Gaza/Israel

Hamas will Namen der morgen freizulassenden Geiseln nennen

Eine Installation am »Geisel-Platz« in Tel Aviv Foto: Copyright (c) Flash 90 2024

Die palästinensische Terrororganisation Hamas wird den Vermittlern in Katar heute die Namen von vier Frauen übergeben, die morgen im Rahmen des Geisel-Deals freigelassen werden sollen.

Dies bestätigte Zaher Jabarin, ein ranghohes Hamas-Mitglied, gegenüber der katarischen Publikation »Qatari Al-Araby«, wie es in israelischen Medien heißt. Jabarin ist für die »Aktivitäten« der Terroristen im Westjordanland verantwortlich und lebt in Istanbul.

Die Freilassung soll am Samstagnachmittag, nach dem Schabbat, erfolgen. Unter den vier Frauen, die freikommen, sollen sowohl Zivilistinnen als auch Soldatinnen sein. Israel hofft, dass Arbel Yehoud dabei ist. Die 29-Jährige aus dem Kibbuz Nir Oz wird offenbar vom Islamischen Dschihad festgehalten.

Verurteilte Terroristen

In der ersten Phase der geltenden Vereinbarung sollen die Waffen schweigen. Vorgesehen ist eine Freilassung von 33 Geiseln gegen 1904 palästinensische Insassen israelischer Gefängnisse, darunter zu lebenslänglichen Haftstrafen verurteilte Terroristen. Drei Geiseln kehrten letzte Woche zurück nach Hause.

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Viele Israelis sehen in dem Abkommen eine Belohnung des Terrorismus. Mehrheitlich steht Israel Umfragen zufolge jedoch hinter dem Deal, da er die einzige Möglichkeit zu sein scheint, die verbleibenden Geiseln aus der Gewalt der Hamas zu retten. Die Terroristen hatten am 7. Oktober 2023 das größte Massaker an Juden seit der Schoa verübt, als sie den Süden Israels überfielen, rund 1200 Menschen ermordeten und 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppten.

Die Hamas hat Israel bisher keine Liste mit dem Status der 30 noch in der ersten Phase freizulassenden Geiseln zukommen lassen. Daher ist weiterhin unbekannt, welche der Verschleppten am Leben sind und welche nicht. Israel und Teile der Welt hoffen unter anderem darauf, dass die Familie Bibas mit den zwei Kindern Kfir (2) und Ariel (5) unversehrt freigelassen wird.

Gespräch mit den Müttern

Am Donnerstag telefonierte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit den Müttern der drei Frauen, die am Samstag freikamen. Sie forderten ihn auf, alles zu tun, um die weiterhin in Gaza festgehaltenen Geiseln nach Hause zu holen. Er versprach ihnen nach Angaben seines Büros, nicht aufzugeben.

Die palästinensischen Terroristen in Gaza haben in diesem Moment noch 91 Geiseln in ihrer Gewalt. Diese Zahl schließt die Leichen von mindestens 34 Verschleppten mit ein. Israel kooperiert Berichten zufolge parallel mit Moskau, um einige der Geiseln freizubekommen. im

Washington D.C.

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