Nahost

Iranischer General: »Wir haben schweren Schlag erlitten«

Syriens Ex-Diktator Assad Foto: picture alliance / dpa

Es sind seltene Worte. Doch sie sind deutlich: Der einstige oberste General des Iran in Syrien, Behrouz Esbati, hat zugegeben, dass der Fall des gestürzten Präsidenten von Syrien, Bashar al-Assad, das Regime in Teheran geschwächt habe.

»Ich halte den Verlust Syriens nicht für etwas, worauf man stolz sein kann«, machte Esbati klar. »Wir haben einen extrem schweren Schlag erlitten, und es war sehr schwierig.« Trotz der andauernden Versuche, des Iran, dies herunterzuspielen.

Assad weigerte sich, neue Front gegen Israel zu eröffnen

Außerdem enthüllte Esbati, dass Teheran den Diktator von Damaskus gedrängt habe, während des andauernden Krieges Israels gegen die Hamas in Gaza und die Hisbollah im Libanon eine weitere Front gegen den jüdischen Staat von Syrien aus zu eröffnen. Zwar gab es hier und da Geschosse von diesem Nachbarn gen Israel, doch es bliebt die Ausnahme und fand offenbar nicht in dem Ausmaß statt, wie es sich die Mullahs in Teheran erhofft hatten. Denn Assad weigerte sich offenbar, ihr Vorhaben umzusetzen.

Währenddessen war ein anderer Stellvertreter des Irans, die schiitische Terrororganisation Hisbollah Libanon voll in den Krieg gegen Israel eingestiegen. Sofort nach dem Massaker der Hamas, bei dem palästinensische Terroristen mehr als 1200 Menschen ermordeten und 251 Geiseln nach Gaza verschleppten, begannen sie mit dem Beschuss Israels. In der militärischen Auseinandersetzung, die über ein Jahr andauerte, feuerten sie Tausende von Raketen und Drohnen über die Grenze.

Israel startete im September eine Offensive gegen die Hisbollah, die schließlich im November zu einem von den USA vermittelten Waffenstillstand führte.

Die Aufnahme der Aussagen von Esbati in einer iranischen Moschee waren von der New York Times veröffentlicht worden.

Der Iran hatte Israel im April und Oktober mit Hunderten von ballistischen Raketen und Drohnen attackiert.

Der Ex-General soll auch zugegeben haben, dass sein Land Israel derzeit nicht noch einmal direkt angreifen könne. Der Iran hatte Israel im April und Oktober mit Hunderten von ballistischen Raketen und Drohnen attackiert. Am 26. Oktober hatte Israel zum Schutz seiner Bevölkerung und als Vergeltung in Wellen mit Dutzenden Flugzeugen der IAF iranische Luftabwehrsysteme, Militärstützpunkte sowie Produktions- und Startanlagen für Flugdrohnen und ballistische Raketen ins Visier und zerstörte sie.

Jahrzehntelang waren Iran und Syrien wichtige strategische Verbündete. Teheran nutzte Syrien, um seinen Proxy, die Hisbollah, mit hoch entwickelten Waffen zu versorgen. Außerdem halfen iranische Militärs und Hisbollah-Kämpfer dem Assad-Regime, während des langen Bürgerkriegs im Land, Aufständische zu bekämpfen.

Rebellen beendeten das 50-jährige Assad-Regime

Doch im Dezember drangen Rebellenkräfte in Syrien ein und beendeten die 50-jährige Herrschaft des Assad-Regimes. Seitdem versucht die neue Regierung, die Welt zu beruhigen und zu versichern, dass sie regionale Stabilität anstrebt, und hat Kommunikationskanäle mit mehreren westlichen Nationen eröffnet, während sie gleichzeitig mit dem Iran spricht.

Israel hat zugegeben, Hunderte von Luftangriffen auf iranische Ziele in Syrien durchgeführt zu haben, äußert sich jedoch im Allgemeinen nicht zu spezifischen Angriffen.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um.«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025