Nahost

IDF startet Offensive auf Gaza-Stadt

Nach einem israelischen Angriff auf Terroristen in Gaz steigt Rauch auf. Foto: copyright (c) Flash90 2025

Die israelischen Streitkräfte (IDF) haben die ersten Schritte ihrer Offensive auf Gaza-Stadt eingeleitet. Das bestätigte Brigadegeneral Effie Defrin. »Unsere Truppen kontrollieren bereits die Vororte der Stadt«, sagte Defrin und betonte, dass die Armee alle notwendigen Maßnahmen ergreife, um Zivilisten sichere Evakuierungswege, humanitäre Hilfe und medizinische Versorgung zu gewährleisten.

Im Zuge der Offensive sollen rund 60.000 Einberufungsbefehle an Reservisten verschickt werden, weitere 20.000 sollen im Laufe des Monats folgen. Die letzten Terrorstützpunkte der Hamas in der dicht besiedelten Stadt sollen zerstört werden.

Am Mittwoch verhinderten IDF-Soldaten einen Angriff von über 15 Terroristen auf einen israelischen Stützpunkt in Khan Yunis. Die Angreifer hatten aus einem Tunnel heraus das Feuer mit Maschinengewehren und Panzerabwehrwaffen eröffnet. Teile der Gruppe drangen kurzzeitig in das Lager ein, wo es zu einem Gefecht mit Soldaten der Kfir-Brigade kam. Mindestens zehn der Angreifer wurden getötet, acht entkamen zurück in den Tunnel. Drei IDF-Soldaten wurden verletzt, einer davon schwer.

Geiseldeal in der Schwebe

Parallel zu den militärischen Operationen laufen weiterhin Verhandlungen über einen möglichen Geiseldeal. Die Hamas hatte über Vermittler aus Ägypten und Katar einen Vorschlag unterbreitet, der die Freilassung von zehn lebenden Geiseln sowie eine 60-tägige Waffenruhe vorsieht. Laut israelischen Quellen ähnelt der Vorschlag dem Rahmen, den Israel vor einigen Wochen akzeptiert hatte.

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Israel betont, Ziel sei weiterhin die Freilassung aller Geiseln der Hamas. Die Regierung in Jerusalem hat den vorliegenden Vorschlag der Terroristen bisher weder offiziell abgelehnt noch angenommen. Beobachter gehen davon aus, dass Israel prüfen will, ob die Offensive auf Gaza-Stadt die Hamas dazu bewegen könnte, einem umfassenden Deal zuzustimmen, der die Freilassung aller Geiseln einschließt.

Der amerikanische Sondergesandter für den Nahen Osten, Steve Witkoff, erklärte gegenüber Fox News: »Der Vorschlag lag bereits vor drei Wochen auf dem Tisch, Hamas hat die Verhandlungen jedoch verzögert. Präsident Trump hat klargemacht, dass er keine weiteren Verzögerungen toleriert. Alle Geiseln müssen zurückgebracht werden. Dieser Konflikt muss sofort beendet werden.« Witkoff fügte hinzu, dass die Rückführung der Geiseln und der Wiederaufbau Gazas Hand in Hand gehen müssten.

Ron Dermer, Israels Minister für strategische Aufgaben, traf sich unterdessen mit hochrangigen katarischen Vertretern in Frankreich. Dabei wurden Sicherheits- und diplomatische Aspekte der aktuellen Lage besprochen, einschließlich der geplanten Offensive auf Gaza-Stadt. im

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