Finanzen

Hacker stoppen Gelder für Hamas

Foto: Flash 90

Israelische Hacker wollen Gelder für die Hamas stoppen. Die Terrororganisation versucht offenbar derzeit, über eine Reihe von Plattformen Spenden aus aller Welt für ihre mörderischen Operationen zu sammeln. Sie ist besonders jetzt darauf angewiesen, da viele westliche Länder, darunter die Europäische Union und die USA, in den kommenden Monaten voraussichtlich die Finanzströme austrocknen lassen werden.

Über Telegram, X (ehemals Twitter), Facebook und TikTok tauchten in den vergangenen Tagen Hunderte verschiedene Kampagnen zum Sammeln von Spenden für palästinensische Organisationen auf, darunter auch gemeinnützige, die angeblich den Bewohnern von Gaza helfen sollen. Doch hinter vielen soll die Hamas stecken. Diese Gelder werden über Plattformen wie PayPal und Wise sowie in Kryptowährungen und über kryptografische Geldtransfernetzwerke überwiesen.

PayPal ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das einer strengen Regulierung unterliegt, dennoch sind weiterhin Links für angebliche Spenden über die Plattform aktiv. Vertrauliche Quellen informierten die israelische Wirtschaftszeitung »Globes«, dass PayPal spezielle Operationsräume in Israel, den USA und anderen Ländern eingerichtet habe, um Verbindungen zu Spendenorganisationen im Gazastreifen schnell zu identifizieren und zu blockieren.

In der israelischen Niederlassung von PayPal sind 300 Mitarbeiter beschäftigt. Durch die Sonderoperationsräume könne sich das Unternehmen gezielt auf die Problematik von Geldtransfers an Terrororganisationen konzentrieren und schneller Genehmigungen für die Schließung verdächtiger Konten erhalten. »Viele Mitarbeiter, die nicht in die Armee eingezogen wurden, wollten auf ihre Weise in der Not helfen«, berichtete einer der PayPal-Mitarbeiter in Globes, ohne seinen Namen zu nennen. »Und die Möglichkeit, etwas Sinnvolles zu tun, wurde innerhalb weniger Stunden gefunden.«

»Es gibt bereits Dutzende von Anfragen, um den Transfer von Geldern an die Hamas und andere Terrororganisationen aktiv zu stoppen.«

Fintech-Unternehmen rapyd

Das israelische Fintech-Unternehmen Rapyd gab außerdem bekannt, dass es ebenfalls einen Spezialeinsatzraum mit ähnlichen Aktivitäten zur Bekämpfung der Geldwäsche durch Terrororganisationen eingerichtet habe. »Es gibt bereits Dutzende Anfragen, um den Transfer von Geldern an die Hamas und andere Terrororganisationen aktiv zu stoppen«, so die Firma.

Allerdings läuft einer der wichtigsten Geldtransferkanäle der Hamas heutzutage im Dunkeln: Krypto-Börsen und Kryptowährungen. Die israelische Cybersicherheitsgemeinde führt derzeit in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen zahlreiche Blockierungsmaßnahmen durch.

Auch Ben Samocha, Mitbegründer und Geschäftsführer der Nachrichtenplattform für digitale Währungen, CryptoJungle, und sein Team sind Freiwillige bei der Überwachung von Kryptowährungs-Wallets und verschiedenen Protokollen. Die Wallets sind eine Art Geldbörsen für Kryptowährungen. »In einer der Kampagnen sahen wir, dass mehr als 600 Transaktionen getätigt wurden«, berichtet Samocha. »Sie wurde als eine Art Spendenaktion für Gaza beworben, aber es stellte sich heraus, dass es sich tatsächlich um ein Kryptowährungs-Wallet handelte, das der Hamas gehört.«

Die Beweise seien an die Cybersicherheitseinheit Lahav 433 der israelischen Polizei weitergeleitet worden. Laut Samocha wurde auch ein Antrag gestellt, dass die Gelder statt zur Hamas nach Israel umgeleitet werden.

Nahost

Bericht: Mossad verweigerte Doha-Angriff

Dem Luftangriff gegen die Hamas-Anführer in Katar gingen offenbar schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierung und Geheimdienst voran

von Sabine Brandes  15.09.2025

Gazakrieg

Wie sich Emily Damari den Terroristen widersetzte

Die ehemalige Geisel hat in London über ihre Gefangenschaft in Gaza gesprochen und darüber, wie sie trotz schrecklicher Bedingungen eine »aktive Rolle« einnehmen konnte

 15.09.2025

Nahost

Netanjahu nennt Kritik nach Angriff in Katar »Heuchelei«

US-Außenminister Rubio trifft nach Israels Angriff auf die Hamas in Katar Netanjahu. Die USA wollen laut Rubio »unabhängig davon, was geschehen ist« weiterhin die drängenden Probleme der Region lösen

 15.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 15.09.2025

Gaza

»Guy ist menschlicher Schutzschild der Hamas«

Die Angehörigen der Geiseln flehen, dass die israelische Militäroperation in Gaza-Stadt nicht durchgeführt wird

von Sabine Brandes  15.09.2025

Geiseln

Blind, allein, dem Tode nah

Die Hamas hat ein neues Propagandavideo verbreitet, das Guy Gilboa-Dalal und Alon Ohel in Gaza-Stadt zeigt. Die Angehörigen befürchten das Schlimmste

von Sabine Brandes  15.09.2025

Israelische Studie

Intensive Social-Media-Nutzung im Krieg verstärkt Angst

Soziale Netzwerke haben im Krieg eine paradoxe Rolle: Sie sind zugleich Quelle für Zusammenhalt und emotionale Belastung

 15.09.2025

Nahost

Armeechef kritisiert fehlende Strategie

»Der Regierungschef sagt uns nicht, wie es weitergehen soll. Wir wissen nicht, worauf wir uns vorbereiten sollen«, sagt Eyal Zamir

 15.09.2025

Jerusalem

Marco Rubio in Israel: Schadensbegrenzung nach Angriff in Katar

»Der Präsident war nicht glücklich darüber«, sagt der US-Außenminister über den Schlag gegen die Hamas in Doha

 15.09.2025