Tempelberg

Große Zahl jüdischer Besucher an Tischa beAw

Tausende demonstrierten am 21. Juli, dem Vorabend von Tischa beAw in der Nähe der Jerusalemer Stadtmauer für das Recht von Juden, auf dem Tempelberg zu beten. Foto: Flash 90

Die Zahl der jüdischen Besucher am Trauer- und Fastentag Tischa beAw auf dem Jerusalemer Tempelberg hat nach Angaben des Knessetabgeordneten Yehuda Glick (Likud) eine Rekordzahl erreicht. Glick, der sich für das Recht von Juden einsetzt, auf dem Tempelberg zu beten, teilte mit, etwa 1400 Juden hätten am Sonntag die heilige Stätte besucht. Im vergangenen Jahr seien an Tischa beAw etwa 1300 jüdische Besucher gezählt worden.

Waqf Der Medienkoordinator der islamischen Religionsbehörde Waqf, Firas al-Dibis, sagte jedoch nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa, die Zahl sei mit 1023 Besuchern niedriger gewesen. Laut Medienberichten wurden am Sonntag etwa 15 Menschen während ihres Besuchs auf dem Tempelberg festgenommen – die meisten, weil sie an der heiligen Stätte beteten oder sich auf den Boden niederwarfen.

An Tischa beAw wurde laut der jüdischen Tradition der Erste und der Zweite Tempel der Juden in Jerusalem zerstört. Der Tempelberg, auf dem heute der Felsendom und die Al-Aksa-Moschee stehen, wird vom Waqf verwaltet und ist sowohl für Juden als auch für Muslime eine heilige Stätte. Das Gebet von Nichtmuslimen ist auf dem Tempelberg nicht gestattet.

VideoS Die »Times of Israel« berichtete über ein Video einer Gruppe von »Studenten für den Tempelberg«, auf dem große Menschenmengen zu sehen gewesen seien, die auf dem Plateau mit der Polizei aneinandergerieten. Auf einem anderen Video der Gruppe sei zu sehen gewesen, wie ein jüdischer Mann von Polizisten abgeführt wurde, der sich zuvor auf den Boden geworfen hatte.

Wie die Times of Israel weiter meldete, bereitet Jordanien einen Protestbrief an das israelische Außenministerium wegen der angeblichen Verletzungen der Regeln auf dem Tempelberg durch jüdische Besucher vor. Laut der staatlichen jordanischen Nachrichtenagentur Petra verurteilte der Minister für Medienangelegenheiten Jumana Ghneimat am Sonntag »die provokativen Einfälle von Extremisten und Siedlern, die heute auf den Innenhöfen des Tempelbergs stattgefunden haben«. Dies sei ein Verstoß gegen die Verpflichtungen Israels und könne Muslime weltweit erzürnen.

Auch die palästinensische Autonomiebehörde verurteilte die Besuche. Ein Sprecher rief die internationale Gemeinschaft auf, sofort Schritte zu unternehmen, um »die Al-Aksa-Moschee zu beschützen«. ag

Israel

Zigtausende demonstrieren für Netanjahus Pläne

Unterstützer der umstrittenen Justizreform haben sich in Israel nach Aufrufen zu Gewalt gegen Journalisten und Aktivisten der Gegenseite versammelt

 31.03.2023

Wissenschaft

Schreiende Tomaten?

Schreiende Tomaten? Gestresste Pflanzen machen laut Studie Geräusche

 30.03.2023

Justizreform

Bluff von Bibi?

Premier Netanjahu hat den Gesetzgebungsprozess gestoppt – bis auf Weiteres

von Sabine Brandes  30.03.2023

Sicherheit

Gibt es einen Minister der Verteidigung?

Die Suche nach einem Nachfolger hat begonnen. Yoav Gallant wurde aber noch nicht offiziell entlassen

von Sabine Brandes  30.03.2023

Israel

Justizreform wird zur Belastungsprobe

Premier Netanjahu wartet auf eine Einladung nach Washington. Aufgrund eines Disputs mit den USA wurde sie bisher nicht ausgesprochen

von Christina Storz und Julia Naue  30.03.2023

Nahost

Netanjahu: Bündnis mit USA unerschütterlich

Sein Land werde ein ein »Leuchtturm der Freiheit« bleiben, so der Ministerpräsident

 29.03.2023

Forschung

Glücksbringer 13 ins All geschossen

Der neueste Nachrichtensatellit der Ofek-Reihe wurde in der Nacht zum Mittwoch in den Weltraum geschossen

von Sabine Brandes  29.03.2023

Archäologie

Antiker Angelhaken in Südisrael gefunden

Laut Antikenbehörde handelt es sich um einen der weltweit ältesten bekannten Angelhaken

 29.03.2023

Israel

Überlebenskünstler im Dilemma

Die geplante Justizreform lässt Israel im Chaos versinken. Ministerpräsident Netanjahu spielt mit all seiner Erfahrung auf Zeit. Kann das gelingen?

von Christina Storz  29.03.2023