Nahost

Rotes Kreuz kritisiert »Fauda«

Rasant, brutal, glaubwürdig: »Fauda« (Archivfoto)

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (ICRC) will in der israelischen TV-Serie Fauda mehrere Verstöße gegen die Internationalen Menschenrechte erkannt haben. In einem Tweet des »ICRC in Israel and the Occupied Territories« hieß es am vergangenen Sonntag: »Wie viele von Ihnen haben wir dieses Jahr auch @FaudaOfficial gesehen und eine Reihe von Verstößen gegen #IHL festgestellt.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Dann folgt die Aufforderung, sich selbst ein Bild zu machen (»Und sagen Sie uns, ob Sie mehr sehen!«) und ein paar Ausschnitte, in denen in der TV-Serie die Filmhelden bei einem Anti-Terroreinsatz aus einem Krankenwagen heraus schießen. Auch wird eine Szene gezeigt, in der die Fauda-Agenten offensichtlich einen Verdächtigen in einem Wald festsetzen. Dazu merkt das ICRC an: »Geiselnahme ist unter allen Umständen illegal und von #IHL ausdrücklich verboten.«

reaktionen Der am Sonntag veröffentlichte Tweet löste im Netz heftige Reaktionen aus, darunter war eine Stellungnahme der israelischen Initiative Shurat HaDin: »Es ist so lächerlich, dass eine solche Organisation so etwas postet. Sie versuchen nicht einmal mehr, ihren Antisemitismus zu verbergen.«

In anderen, wohl weniger ernst gemeinten Beiträgen wurde dem ICRC von Twitter-Nutzern vorgeschlagen, sich auch Verstöße gegen die Genfer Konvention im Actionfilm Avengers: Endgame vorzunehmen oder Darth Vader aus Star Wars wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verhaften zu lassen.  

Am Dienstag dann der Rückzieher: Man habe erkannt, dass der Versuch, die Internationalen Menschenrechte mehr ins Bewusstsein zu rufen, nicht so verstanden wurde, wie beabsichtigt, twitterte ICRC: »Die Tweets sollten niemanden verärgern. Unser Ziel war es, eine international beliebte fiktive Show zu nutzen, um das Bewusstsein zu schärfen und eine Diskussion über die Bedeutung von #IHL zu generieren.«  

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Auch dieser Tweet wurde inzwischen mit zahlreichen Kommentaren versehen, unter anderem von einem Nutzer, der vorschlug, dass sich das ICRC bei Gelegenheit einem Holocaust-Film widmen sollte. Dann könnte man darauf hinweisen, wie oft das Rote Kreuz nicht gehandelt hat. »Das wäre wirklich konstruktiv.« ja

Geiseln

Beisetzung von Itay Chen

In Tel Aviv nehmen Tausende Abschied von der letzten deutschen Geisel

 09.11.2025

Gaza

Nach elf Jahren: Hadar Goldin soll heute zurückgeführt werden

Hamas erklärt, nach elf Jahren angeblich die Leiche von Hadar Goldin gefunden zu haben / Israel wartet auf die Rückführung

von Sabine Brandes  09.11.2025

Geiseln

»Jetzt bist du zu Hause«

Lior Rudaeff war Mitglied des Notfallteams von Kibbuz Nir Yitzhak. Am Wochenende wurde sein Leichnam nach Israel überführt

von Sabine Brandes  09.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Israel

Spion auf vier Rädern

Israels Armee mustert ihre Dienstfahrzeuge »Made in China« aus. Der Grund: Sie könnten ein Risiko für die nationale Sicherheit sein

von Ralf Balke  07.11.2025

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025