Gespräch
Angeblich ist Moskau bereit, ein Gespräch zwischen Premier Benjamin Netanjahu und dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, zu vermitteln. Vor einigen Tagen hatte Abbas sämtliche Verbindungen zu Israel, auch die Sicherheitskooperation, aufgekündigt. Grund für die Eskalation ist die von Jerusalem geplante Annexion von Teilen des Westjordanlandes. Der stellvertretende russische Außenminister Mikhail Bogdanov betonte die »Bereitschaft Russlands, eine Kooperation herzustellen, um einen konstruktiven palästinensisch-israelischen Verhandlungsprozess aufzubauen«. Er rief beide Seiten dazu auf, keine Schritte zu unternehmen, die zu einer weiteren Eskalation führen können.
Flug
Zum ersten Mal nach zehn Jahren ist ein Flugzeug der israelischen Gesellschaft EL AL in der Türkei gelandet. Es ist Teil einer Operation, die medizinische Hilfsgüter für die Corona-Krise nach Israel bringt. Die Maschine, ein in einen Frachtflieger umgewandelter Dreamliner, flog ab Istanbul mit rund 24 Tonnen beladen zurück. Die Medizingüter werden jedoch nicht in Israel bleiben, sondern sind für die USA bestimmt, wo das Coronavirus noch immer wütet. EL AL bestätigte den Flug. Seit einer schweren diplomatischen Krise im Jahr 2010 sind die Beziehungen der beiden Staaten, die früher enge militärische Verbündete waren, eingefroren. Die israelische Linie hat bei der Türkei eine Genehmigung für reguläre Flüge eingeholt.
Feuer
Viele Israelis rieben sich bei dem Anblick verwundert die Augen. Sie sahen am vergangenen Samstag einen riesigen Feuerball am Horizont, weit über dem offenen Meer. Es handelte sich dabei jedoch nicht um eine optische Täuschung, sondern um eine Sicherheitsverbrennung von Gas. Wegen eines Notfalls auf der Bohrplattform Leviathan, die 9,7 Kilometer von der Küste entfernt Erdgas fördert, musste diese Maßnahme ergriffen werden. Der Betreiber, Noble Energy, sprach zunächst von einem »Geschehen während des Betriebs«, korrigierte dies später jedoch und nannte es »falschen Alarm«, den ein fehlerhafter Gas-Sensor ausgesandt habe. Der Stadtrat von Haifa fordert eine Untersuchung wegen eventueller Luftverschmutzung.
Genesung
Der israelische Soldat, der bei einer Auto-Attacke ein Bein verloren hat, ist auf dem Weg der Besserung. Shadi Ibrahim wurde von der Intensiv- auf eine reguläre Station des Soroka-Krankenhauses in Beer Sheva verlegt. »Ich habe die Intensivstation verlassen, alles ist okay, es geht mir gut«, sagte der 20-Jährige in einer Videonachricht und dankte für die Unterstützung. Ibrahim, der aus der drusischen Stadt Sajur im Norden des Landes stammt, war am 14. Mai schwer verletzt worden, als er in den südlichen Hebron-Bergen von einem Auto überfahren wurde. Der Täter war nach Angaben von Zeugen mit Vollgas in eine Gruppe von Soldaten gefahren. Ibrahims Onkel sagte vor Reportern, dass sein Neffe zu seiner Kampfeinheit der Armee zurückkehren will.
Läuse
Ein Gutes hat der Lockdown während des Corona-Ausbruchs auf jeden Fall gebracht: Die Zahl der Kopfläuse ist so niedrig wie seit 18 Monaten nicht mehr. Kosta Mumcuoglu, Experte für Parasiten an der Hebräischen Universität, ist sicher, dass die Zahl der blutsaugenden Insekten »ganz sicher momentan niedriger ist, vielleicht sogar sehr viel niedriger«. Die Zeit, in der sich die Mädchen und Jungen nicht mit anderen getroffen und die Köpfe zusammengesteckt haben, sei lang genug gewesen, damit jedes infizierte Kind zu dem Stadium gelangt, wo es sich kratzt. »Und dann unternehmen die Eltern etwas dagegen.« Kopfläuse sind in Israel an Schulen und in Kindergärten weit verbreitet.
Kokain
Eine junge Israelin ist in Peru wegen Drogenschmuggels festgenommen worden. Hodaya Monsonego ist vor einigen Monaten gemeinsam mit einem weiteren Israeli am Flughafen von Lima verhaftet worden, so die Behörden. Sie soll 28 Kilogramm Kokain mit sich geführt haben. Wie ihre Familie angab, leidet die 25-Jährige unter Wahrnehmungsstörungen. Sie habe eine Gruppe von Leuten kennengelernt, die sie ausgenutzt hätten. »Wir machen uns große Sorgen, auch wegen des Coronavirus, das jetzt in Südamerika umgeht«, so Maor Monsonego. »Wir beten, dass sie aus dem Gefängnis entlassen wird.« Nach dem ersten Prozesstag wurde die junge Frau unter Hausarrest gestellt. Ihre Familie und Präsident Reuven Rivlin hoffen auf eine Begnadigung: »Sie hat keine Vorstrafen, und angesichts ihrer Behinderung ist es wahrscheinlich, dass sie unschuldig in dieses Geschehen hineingezogen wurde«, so der Präsident.