Paris

Rauchbomben, Buhrufe und eine Schlägerei

Französische und israelische Fans gehen aufeinander los. Der Auslöser für die Schlägerei ist noch unklar Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Mit großer Anspannung wurde das Länderspiel zwischen Israel und Frankreich am Donnerstagabend in Paris erwartet. Der nationale Sicherheitsrat Israels riet den Bürgern des Landes ab, nach Frankreich zu reisen, 1400 Polizisten sollten diejenigen schützen, die sich trotzdem auf die Fantribünen des Stade de France gewagt hatten. 4000 weitere Beamte waren auf den Straßen der Hauptstadt im Einsatz.

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Mossad-Chef Ronen Bar reiste eigens an, um ein Auge auf die israelische Nationalmannschaft zu haben. »Wir sind nur Siege gewöhnt, keine Niederlagen. Ich bin hierhergekommen, um Euch all die Sicherheit zu geben, die Ihr benötigt«, sagte er den Spielern, die von einer Spezialeinheit der französischen Polizei geschützt werden mussten.

Schlägerei zehn Minuten nach Anpfiff

Als das Spiel um 20.45 begann, saßen nur rund 20.000 Fans im Stadion, zahlreiche Ränge blieben leer. Die Stimmung war dennoch feindselig. Als die israelische Nationalmannschaft auflief, gab es deutlich hörbare Buhrufe, Zuschauer warfen Rauchbomben auf den Rasen, obwohl diese ausdrücklich verboten sind. Ein Zuschauer posierte mit einer Palästina-Flagge, obwohl diese ebenfalls auf der Verbotsliste stand.

Rund zehn Minuten nach Anpfiff wurde die aggressive Stimmung greifbar: Auf der Nordtribüne brach eine Schlägerei zwischen mehreren israelischen und französischen Fans aus, wie in den sozialen Medien geteilte Videos zeigen. Unbeteiligte flüchteten, während die Bereitschaftspolizei einschritt.

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Der Rest des Spiels verlief dann nicht nur auf den Fantribünen vergleichsweise ereignislos. Israel und Frankreich trennten sich nach 98 Minuten mit einem Unentschieden.

Die israelischen Fans mussten aus Sicherheitsgründen eine halbe Stunde länger warten, bis sie das Stadion verlassen durften und wurden dann mit Bussen und Polizeieskorte abgeholt.  »Das ist sehr gut verlaufen. Wir hatten mehr Mittel als bei Olympia«, sagt ein Zivilpolizist zu »Le Parisien«.

Krawalle am Vorabend des Spiels

Bereits am Mittwochabend zog eine Anti-Israel-Demonstration durch die Stadt, bei der es zu Krawallen kam. Ziel der Aggression war nicht nur das Spiel, sondern eine Spendengala mit dem Titel «Israel ist für immer». Vor allem der angekündigte Auftritt des rechtsradikalen israelischen Finanzministers Bezalel Smotrich sorgte für Wut. Der sagte aber schließlich ab.

Wie mehrere internationale Medien berichten, kamen mehrere Tausend Menschen zusammen, riefen zum «Widerstand» auf und skandierten «Stoppt den Genozid!». Auch zahlreiche Vermummte liefen mit.

Nachdem es zu Sachbeschädigungen kam und die Polizei immer wieder mit Flaschen und Feuerwerk beworfen wurde, setzte diese Pfefferspray und Schlagstöcke ein und riegelte Teile der Innenstadt ab. Erst gegen zehn Uhr abends löste sich die Demo am Place de la République schließlich auf.

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Trotz der Krawalle stand für Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau aber fest, dass das Spiel nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden oder sogar abgesagt werden würde: «Man hat es mir angeboten. Aber ein Rückzieher kam nicht infrage. Frankreich weicht nicht zurück. Wir werden uns nicht jenen unterwerfen, die Hass verbreiten», erklärte Retailleau. ja

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