Massaker-Beteiligung

Israel begrüßt Prüfung von Vorwürfen gegen UNRWA

Foto: picture alliance / NurPhoto

Israel hat die geplante Prüfung der schweren Vorwürfe gegen das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) als »positiven, wenn auch lange überfälligen Schritt« begrüßt. Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums sagte am Freitag, Teil der Prüfungsgruppe müssten aber aus Sicht Israels auch Forschungsinstitute mit relevanter Erfahrung sein, einschließlich von Terrorismusbekämpfung, Sicherheit und Überprüfungsverfahren. »Israel erwartet, dass die Gruppe auch wichtige Geldgeber der Agentur sowie israelische Experten enthält«, hieß es weiter. 

Die Vereinten Nationen hatten am Montag mitgeteilt, die ehemalige französische Außenministerin Catherine Colonna solle eine unabhängige Gruppe von Experten zur Prüfung der schweren Vorwürfe gegen UNRWA leiten. Die 67-Jährige werde dabei mit Fachleuten vom Raoul-Wallenberg-Institut in Schweden, dem Michelsen-Institut in Norwegen und dem Dänischen Institut für Menschenrechte zusammenarbeiten. Die Gruppe soll ihre Arbeit demnach am 14. Februar aufnehmen. Ein Zwischenbericht ist für Ende März geplant.

Einigen Mitarbeitern des Hilfswerks wird vorgeworfen, an den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober in Israel beteiligt gewesen zu sein. Mehrere westliche Länder stellten wegen der Anschuldigungen vorübergehend die Zahlungen an UNRWA ein, darunter die beiden größten Geldgeber, die USA und Deutschland. UN-Generalsekretär António Guterres versprach umfassende Aufklärung. Die Zusammenarbeit mit mehreren Angestellten sei beendet worden.

Die Expertengruppe soll erörtern, inwiefern UNRWA Maßnahmen zur Wahrung der Neutralität eingehalten oder verletzt hat. Auch können Vorschläge für Verbesserungen und Veränderungen gemacht werden. Internationale Geldgeber wie die USA fordern grundlegende Reformen. 

Zeitgleich mit der Untersuchung Colonnas gibt es eine zweite, interne Prüfung durch die Vereinten Nationen. Diese beschäftigt sich konkret mit den Vorwürfen gegen Mitarbeiter des UN-Hilfswerks. Sie soll dem Vernehmen nach mehrere Wochen dauern. 

Der Sprecher des israelischen Außenministeriums forderte am Freitag, die Themenbereiche der Untersuchung müssten klarer definiert werden, »mit Blick auf die Notwendigkeit, die Einstellung von Mitgliedern von Terrorgruppen in der Organisation zu verhindern und sicherzustellen, dass die Einrichtungen der Organisation nicht für Terrorzwecke missbraucht werden«. Israel erwarte auch die Untersuchung von »Hetze zu Gewalt und Antisemitismus im Erziehungssystem von UNRWA, in Schulbüchern und durch Lehrer, vor und nach dem Massaker am 7. Oktober«. dpa

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Sexuelle Gewalt der Hamas

»Als wäre dein Blut billig ...«

Zum ersten Mal spricht ein männliches Vergewaltigungsopfer des Nova-Festivals öffentlich darüber, was ihm angetan wurde

von Sabine Brandes  26.07.2024

Washington D.C./Palm Beach

USA dringen auf Geisel-Deal - mahnende Worte an Netanjahu

Israels Regierungschef will nach Biden und Harris heute auch Trump treffen

 26.07.2024

USA

So war das Treffen zwischen Joe Biden und Benjamin Netanjahu

Auch die Bewerber für die Biden-Nachfolge trifft der Gast aus Israel

von Magdalena Tröndle  25.07.2024

Kommentar

Eine Schande für die Vereinten Nationen

Berlin muss endlich die Abberufung der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese fordern

von Frank Müller-Rosentritt  26.07.2024 Aktualisiert

Europäisches Parlament

»Zittert. Das hier ist nur der Anfang«

Die frisch gebackene französische Abgeordnete Rima Hassan hetzt gegen Israel

von Michael Thaidigsmann  25.07.2024

Olympische Spiele

Israels Außenminister Katz warnt vor iranischem Anschlagsplan

Der Minister schrieb einen Brief an seinen französischen Amtskollegen

 25.07.2024

Gaza/Israel

Kämpfe vor Bergung von Leichen der Geiseln aus Tunnel in Chan Junis

Jetzt wird mehr zu den Umständen des Einsatzes bekannt

 25.07.2024

Meinung

Eine eindrucksvolle Abrechnung mit allen Hamas-Verstehern im Westen

Die Rede von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor dem US-Kongress war eine Lehrstunde für die überwiegend israelfeindlich eingestellte Weltöffentlichkeit

von Philipp Peyman Engel  25.07.2024 Aktualisiert