Indonesien will bereits rund 20.000 Soldaten für eine mögliche internationale Stabilisierungs- und Friedensmission im Gazastreifen ausgebildet haben, wie »Reuters« am Freitag meldete. Sein Land sei bereit, Aufgaben im Bau- und Gesundheitssektor in dem palästinensischen Küstenstreifen zu übernehmen, habe Verteidigungsminister Sjafrie Sjamsoeddin bestätigt, so die Nachrichtenagentur.
Weitere mögliche Länder, die Interesse an einer Beteiligung an der Friedenstruppe bekundet hätten, seien Ägypten, Aserbaidschan und Katar. Vergangene Woche hatte »Reuters« und andere Medien über einen von der Trump-Administration ausgearbeiteten Entwurf für eine solche Mission berichtet. Er soll die internationalen Soldaten ermächtigen, »alle notwendigen Maßnahmen« zu ergreifen, um den Gazastreifen zu entmilitarisieren, seine Grenzen zu sichern, Zivilisten und Hilfslieferungen zu schützen und eine neu ausgebildete palästinensische Polizei zu unterstützen.
Die indonesische Regierung betonte jedoch, dass noch keine konkreten Vereinbarungen getroffen worden seien. Aserbaidschan wies darauf hin, dass man nur bereit sei, Truppen nach Gaza zu entsenden, wenn die Waffen dort schwiegen.
Die Außenminister der Europäischen Union wollen zudem kommende Woche einen Vorschlag diskutieren, wonach die EU die Ausbildung von 3000 palästinensischen Polizisten übernehmen soll, welche in Gaza zum Einsatz kommen könnten. Auch das berichtete »Reuters« am Freitag.
Washington hatte dem UN-Sicherheitsrat letzte Woche bereits einen Vorschlag zugeleitet, der zunächst ein zweijähriges Mandat für die Stabilisierungstruppe vorsieht. Am Donnerstag wurde bekannt, dass Russland einen eigenen Resolutionsentwurf vorgelegt hat. Dieser sei »vom US-Entwurf inspiriert« und verfolge einen »ausgewogenen, akzeptablen und einheitlichen Ansatz zur Erreichung einer dauerhaften Einstellung der Feindseligkeiten«, wie »Reuters« mit Verweis auf russische Diplomaten meldete. mth