Vermisst

Im Krankenhaus ermordet

Arye Zalmanovich Foto: Sabine Brandes

Das Video ist nicht zu ertragen: Terroristen halten einem alten Mann, der offensichtlich liegt, die Kamera ins Gesicht, während er sagt, dass es ihm schlecht gehe. Kurz darauf sieht man denselben Mann tot.

Fünf Wochen nachdem die Hamas Arye Zalmanovich während der Massaker des 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Nir Oz nach Gaza verschleppt hatte, töteten die Terroristen den 86-Jährigen, indem sie ihm jegliche medizinische Hilfe verweigerten. Und das zynischerweise in einem sogenannten Krankenhaus. Wie Channel 12 berichtete, war der gebrechliche Mann während seiner Entführung zudem geschlagen worden. Dass Zalmanovichs Sterbensweg bekannt ist, liegt daran, dass die später befreite Geisel Farhan al-Qadi einen Großteil der Zeit hilflos neben Zalmanovich ausharren musste.

Der Tod des Kibbuz-Mitgründers war am 1. Dezember 2023 von der Armee offiziell bekannt gegeben worden.

Der Tod des Kibbuz-Mitgründers war am 1. Dezember 2023 von der Armee offiziell bekannt gegeben worden. Das Video des sterbenden Mannes hatte die Terror­organisation kurz zuvor verbreitet.

Als Al-Qadi, ein israelischer Beduine aus Rahat im Negev, am 27. August 2024 nach 326 Tagen Gefangenschaft zurück in Israel war, wollte er möglichst schnell mit Zalmanovichs Familie sprechen. »Ich habe von Farhan erfahren, dass er eine besondere Verbindung zu meinem Vater hatte«, zitierte die »Times of Israel« Zalmanovichs Sohn Boaz. Al-Qadi sei ebenfalls verwundet gewesen und war deshalb auch im Hamas-Krankenhaus. Er habe dort versucht, Zalmanovich zu helfen, »nicht in medizinischer Hinsicht, sondern eher als Unterstützung«, so Boaz Zalmanovich. Es sei für die Familie sehr wichtig, zu wissen, dass der alte Mann nicht allein war.

Lesen Sie auch

Sein Vater sei alt und krank, aber noch selbstständig gewesen, wird der Sohn weiter zitiert. »Aber er wurde durch körperliche und seelische Qualen ermordet.« Er habe der Familie durch Al-Qadi ausrichten lassen, dass er sie liebe und sich um alle Mitglieder des Kibbuz sorge. »Nir Oz war sein Lebenswerk. Er war seit 1957 dort. Und alles wurde vor seinen Augen zerstört.« Arye Zalmanovich hinterließ zwei Kinder und fünf Enkel.

Nachrichten

Kiosk, Kandidatur, Lebenserwartung

Meldungen aus Israel

von Sabine Brandes  28.10.2025

Gazastreifen

Hamas inszenierte Geisel-Fund und will neuen Leichnam übergeben

Die israelische Armee veröffentlicht ein Drohnenvideo, das den Täuschungsversuch der Terroristen zeigen soll

 28.10.2025

Geiseldeal

Hamas übergab Leichenteile von Ofir Tzarfati

Bereits im Dezember 2023 hatten israelische Soldaten sterbliche Überreste des 27-Jährigen im Gazastreifen entdeckt

 28.10.2025

Jerusalem

Karin Prien in Yad Vashem: »Jedes Mal für mich erschütternd«

Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

von Julia Kilian  28.10.2025

Tel Aviv

Berichte: Übergebene Leiche ist keine vermisste Hamas-Geisel

Im Rahmen eines Gaza-Deals muss die Hamas die sterblichen Überreste von 28 Geiseln herausgeben. Bei einer Leiche, die sie jüngst übergeben hat, handelt es sich offenbar nicht um eine noch verschleppte tote Geisel

 28.10.2025

Tel Aviv

WHO wollte Israel mit »Hungersnot«-Begriff gezielt unter Druck setzen

»Die Schuld stand fest, und dann wurde versucht, sie nachträglich zu belegen. Das ist nicht normal«, sagt der WHO-Vertreter Michel Thieren

 28.10.2025

Kommentar

Politisches Versagen: Der Israelhasser Benjamin Idriz soll den Thomas-Dehler-Preis erhalten

Wer wie der Imam den 7. Oktober für seine Diffamierung des jüdischen Staates und der jüdischen Gemeinschaft instrumentalisiert, ist eines Preises unwürdig

von Saba Farzan  28.10.2025

Terror

Hamas übergibt weitere Leiche

Im Rahmen eines Waffenruhe-Abkommens müssen die Islamisten insgesamt 28 tote Geiseln übergeben. Nun sind noch mindestens 12 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen

 27.10.2025

Geiseln

»Ich konnte nach den Schlägen nicht mehr laufen«

Bar Kuperstein und andere Geiseln wurden von der Hamas gefoltert, nachdem Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir Haftbedingungen für Palästinenser verschlechterte

von Sabine Brandes  27.10.2025