Gaza

Haus von Terror-Chef Al-Sinwar getroffen

Der Chef der Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar (2020) Foto: imago images/ZUMA Wire

Nach massiven Raketenangriffen durch palästinensische Terrororganisationen aus dem Gazastreifen hat Israels Luftwaffe das Haus des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar im Süden des Küstengebiets beschossen, um Israels Bürger zu verteidigen und künftige Angriffe auf den jüdischen Staat zu unterbinden.

Das Gebäude in Chan Junis habe als »militärische Infrastruktur der Terrororganisation Hamas« gedient, teilte die israelische Armee am Sonntag mit. Das Militär hatte der Führungsriege der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas zuvor mit gezielter Tötung gedroht.

Palästinensische Terroristen hatten zuvor aus dem Gazastreifen in der Nacht zu Sonntag den Großraum Tel Aviv sowie weitere israelische Ortschaften mit zahlreichen Raketen. Seit Beginn ihrer Angriffe am vergangenen Montag feuerten sie nach Armeeangaben rund 2900 Raketen auf Israel ab. Israels Armee unternahm demnach mindestens 650 Selbstverteidigungsgriffe in dem dicht besiedelten Küstengebiet.

Der UN-Sicherheitsrat in New York wollte am Sonntag über die Lage beraten. Berichten zufolge wollte sich ein US-Gesandter mit hochrangigen israelischen Politikern treffen.

Nach Angaben der israelischen Armee wurden zuletzt Büros und Häuser wichtiger Hamas-Mitglieder attackiert. Auch das Haus von Al-Sinwars Bruder Mohammed, ebenfalls ein ranghohes Hamas-Mitglied sei angegriffen worden. Als Teil der fortwährenden Angriffe auf das unterirdische Terrortunnelnetzwerk der Hamas, der sogenannten Metro, seien 30 weitere Ziele bombardiert worden.

Außerdem habe die Luftwaffe Dutzende Waffenlager und Raketenabschussrampen beschossen. Binnen 24 Stunden habe die Luftwaffe 90 Ziele palästinensischer Terroristen angegriffen. Nach palästinensischen Angaben waren es die bisher schwersten Luftangriffe im Gazastreifen.

Ein schnelles Ende des Konflikts scheint fern. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, der Militäreinsatz gegen die Hamas werde »so lange wie nötig weitergehen«. Man müsse zunächst die Infrastruktur der islamistischen Hamas zerstören.

»Uns stehen noch schwere Tage bevor, aber wir werden sie gemeinsam durchstehen und siegen«, sagte der 71-Jährige. Angesichts der Gewalt telefonierte US-Präsident Joe Biden mit Netanjahu und mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. dpa/ja

Nahost

Bericht: Mossad verweigerte Doha-Angriff

Dem Luftangriff gegen die Hamas-Anführer in Katar gingen offenbar schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierung und Geheimdienst voran

von Sabine Brandes  15.09.2025

Gazakrieg

Wie sich Emily Damari den Terroristen widersetzte

Die ehemalige Geisel hat in London über ihre Gefangenschaft in Gaza gesprochen und darüber, wie sie trotz schrecklicher Bedingungen eine »aktive Rolle« einnehmen konnte

 15.09.2025

Nahost

Netanjahu nennt Kritik nach Angriff in Katar »Heuchelei«

US-Außenminister Rubio trifft nach Israels Angriff auf die Hamas in Katar Netanjahu. Die USA wollen laut Rubio »unabhängig davon, was geschehen ist« weiterhin die drängenden Probleme der Region lösen

 15.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 15.09.2025

Gaza

»Guy ist menschlicher Schutzschild der Hamas«

Die Angehörigen der Geiseln flehen, dass die israelische Militäroperation in Gaza-Stadt nicht durchgeführt wird

von Sabine Brandes  15.09.2025

Geiseln

Blind, allein, dem Tode nah

Die Hamas hat ein neues Propagandavideo verbreitet, das Guy Gilboa-Dalal und Alon Ohel in Gaza-Stadt zeigt. Die Angehörigen befürchten das Schlimmste

von Sabine Brandes  15.09.2025

Israelische Studie

Intensive Social-Media-Nutzung im Krieg verstärkt Angst

Soziale Netzwerke haben im Krieg eine paradoxe Rolle: Sie sind zugleich Quelle für Zusammenhalt und emotionale Belastung

 15.09.2025

Nahost

Armeechef kritisiert fehlende Strategie

»Der Regierungschef sagt uns nicht, wie es weitergehen soll. Wir wissen nicht, worauf wir uns vorbereiten sollen«, sagt Eyal Zamir

 15.09.2025

Jerusalem

Marco Rubio in Israel: Schadensbegrenzung nach Angriff in Katar

»Der Präsident war nicht glücklich darüber«, sagt der US-Außenminister über den Schlag gegen die Hamas in Doha

 15.09.2025