Iran

Hamas-Chef Haniyeh in Teheran von Rakete getötet

Ismail Haniyeh spricht in Teheran während einer Gedenkzeremonie für den getöteten Kommandeur der Revolutionsgarden Qasem Suleimani Foto: picture alliance / abaca

Der Hamas-Auslandschef Ismail Haniyeh ist nach Angaben der islamistischen Terrororganisation bei einem israelischen Angriff in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet worden. Er sei in seiner Residenz direkt von einer Rakete getroffen worden, teilte die Hamas mit. Von israelischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Der Hamas-Chef wurde bei einem Raketenangriff getötet, wie die »Times of Israel« meldet. Sein Leibwächter starb ebenfalls bei dem Angriff. »Channel 12« zufolge war auch der Generalsekretär des Islamischen Dschihad, Ziad Nakhaleh in dem Gebäude. Doch der Terrorist soll sich in einem anderen Stockwerk aufgehalten haben.

Die Beerdigungszeremonie für Haniyeh soll am Freitag in der katarischen Hauptstadt abgehalten werden, wie der saudische Nachrichtensender »Al Hadath« berichtet. Anschließend soll der Terror-Chef in Lusail, nördlich von Doha beerdigt werden - auf demselben Friedhof wie der Gründer des katarischen Staates. Haniyeh lebte seit 2016 mit seiner Familie im katarischen Exil im Luxus. Mahmud Abbas, der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, rief für Mittwoch einen Tag der Trauer aus. Im Iran gilt eine dreitätige Staatstrauer.

Stunden zuvor schaltete Israel Hisbollah-Kommandeur aus

Die Nachricht von Haniyehs Tötung folgte wenige Stunden nach einem israelischen Luftangriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut. Dabei wurde nach Angaben der israelischen Armee Fuad Schukr getötet, ein ranghoher Kommandeur der Schiitenmiliz Hisbollah. Die Hisbollah ist mit der Hamas im Gazastreifen verbündet, beide werden wiederum vom Iran unterstützt.

Lesen Sie auch

Seit dem Terrorüberfall der Hamas und anderer Gruppen auf Israel am 7. Oktober greift die Hisbollah aus Solidarität mit der Hamas Ziele im Norden Israels an. Ihre Angriffe will sie erst einstellen, wenn es in Gaza zu einem Waffenstillstand kommt.

Nach Angaben der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) kam außer Haniyeh auch einer seiner Leibwächter ums Leben. Die Ursache und das Ausmaß des Vorfalls würden untersucht und die Ergebnisse später bekannt gegeben, teilte Irans Elitestreitmacht am frühen Morgen mit.

Haniyeh habe vor seinem Tod an der Zeremonie zur Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian teilgenommen, teilte die Hamas auf ihrem Telegram-Kanal mit. 

Peseschkian war im Parlament in Teheran vereidigt worden und nimmt somit offiziell die Amtsgeschäfte als neunter Präsident der Islamischen Republik auf. An der Vereidigungszeremonie nahmen nach iranischen Angaben hochrangige Vertreter aus 86 Ländern teil. Die meisten westlichen Länder hatten Peseschkian weder zum Wahlsieg gratuliert noch standen ihre Vertreter auf der Gästeliste des Parlaments. (mit dpa)

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Krieg

»Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer«: Palästinenser in Gaza zeigen Fotos getöteter israelischer Kinder

Bei Mahnwachen im Gazastreifen fordern Palästinenser mit einer ungewöhnlichen Aktion Frieden für Nahost. Die Gaza-Anwohner fordern auch die Freilassung aller aus Israel entführten Geiseln

 30.06.2025

Nahost

Kreise: Syrien und Israel sprechen über »Sicherheitsvereinbarungen«

Offiziell befinden sich Israel und Syrien im Kriegszustand. Die neue Führung in Damaskus zeigt sich offen, das zu ändern. Aus Kreisen in Syrien heißt es, es gebe direkte Gespräche

 30.06.2025

Westjordanland

Siedlergewalt gegen Soldaten eskaliert

Jüdische Extremisten greifen Armeebasis an und zünden millionenteure Sicherheitsanlage zur Terrorverhinderung an

von Sabine Brandes  30.06.2025

Meinung

»Ha’aretz«: Stimmungsmache gegen Israel

In den vergangenen Jahren hat die israelische Zeitung mehrfach Falschbehauptungen oder verzerrte Darstellungen in Umlauf gebracht hat - mit weitreichenden Folgen

von Jacques Abramowicz  30.06.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Zunächst einmal müssen wir die Geiseln befreien«

Eine Äußerung des Premierministers deutet darauf hin, dass es eine Verschiebung der israelischen Prioritäten im Krieg gegen die Hamas gibt. Die Hintergründe

 30.06.2025

Essay

Die nützlichen Idioten der Hamas

Maxim Biller und der Eklat um seinen gelöschten Text bei der »ZEIT«: Ein Gast-Kommentar von »WELT«-Herausgeber Ulf Poschardt

 29.06.2025

Inlandsgeheimdienst Schin Bet

Großes Hamas-Netzwerk in Hebron zerschlagen

Das Netzwerk der islamistischen Terrororganisation habe zeitnah Anschläge in Israel und dem Westjordanland geplant

 29.06.2025

Kommentar

Gelöscht!

»Freunde Israels« wie »Die Zeit« haben die deutsche Vergangenheit nicht bewältigt, sondern überwältigt. Wie auch den Autor Maxim Biller. Indem sie ihn depublizieren

von Samuel Schirmbeck  30.06.2025 Aktualisiert