Pandemie

Hoffen auf Zulassung von EXOCD24

Die israelischen Ärzte Shiron Shapira und Nadir Arber zeigten sich zuversichtlich, dass EXOCD24 schon bald weltweit zum Einsatz kommen könnte. Foto: Screenshot

Gibt es bald ein Medikament zur schnellen und wirksamen Behandlung von Covid-19-Patienten? Nadir Arber und Shiran Shapira sind optimistisch, dass schon in wenigen Wochen klinische Studien dazu abgeschlossen und das von ihnen entwickelte Mittel – EXOCD24 genannt – zugelassen werden könnte.

ERSTE ERGEBNISSE Arber ist Direktor der Zentrums für Krebsvorsorge am Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv. Die Molekularbiologin Shapira leitet dort das Labor für Molekularbiologie. Gemeinsam arbeiten die beiden israelischen Mediziner seit einigen Monaten an einem Medikament, mit dem es gelingen könnte, schwere Erkrankungen der Atemwege zu kurieren. Erste Tests an Patienten seien äußerst vielversprechend verlaufen, betonten Arber und Shapira am Mittwoch in einem Online-Briefing für die internationale Presse.

Bislang sei das Mittel zwar erst an drei Dutzend Covid-Patienten getestet worden, habe aber verblüffende Ergebnisse erbracht. Alle 36 Testpersonen im Alter zwischen 37 und 77 Jahren seien mittlerweile geheilt und hätten das Krankenhaus verlassen können.

Gespräche mit Pharmaunternehmen seien im Gange. Eine Vermarktung sei aber erst möglich, wenn man hundertprozentig sicher sei, dass das Mittel wirkt, sagen die Forscher.

Noch ist das Mittel auch in Israel noch nicht zugelassen; die notwendigen Vergleichstests stünden noch aus, so Arber. Doch das Interesse aus aller Welt an EXOCD24 sei bereits riesig. Gefragt, welche Länder ihn bereits kontaktiert hätten, erklärte Arber: »Es ist einfacher, jene zu nennen, die das noch nicht getan haben.«

ANWENDUNG Man wolle auch dafür sorgen, dass alle Zugang dazu bekämen, sobald es zugelassen sei, Gespräche mit Pharmaunternehmen seien bereits im Gange. Eine Vermarktung sei aber erst möglich, wenn man sich hundertprozentig sicher sei, dass es wirke.

Das entwickelte Präparat sei einfach und kostengünstig herzustellen und auch leicht zu verabreichen, betonten die beiden Mediziner. Es könne wie ein Asthma-Spray inhaliert werden, was nur wenige Minuten dauere. Eine Behandlung sei daher auch ambulant möglich, Patienten müssten sich dafür nicht extra in ein Krankenhaus begeben.

EXOCD24 basiert auf sogenannten Exosomen [Bläschen], die von der Zellmembran freigesetzt werden und der Kommunikation zwischen den Zellen dienen. Die Exosomen werden mit dem CD24-Protein angereichert, das sich auf der Zelloberfläche niederlässt und hierdurch eine positive Wirkung bei der Regulierung des Immunsystems entfaltet.

ZYKOTINSTURM Verhindert werden soll damit ein »Zytokinsturm« in der Lunge, bei dem das Immunsystem außer Kontrolle gerät und beginnt, gesunde Zellen anzugreifen. Da der Wirkstoff direkt in die Lunge verabreicht werde, gehe man von sehr geringen Nebenwirkungen aus, betonten die beiden Forscher.

Nicht nur Covid-19-Patienten könnten von EXOCD24 profitieren, sagten Shapira und Arber, das Mittel sei wahrscheinlich auch bei anderen schweren Atemwegserkrankungen wirksam. Sie betonten, dass Israel die Forschungsergebnisse gerne mit anderen Nationen teilen wolle. »In einer Pandemie wie dieser sollte die Welt zusammenstehen, reiche Länder sollten ärmeren helfen. Wir brauchen eine globale Anstrengung für alle Menschen auf dieser Welt«, erklärte Nadir Arber.

USA/Israel/Iran

Bericht: Israel plante größeren Angriff gegen Iran

Mehr Ziele, auch in der Nähe von Teheran, sollten ursprünglich bombardiert werden

 22.04.2024

Westjordanland

Verdächtiger im Mordfall Benjamin Achimeir (14) verhaftet

Der Junge wurde beim Schafe hüten von Terroristen ermordet

 22.04.2024

Israel

Chef des Militärgeheimdienstes tritt zurück

Aharon Haliva begründet den Schritt mit dem Versagen des Geheimdienstes am 7. Oktober

 22.04.2024 Aktualisiert

Israel

Jerusalem: Sechs Verletzte bei zwei Terroranschlägen

Die Polizei fasste in einem der Fälle zwei Täter

 22.04.2024 Aktualisiert

Nahost

Israel kündigt »weitere schmerzhafte Schläge« gegen den Hamas-Terror an

Die Lage am Montagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 22.04.2024

Pessach in Israel

Den wenigsten ist nach Feiern zumute

Von Freiheit kann keine Rede sein – und der Riss innerhalb der israelischen Gesellschaft ist deutlich spürbar

von Sabine Brandes  21.04.2024

Israel

Empörung über mögliche US-Sanktionen gegen Armee-Bataillon

Benjamin Netanjahu: Maßnahme wäre »der Gipfel der Absurdität und ein moralischer Tiefpunkt«

 21.04.2024

Nahost

Israel soll unentdeckt Irans Luftabwehr beschädigt haben

Ziel sei es gewesen, der islamischen Republik eine konkrete Nachricht zu senden

von Nicole Dreyfus  21.04.2024

Moshe Basson

Ein Koch für den Frieden

Der Chef des Restaurants »Eukalyptus« ist überzeugt, dass am Esstisch vieles geregelt werden kann

von Andrea Krogmann  20.04.2024