Flugverkehr

IDF-Soldatin saß stundenlang im Iran fest

Die Maschine von »Fly Dubai« war auf dem Weg von Taschkent nach Dubai, als sie plötzlich notlanden musste. Foto: picture alliance / NurPhoto

Eine israelische Soldatin saß am vergangenen Donnerstag elf Stunden auf einem iranischen Flughafen fest. Das berichtete die IDF am Mittwochabend. Während dieser Zeit gab ihr nach Angaben israelischer Medien der Mossad Anweisungen, wie sie sich verhalten soll.

Nachdem einer der Piloten der Fluggesellschaft »Fly Dubai« ohnmächtig geworden sei, habe die Maschine um Notlandung auf dem nahe gelegensten Flughafen gebeten. Die iranische Nachrichtenagentur IRNA hatte am selben Tag darüber berichtet, dass ein Flugzeug, das von Taschkent nach Dubai flog, eine Notsituation angekündigt und seine Flugbahn zum internationalen Flughafen Shiraz geändert hatte.

rückflug »Eine der Passagierinnen war eine Soldatin der IDF, die von einem Besuch bei ihrer Familie auf dem Rückflug war«, bestätigte das Militär – allerdings erst eine Woche später. Sie sei eine Soldatin ohne Familie in Israel (lone soldier) und diene in einer »nicht-sensiblen Position«. Nach Angaben der Sicherheitsorganisationen habe die junge Frau große Angst gehabt, als Soldatin der israelischen Armee identifiziert zu werden.

Die junge Frau soll große Angst gehabt haben, als Soldatin der israelischen Armee identifiziert zu werden.

Nach der Landung habe sie ihre Eltern angerufen, die umgehend ihren Vorgesetzten in der Armee kontaktierten. Daraufhin wurden die obersten Stellen in Israel informiert, darunter Premierminister Yair Lapid, der zu dieser Zeit in einer Kabinettsitzung war, um das Abkommen zu den Seegrenzen mit dem Libanon zu unterzeichnen.

Angeblich habe der Auslandsgeheimdienst Mossad mit ihr Kontakt aufgenommen und sie angewiesen, nicht Hebräisch zu sprechen und ihre Identität zu verheimlichen. Die 19-Jährige reiste mit einem russischen Pass, der allerdings in Israel ausgestellt worden war. Weiteren Berichten zufolge habe der Mossad sofort eine spezielle Task Force eingesetzt, um einen Weg zu finden, die Soldatin so schnell wie möglich aus dem Iran zu holen.

TERRITORIUM Die Passagiere wurden aus dem Flugzeug in ein Terminal gebracht und mussten ihre Pässe vorzeigen. Es hatte allerdings keine Konsequenzen für die Soldatin. Nachdem ein neuer Pilot gefunden worden war, setzte die Maschine ihren Flug ohne weitere Zwischenfälle fort. Es wird angenommen, dass der Iran nicht wusste, dass ein Mitglied des israelischen Militärs auf seinem Territorium gelandet war.

Während es israelischen Staatsbürgern erlaubt ist, über iranisches Territorium zu fliegen, dürfen dies diejenigen, die in der Armee dienen, nicht. Internationale Luftverkehrsabkommen verbieten es einem Land, eine Person in einer solchen Situation festzunehmen oder festzuhalten.

Berlin

»BILD«: Hinweis auf Ausspähung von deutschen Juden durch den Iran kam vom Mossad

Die Hintergründe

 01.07.2025

Meinung

Kontrollverlust im Westjordanland

Immer wieder ziehen radikale Siedler marodierend durch palästinensische Ortschaften. Nun machen sie nicht einmal mehr vor Soldaten der eigenen Armee Halt

 01.07.2025

Washington D.C.

Trump will Netanjahu am Montag treffen

Der US-Präsident und der israelische Ministerpräsident wollen über den Gazastreifen und den Iran sprechen

 01.07.2025

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Krieg

»Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer«: Palästinenser in Gaza zeigen Fotos getöteter israelischer Kinder

Bei Mahnwachen im Gazastreifen fordern Palästinenser mit einer ungewöhnlichen Aktion Frieden für Nahost. Die Gaza-Anwohner fordern auch die Freilassung aller aus Israel entführten Geiseln

 30.06.2025

Nahost

Kreise: Syrien und Israel sprechen über »Sicherheitsvereinbarungen«

Offiziell befinden sich Israel und Syrien im Kriegszustand. Die neue Führung in Damaskus zeigt sich offen, das zu ändern. Aus Kreisen in Syrien heißt es, es gebe direkte Gespräche

 30.06.2025

Westjordanland

Siedlergewalt gegen Soldaten eskaliert

Jüdische Extremisten greifen Armeebasis an und zünden millionenteure Sicherheitsanlage zur Terrorverhinderung an

von Sabine Brandes  30.06.2025

Meinung

»Ha’aretz«: Stimmungsmache gegen Israel

In den vergangenen Jahren hat die israelische Zeitung mehrfach Falschbehauptungen oder verzerrte Darstellungen in Umlauf gebracht hat - mit weitreichenden Folgen

von Jacques Abramowicz  30.06.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Zunächst einmal müssen wir die Geiseln befreien«

Eine Äußerung des Premierministers deutet darauf hin, dass es eine Verschiebung der israelischen Prioritäten im Krieg gegen die Hamas gibt. Die Hintergründe

 30.06.2025