Die Hilfsdelegation wird vom israelischen Außenministerium in Zusammenarbeit mit dem Sheba Medical Center organisiert und soll so lange im Einsatz bleiben, wie ihre Unterstützung benötigt wird. (Mit dpa)

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