Gazastreifen

Hamas-Geisel Itay Chen (19) für tot erklärt

Ein Bild aus unbeschwerten Tagen: Itay Chen mit seinen Eltern Ruby und Hagit Foto: privat

Mehr als fünf Monate kämpften Ruby und Hagit Chen dafür, ihren Sohn Itay aus der Geiselhaft der Hamas zu befreien. Mehr als 150 Tage des Bangens und des Hoffens.

»Am Tag des Grauens verloren wir um neun Uhr morgens in all dem Chaos, das ausgebrochen war, den Kontakt zu ihm. Wir suchten nach ihm, doch er stand auf keiner Totenliste, war in keinem Krankenhaus zu finden«, schrieben die Eltern in einem Beitrag für die Jüdische Allgemeine.

Jetzt hat das israelische Militärrabbinat den 19-Jährigen für tot erklärt. Itay diente als Feldwebel in einer Panzerbrigade, die im Kibbuz Nahal Oz stationiert war. Es war sein erstes Jahr in der Armee. Das Militär geht davon aus, dass er schon am 7. Oktober von Terroristen der Hamas ermordet und sein Leichnam in den Gazastreifen verschleppt wurde.

Den Eltern war es wichtig zu betonen, dass Itay Chen sein Land verteidigt hat. Sie wollen keine Beerdigung abhalten oder Schiv’a sitzen, bis sein Leichnam aus dem Gazastreifen zurückgeführt wurde. Er hinterlässt seine Eltern und zwei Brüder.

Die Chens sind Nachfahren von Holocaust-Überlebenden. Itays Großmutter mütterlicherseits kommt den Eltern zufolge aus Bad Reichenhall, der Großvater väterlicherseits stammte aus einem Dorf in der Ukraine. Sie lebten erst in den USA, zogen später nach Israel.

Weil Itay Chen neben der israelischen auch die amerikanische Staatsbürgerschaft besaß, trafen sich sein Vater und ein Bruder im Dezember mit US-Präsident Joe Biden. »Jill und ich sind am Boden zerstört, zu erfahren, dass Itay Chen von der Hamas während ihres brutalen, terroristischen Angriffs am 7. Oktober getötet wurde«, teilte Biden am Dienstag mit. »Heute, während wir zusammen mit Itays Eltern, Brüdern und Familie über diesen tragischen Verlust trauern, erneuere ich mein Versprechen an alle Familien derer, die gefangen gehalten werden: Wir sind bei euch. Wir werden nie aufhören, daran zu arbeiten, eure Liebsten nach Hause zu bringen.«

Steffen Seibert, der deutsche Botschafter in Israel, kommentierte die traurige Nachricht am Mittwoch. »Es ist niederschmetternd zu erfahren, dass unser deutscher Landsmann Itay Chen, von dem wir gehofft haben, dass er noch lebt, doch tot ist«, schrieb der Diplomat auf der Plattform X, vormals Twitter. nko

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit gegen Judenhass vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

16 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Australien ist im Schockzustand: Zwei Attentäter schossen am Sonntag auf Juden, die sich in Bondi Beach zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Israel

Chanukka in Tel Aviv: Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

In Israel sorgen erstmals veröffentlichte Videoaufnahmen für aller größte Betroffenheit und Trauer

 12.12.2025