Israel

Grün, Rot, Purpur und Gold zu Rosch Haschana

Jüdische Mädchen und Jungen im Kindergarten dürfen schon vor dem Fest die Äpfel in den Honig tauchen. Foto: Flash 90

Auf den Märkten Israels herrscht dieser Tage Hochbetrieb. Kurz vor Erew Rosch Haschana sind die Menschen unterwegs, um ihre Kühlschränke und Vorratskammern zu füllen. Neben Zutaten für das Festtagsmenü wandern vor allem Äpfel und Honiggläser sowie die purpurroten Rimonim, die Granatäpfel, in die Einkaufskörbe.

KERNE Mit den in Honig getunkten Apfelspalten wünscht man sich: »Schana towa u’metuka«, ein gutes und süßes neues Jahr. Die vielen Kerne in den Granatäpfeln stehen symbolisch für die Fruchtbarkeit.

Damit genug von allem da ist, sind die Anbauer und Imker des Landes schon seit Monaten geschäftig. Der durchschnittliche Israeli verzehrt rund 16 Kilogramm Äpfel pro Jahr, die gesamte Bevölkerung rund 150.000 Tonnen. In der Woche vor dem jüdischen Neujahr steige die Nachfrage nach Äpfeln um etwa 76 Prozent, weiß der Obstbauernverband.

BERGE Die Hauptsorten sind der grüne Granny Smith, der gelbe Zahov, die roten Gala und Starking sowie die pinkfarbenen Pink Crispy. 95 Prozent der Obstplantagen befinden sich in den Bergen Galiläas und Golans, auf einer Höhe von mindestens 600 Metern über dem Meeresspiegel.

Um für die Äpfel die unverzichtbare Zutat auf den Festtagstisch zu stellen, die sie zur süßen Leckerei macht, müssen auch die mehr als 500 Imker im Land Überstunden an ihren 120.000 Bienenstöcken machen. Denn der Höhepunkt des jährlichen Honigkonsums ist das jüdische Neujahr. Im Durchschnitt konsumieren die Israelis zwischen 650 und 700 Gramm des goldenen, zähflüssigen Sirups pro Jahr und Person – mehr als 200 davon im Festmonat Tischrei, gibt die Vereinigung von Honigproduzenten an.

15 Prozent des Jahresverbrauchs an Granatäpfeln erfolgt an Rosch Haschana.

»Um die Lebenshaltungskosten zu senken und allen israelischen Bürgern den Kauf von Honig für die Zeit des Neujahrsfestes zu ermöglichen, wurde ein Wettbewerbsverfahren eingeleitet, um 500 Tonnen Honig zollfrei einzuführen«, so das Landwirtschaftsministerium vor einigen Wochen.

TONNEN In einem ähnlichen Verfahren, das das Ministerium im vergangenen Jahr durchführte, wurden etwa 120 Tonnen verpackter Honig zu einem Durchschnittspreis von 21,50 Schekel pro Kilogramm (umgerechnet etwa 5,30 Euro) nach Israel importiert.

Zusätzlich zu Äpfeln und Honig werden etwa 6.000 Tonnen Granatäpfel in jedem Jahr verzehrt – 15 Prozent davon allein zu Rosch Haschana. Yaron Belhasan, der Geschäftsführer des Obstbauernverbandes, weiß, dass der lokale Verbrauch an Granatäpfeln pro Kopf beträgt um die fünf Kilogramm pro Jahr beträgt, einschließlich Granatapfelsaft, frischen Granatapfelkernen, Essig aus der roten Frucht und mehr.

FRÜCHTE Viele Jahre lang konzentrierte sich die Granatapfelindustrie hauptsächlich auf die Vermarktung ganzer Früchte während der Hohen Feiertage. Als vor zwanzig Jahren das Forschungsinstitut Volcani im Landwirtschaftsministerium eine Maschine zum Zerkleinern von Granatäpfeln und dem Extrahieren der Kerne entwickelte, wurden die Möglichkeiten für Rimonim-Produkte vielfältig.

In der Folge entstand eine ganze Industrie mit verschiedenen Artikeln wie Wein und Likör, Natursäften, Joghurtprodukten, Eiscremes, Ölen sowie Kosmetika - und der Granatapfel avancierte zur Superfrucht, die in der ganzen Welt begehrt ist.

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Chanukka

Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

Carmel Gat, Eden Yerushalmi, Hersh Goldberg-Polin, Ori Danino, Alexander Lobanov und Almog Sarusi begangen sie im Terrortunnel das Lichterfest. Einige Monate später werden sie von palästinensischen Terrroristen ermordet

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025

Nahost

USA verlangen von Israel Räumung der Trümmer in Gaza

Jerusalem wird bereits gedrängt, im Süden der Küstenenklave konkrete Maßnahmen einzuleiten

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert

Unwetter

Wintersturm »Byron« fordert zwei Tote

Der Sturm »Byron« hält an. Regenfälle und starke Winde kosten einem Kind im Gazastreifen und einem 53-Jährigen in Israel das Leben

 11.12.2025