Die Hamas will Dienstagabend um 20 Uhr Ortszeit (19 Uhr MEZ) einen weiteren Leichnam einer Geisel übergeben. Wie die Terrororganisation mitteilte, seien die Überreste einer Geisel am Dienstag bei Ausgrabungen in der Gegend von Shejaiya in Gaza-Stadt gefunden worden - also hinter der »Gelben Linie«, einem Gebiet unter Kontrolle der israelischen Armee (IDF).
Die IDF hat sich noch nicht zu der Ankündigung der Hamas geäußert. Die islamistische Terrororganisation hat sich im Rahmen eines Geiseldeals dazu verpflichtet, alle Geiseln freizulassen. Israelischen Angaben zufolge sind noch die sterblichen Überreste von acht Geiseln in der Gewalt der Hamas.
Im Vergleich zur Freilassung der noch lebenden Geiseln läuft die Übergabe der sterblichen Überreste schleppend. Die Hamas behauptet, dies liege unter anderem daran, dass die Bergung der Leichname aus den Trümmern schwierig sei. Die israelische Regierung bezeichnete das als Lüge. Nach israelischen Erkenntnissen wisse die Hamas-Führung sehr wohl, wo sich die sterblichen Überreste der Geiseln befinden. Die Terroristen würden die Herausgabe aber absichtlich herauszögern.
Die Hamas hat die zerbrechliche Waffenruhe wiederholt gefährdet, etwa als sie Ende Oktober den Fund einer Geisel-Leiche inszenierte. Die israelische Regierung wertete den Vorgang als Täuschung und beriet über Sanktionen. Nachdem dann auch noch Hamas-Mitglieder israelische Soldaten getötet hatten, ordnete Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Angriffe auf die Hamas ein. Seitdem hat die Waffenruhe gehalten.
Der Geiseldeal und die Waffenruhe wurden Anfang Oktober zwischen Israel und der Hamas unter Vermittlung der USA, Katar und anderer Länder ausgehandelt. ja