Die islamistische Hamas will nach eigenen Angaben Edan Alexander, einen israelisch-amerikanischen Doppelstaatler, aus ihrer Gewalt freilassen. Sie habe in den vergangenen Tagen mit den USA in Kontakt gestanden und die Freilassung des 21-jährigen Soldaten sei Teil der Bemühungen der Islamisten, ein Gaza-Abkommen zu erreichen, teilte die Terrororganisation mit.
Die Freilassung soll laut der Hamas am Montag erfolgen. Israel hatte sich am Morgen bereits darauf vorbereitet. Die Fahrzeuge des Roten Kreuzes sollten erneut zu einem Übergabeort in Gaza kommen und Edan Alexander von dort zu Vertretern der israelischen Armee bringen. Anschließend solle der 21-Jährige in die Militärbasis Re’im am Rande des Gazastreifens gebracht werden, um dort seine Familie zu treffen. Danach wird er vermutlich in ein Krankenhaus transportiert.
Keine Freilassung palästinensischer Häftlinge im Gegenzug
US-Präsident Donald Trump wird in den kommenden Tagen in der Region erwartet. Laut der »Times of Israel« haben die Vermittlerstaaten die Hamas dazu gedrängt, den Soldaten freizulassen, um Trump ihr Wohlwollen zu zeigen.
Bereits vor zwei Monaten hatte die Hamas vorgeschlagen, Edan Alexander im Rahmen eines Deals freizulassen. Die israelische Regierung bezeichnete das Angebot der Hamas aber als ungenügend. Dieses Mal soll der Doppelstaatler ohne Bedingungen freikommen.
Die israelische Nachrichtenseite »ynet« berichtete, Israel sei an den Verhandlungen nicht beteiligt gewesen und müsse im Gegenzug auch keine palästinensischen Häftlinge freilassen. Das Portal meldete zudem, die Eltern von Edan Alexander wollten sich auf den Weg von den USA nach Israel machen.
Edan Alexander sei in der Geiselhaft auch eine Zeit lang angekettet und gefoltert worden, meldeten israelische Medien unter Berufung auf Berichte zuvor freigelassene Geiseln.
MIt 18 machte Edan Alexander Alija
Der 21-Jährige wuchs in Tenafly (US-Bundesstaat New Jersey) auf und wanderte nach seinem 18. Geburtstag nach Israel aus und leistete dort seinen Militärdienst. Am Wochenende des 7. Oktobers hätte er zu seinen Großeltern nach Tel Aviv reisen können, da seine Mutter ihn aus den USA besuchen wollte. Doch Alexander blieb auf seiner Militärbasis, weil er nicht wollte, dass seine Kameraden alleine Wache halten müssen. Dort wurde er am Morgen des 7. Oktober von Terroristen der Hamas entführt. dpa/ja