Staatsbesuch

Im Obama-Fieber

Besucht im März das Heilige Land: US-Präsident Barack Obama Foto: dpa

Ob Barack Obama Zeit haben wird, durch das Nachtleben Jerusalems zu schlendern, ist fraglich. Der erste Mann der Stadt, Nir Barkat, empfiehlt es dem Gast auf jeden Fall. Die Vorbereitungen für die erste Visite Obamas als US-Präsident sind in vollem Gange. Zwar sind es noch rund drei Wochen, bis er über den roten Teppich schreiten wird, doch das Land steht schon jetzt Kopf. Damit alles glatt läuft, wird geplant, geübt und generalstabsmäßig aufgeräumt.

Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat schon den voraussichtlichen Ablauf preisgegeben, obwohl das Weiße Haus keinen Termin bestätigt hat. Sogar ein eigenes Logo wurde kreiert. Netanjahu hatte der Öffentlichkeit die Möglichkeit gegeben, per Facebook über drei Entwürfe abzustimmen. Am Ende machte die eleganteste Variante mit knapp 67 Prozent der Stimmen das Rennen: eine Flagge aus den roten Streifen der US-Fahne und dem israelischen Davidstern in Blau auf weißem Grund. Dieses Logo wird nun von offiziellen Schreiben bis zu Laternenpfählen den gesamten Besuch begleiten.

allianz Während der Titel der Visite »Unbreakable Bond« (unzerbrechliche Verbindung) die Allianz zwischen Israel und den USA unterstreichen soll, bezeichnen ihn Kritiker im Internet als »übertrieben« und »kitschig«. Der hebräische Name »Brit Amim« klingt übrigens weniger monumental. Das heißt schlicht: »Bund der Nationen«.

Besonders Jerusalem ist im Obama-Fieber. Der Besuch fällt in die Zeit der Veranstaltung »Ice City«, bei der Skulpturen aus Eis, darunter Pinguine, Dinosaurier und anderes Getier gezeigt werden. Dieses Mal mit dabei: Obama in Eis. Sämtliche Gäste, die zu Pessach im King-David-Hotel absteigen wollten, werden in andere Häuser verlegt. Die Luxusherberge wird komplett von der präsidialen Entourage eingenommen.

Nichts soll im März dem Zufall überlassen werden: Nach dem Fashion-Faux-Pas von Sara Netanjahu in einem halb durchsichtigen Kleid zur Inauguration der neuen Knesset berichtete die Zeitung Haaretz jetzt, dass die Bürger über das Outfit der Premiersgattin für Obamas Ankunft entscheiden können. Doch so sehr die Israelis sich wünschen mögen, einen Blick in Saras Kleiderschrank zu erhaschen, die politische Modeberatung war lediglich eine Zeitungsente zu Purim.

Berlin

»BILD«: Hinweis auf Ausspähung von deutschen Juden durch den Iran kam vom Mossad

Die Hintergründe

 01.07.2025

Meinung

Kontrollverlust im Westjordanland

Immer wieder ziehen radikale Siedler marodierend durch palästinensische Ortschaften. Nun machen sie nicht einmal mehr vor Soldaten der eigenen Armee Halt

 01.07.2025

Washington D.C.

Trump will Netanjahu am Montag treffen

Der US-Präsident und der israelische Ministerpräsident wollen über den Gazastreifen und den Iran sprechen

 01.07.2025

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Krieg

»Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer«: Palästinenser in Gaza zeigen Fotos getöteter israelischer Kinder

Bei Mahnwachen im Gazastreifen fordern Palästinenser mit einer ungewöhnlichen Aktion Frieden für Nahost. Die Gaza-Anwohner fordern auch die Freilassung aller aus Israel entführten Geiseln

 30.06.2025

Nahost

Kreise: Syrien und Israel sprechen über »Sicherheitsvereinbarungen«

Offiziell befinden sich Israel und Syrien im Kriegszustand. Die neue Führung in Damaskus zeigt sich offen, das zu ändern. Aus Kreisen in Syrien heißt es, es gebe direkte Gespräche

 30.06.2025

Westjordanland

Siedlergewalt gegen Soldaten eskaliert

Jüdische Extremisten greifen Armeebasis an und zünden millionenteure Sicherheitsanlage zur Terrorverhinderung an

von Sabine Brandes  30.06.2025

Meinung

»Ha’aretz«: Stimmungsmache gegen Israel

In den vergangenen Jahren hat die israelische Zeitung mehrfach Falschbehauptungen oder verzerrte Darstellungen in Umlauf gebracht hat - mit weitreichenden Folgen

von Jacques Abramowicz  30.06.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Zunächst einmal müssen wir die Geiseln befreien«

Eine Äußerung des Premierministers deutet darauf hin, dass es eine Verschiebung der israelischen Prioritäten im Krieg gegen die Hamas gibt. Die Hintergründe

 30.06.2025