Israel

Erneuter Lockdown ist beschlossene Sache

Die Abriegelung des gesamten Landes soll zunächst für zehn Tage gelten. Foto: Flash90

In Israel wird wieder alles abgesperrt. Am Dienstagnachmittag einigte sich das Corona-Kabinett in Jerusalem auf einen vollständigen Lockdown inklusive einer Schließung nahezu aller Schulen wegen steigender Infektionszahlen mit dem Coronavirus. Die Abriegelung des gesamten Landes soll zunächst für zehn Tage gelten.

LÄDEN Lediglich Sonderschulen sollen dann noch betrieben werden dürfen. Bis auf Supermärkte und einiger Fachgeschäfte wird auch der Handel abgesperrt. Doch sogar die geöffneten Läden könnten, wird einer Forderung des Gesundheitsministeriums nachgegeben, lediglich bis 19 Uhr abends betrieben werden.

Der Vorsitzende der Koalitionspartei Blau-Weiß, Benny Gantz, hatte sich mit Premierminister Benjamin Netanjahu darauf verständigt, dass das Bildungssystem geschlossen wird, wenn Proteste weiterhin erlaubt sind. Seit Monaten gehen Tausende Israelis regelmäßig auf die Straßen, um gegen Premier Netanjahu, der in drei Fällen wegen Korruption angeklagt ist, zu demonstrieren.

»Die Mutation ist außer Kontrolle.«

Premierminister Benjamin Netanjahu

Sowohl Gantz als auch Netanjahu erklären sich die steigenden Infektionszahlen mit der neuartigen Mutation des Virus, die zuerst in Großbritannien aufgetaucht war. »Die Mutation ist außer Kontrolle, wir sehen dabei ebenfalls einen Anstieg der Zahlen«, so Netanjahu. »Die Krankenhäuser warnen, dass wir, sollten wir nicht sofort handeln, viele weitere Menschenleben verlieren werden.« Bislang sind in Israel an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung 3448 Patienten gestorben.

ABRIEGELUNG Die vollständige Abriegelung soll am kommenden Sonntag beginnen, heißt es. Angeblich bestehe das Gesundheitsministerium unter Yuli Edelstein jedoch bereits auf diesen Donnerstag.

Vor neun Tagen hatte der dritte Teil-Lockdown begonnen, bei dem zwar die meisten Geschäfte geschlossen wurden, es jedoch weiterhin Präsenzunterricht für alle Schulklassen gab.

Die Impfkampagne, bei der mittlerweile schon mehr als 1,4 Millionen Israelis immunisiert wurden, soll derweil auf Hochtouren weiterlaufen, betonten alle Verantwortlichen.

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Jerusalem

Netanjahu kündigt Treffen mit Trump an, warnt Hamas und kritisiert Katar

Vor seinem Besuch im Weißen Haus will der Ministerpräsident vor den Vereinten Nationen sprechen

 17.09.2025

Nahost

Israelische Armee weitet Offensive aus

Laut Armeesprecher Effie Defrin hat eine Befreiung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchste Priorität: »Ihre sichere Rückkehr ist der Kern unserer Mission. Sie sind der Grund, warum wir weiterkämpfen.«

 17.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

 16.09.2025