Diplomatie

Gespräche mit dem Libanon

Die Grenze zwischen den beiden Ländern Foto: Flash 90

Israel und der Libanon wollen miteinander reden – zum ersten Mal seit drei Jahrzehnten direkt. Die Nachbarn, die sich offiziell im Kriegszustand befinden, nähern sich einander an. Das Thema ist eine maritime Grenze. Vermittelt wurde das Gespräch von den USA und den Vereinten Nationen.

Israel hatte sich 1999 aus dem Südlibanon zurückgezogen, die UN ist seitdem dort stationiert. Landesgrenzen stehen vorerst allerdings nicht auf der Tagesordnung. Es geht um eine Region im Mittelmeer, die an drei libanesische Energievorräte vor der Küste angrenzt. Die Verhandlungen haben am 14. Oktober begonnen und werden auf israelischer Seite von Energie- und Wasserminister Yuval Steinitz angeführt.

STABILITÄT Die USA schicken den Staatssekretär für Nahost-Angelegenheiten, David Schenker, der Libanon ein Team aus Armeevertretern. Treffen will man sich im Südlibanon nahe der Grenze. »Die USA heißen die Gespräche zwischen den beiden Nahost-Nachbarn willkommen«, so der amerikanische Außenminister Mike Pompeo. »Es ist ein bedeutender Schritt für die Interessen beider Länder, der Region und der USA.«

Es brauchte drei Jahre diplomatischer Kontake, so Israels Außenminister Gabi Ashkenazi. »Der Erfolg wird wesentlich zur Stabilität der Region beitragen und für Wohlstand bei Israelis und Libanesen sorgen.«

ERDGAS Giora Eiland, ehemaliger Chef des Nationalen Sicherheitsrats, erläutert, die Kontroverse sei entstanden, da Israel und der Libanon unterschiedliche Methoden bei der Festlegung maritimer Grenzen anwenden. Im Jahr 2000 erklärten die UN, in der Angelegenheit keine Entscheidung zu treffen. »Und so besteht diese Kontroverse bis heute.« Als die großen Erdgasvorkommen gefunden wurden, sei das Thema umso dringlicher geworden.

Eiland weiß, dass bereits seit Jahren indirekte Verhandlungen stattfinden. »Doch dass diese Gespräche zwischen zwei Nationen im Kriegszustand direkt geführt werden, hat positive Auswirkungen, die über die Lösung des eigentlichen Problems hinausgehen.« Sie könnten Vorbild für weitere Verhandlungen sein. Des Weiteren ermögliche eine Übereinkunft, dass sowohl Israel als auch der Libanon nach weiteren Erdgasvorkommen suchen kann. »Und außerdem«, so der Sicherheitsexperte, »ist dies eine eindeutige Niederlage für die libanesische Terrorgruppe Hisbollah, die Gespräche immer verhinderte.«

Jerusalem

Koalition stoppt Zusatzhilfen für freigelassene Geiseln

In der Knesset lehnt die Regierungsmehrheit hat einen Gesetzentwurf der Opposition ab, der Betroffenen eine sofortige finanzielle Unterstützung zusichern sollte

 27.11.2025

Westjordanland

»Nicht tolerieren«

Israels Politiker und Militärs verurteilen die Angriffe extremistischer Siedler und kündigen harte Konsequenzen an

von Sabine Brandes  26.11.2025

Jerusalem

Darum geht es im Machtkampf zwischen Eyal Zamir und Israel Katz

Premierminister Benjamin Netanjahu versucht den Streit zu schlichten und erwägt angeblich Neubesetzung

von Sabine Brandes  26.11.2025

7. Oktober

IDF-Bericht: Freiwillige im Moschav Yated verhinderten Massaker

Auch Einwohner, die nicht zum Sicherheitsteam gehören, tragen am 7. Oktober dazu bei, den Angriff palästinensischer Terroristen zu stoppen. Ihr Vorgehen sei vorbildlich, so die IDF

 26.11.2025

Terror

»Dror hätte es verdient, alt zu werden«

Die Leiche der Geisel Dror Or – Käsemacher aus dem Kibbuz Be’eri – kehrt nach 780 Tagen in Gaza nach Hause zurück

von Sabine Brandes  26.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Waffenruhe

Hamas-Terroristen übergeben mutmaßliche Geisel-Leiche

Die Terroristen müssen noch die sterblichen Überreste von drei Geiseln übergeben

 25.11.2025

Wetter

Sturzfluten in Israel

Nach extremer Hitzewelle bringen erste heftige Stürme und Niederschläge Überschwemmungen im ganzen Land

von Sabine Brandes  25.11.2025