Vermisst

»Ich spüre, dass er lebt«

Abenteuergeist und Herzlichkeit: Evyatar David Foto: Sabine Brandes

Vermisst

»Ich spüre, dass er lebt«

Evyatar David wurde vom Musikfestival verschleppt

von Sabine Brandes  30.01.2025 11:02 Uhr

Am Morgen des Massakers auf dem Nova-Festival schrieb Evyatar David in einer Nachricht an seine Eltern, dass »sie die Party bombardieren«. Später wurde der Familie von einer unbekannten Nummer ein Video geschickt, in dem zu sehen war, wie Evyatar in Handschellen auf dem Boden eines dunklen Raums liegt. Schließlich kam die offizielle Bestätigung, dass der junge israelische Mann von Hamas-Terroristen als Geisel nach Gaza verschleppt worden war.

Lesen Sie auch

Evyatar ist mittlerweile 24 Jahre alt und stammt aus Kfar Saba. Aufgrund seiner Leidenschaft für Musik, seines Abenteuergeistes und seiner herzlichen Persönlichkeit sei er bei allen, die ihn kennen, beliebt, erzählt seine Familie über ihn. Es sei eine extrem belastende Zeit für alle Angehörigen, so sein älterer Bruder Ilay David. »Im Alltag war uns alles so vertraut, dass wir uns keine großen Sorgen machten. Aber von einem Tag auf den nächsten war alles anders. Jetzt widmen sich alle nur noch der Befreiung von Evyatar.« Die beiden haben eine jüngere Schwester, Yeela (19).

Um 7.42 Uhr am 7. Oktober 2023 hat Evyatar eine letzte Nachricht geschickt.

Um 7.42 Uhr am verfluchten Schabbat habe Evyatar eine letzte Nachricht geschickt, in der er schrieb, dass er »auf dem Weg« sei. Dann sei er verschwunden. »Als eine Freundin meines Bruders anrief, begann ich, mir ernste Sorgen zu machen«, so Ilay. »Sie telefonierte aus ihrem Versteck und weinte. Sie sagte, dass sie nicht wisse, wo Evyatar und Guy, ein anderer Freund, sind. Sie hörte all die Explosionen und wusste nicht, was sie tun sollte. Später erfuhren wir, dass sie ermordet wurde.«

Das letzte »Lebenszeichen«, das die Familie David von Evyatar erhielt, war die Nachricht der israelischen Armee, dass er wohl am Leben sei, denn sie hätten keine Beweise dafür gefunden, dass er getötet wurde. »Die Videos, die wir sahen, zeigten ihn ohne Brille und wie er über den Boden geschleift wurde – aber am Leben. Ich bin mir sicher, dass er lebt. Ich spüre es in mir«, macht Ilay klar. »Wir müssen weiter für ihn und alle anderen Geiseln kämpfen.«

Edan Alexander

Seiner Mutter sagte er, er müsse erstmal zum Sonnenbaden an den Strand

Der 21-jährige wurde am Montag von der Hamas freigelassen und konnte nach Monaten der Geiselhaft endlich seine Mutter in die Arme schließen

 13.05.2025

Den Haag

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Das Weltstrafgericht erließ Haftbefehl gegen den Ministerpräsidenten wegen angeblicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen. Das schränkt seine Reisefreiheit ein

 13.05.2025

Terror

Bericht: Freigelassene Geisel wurde schwer gefoltert

Edan Alexander wurde am Abend aus der Gewalt der Hamas entlassen. Inzwischen soll er sich bereits zu der schlimmen Zeit in Geiselhaft geäußert haben

 12.05.2025

Terror der Hamas

»Du bist in Sicherheit. Du bist zu Hause«

Der junge amerikanisch-israelische Staatsbürger Edan Alexander hat nach 584 Tagen zum ersten Mal seine Familie wiedergesehen

von Sabine Brandes  12.05.2025

Geiseln

Edan Alexander ist nach 584 Tagen in Freiheit

Der junge amerikanisch-israelische Staatsbürger ist der erste männliche Soldat, der aus der Geiselhaft entlassen wird

von Sabine Brandes  12.05.2025 Aktualisiert

Vermisst

Maler und Mechaniker

Aviv Atzili liebte den Kibbuz und die Kunst

von Sabine Brandes  12.05.2025

Nahost

Der Schmerz der Geisel-Mütter

Während sich für Yael Alexander der Kreis schließt, warten andere weiter verzweifelt auf ihre Söhne, die von der Hamas verschleppt wurden

von Sabine Brandes  12.05.2025

Washington D.C.

Trump fordert Ende des Krieges in Gaza und Israel

Kurz vor seiner Nahostreise gab der amerikanische Präsident eine eher untypische Erklärung zum Kampf gegen die Hamas ab

 12.05.2025

Diplomatie

Deutschland und Israel: Leichte Störungen zum Jubiläum

Das Verhältnis zwischen Deutschland und Israel war schon einmal sorgenfreier. Unter dem Eindruck des Krieges in Gaza feiern beide Staaten die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vor 60 Jahren

von Ulrich Steinkohl  12.05.2025