Während der Oberste Gerichtshof in den USA das Recht auf Abtreibung gekippt hat, will Israel künftig Schwangerschaftsabbrüche erleichtern. Der zuständige Ausschuss im Parlament strich am Montag mehrere bislang nötige Auflagen für Frauen, die eine ungewollte Schwangerschaft beenden möchten, wie israelische Medien unter Berufung auf das Gesundheitsministerium meldeten.
So soll etwa ein Gespräch mit einem Sozialarbeiter nicht mehr verpflichtend sein. Zudem würden Abtreibungspillen künftig in mehr Gesundheitseinrichtungen ausgegeben. Die Erleichterungen gelten für Abtreibungen vor der 12. Schwangerschaftswoche und sollen in drei Monaten in Kraft treten. Für einen Schwangerschaftsabbruch benötigen Frauen in Israel aber weiterhin vorab eine Erlaubnis. Diese gewährt ein Gremium, das sich aus Vertretern des Krankenhauspersonals, das den Abbruch vornehmen soll, zusammensetzt. Voraussetzung für die Erlaubnis ist etwa, dass eine Frau außerhalb der Ehe oder minderjährig schwanger geworden ist. dpa