Geisel
Von Alon Ohel, seit mehr als 720 Tagen in der Gewalt der Hamas in Gaza, ist ein neues Propagandavideo aufgetaucht. Der 24-Jährige hat neben der israelischen und serbischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Seine Eltern Idit und Kobi Ohel teilten lediglich ein Standbild aus dem Filmmaterial. »Das sind nicht Alons Augen«, sagten sie anschließend. Denn was sie sahen, habe ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Seit seiner Entführung am 7. Oktober 2023 während des Massakers der Hamas auf dem Nova-Musikfestival ist Alon Ohel verletzt, mittlerweile soll er auf dem rechten Auge erblindet sein. Nun befürchten sie, dass er auch auf dem anderen Auge seine Sehkraft verlieren könne. »Wir machen uns große Sorgen. Soweit wir wissen, hat sich Alons Zustand stark verschlechtert. Als direkte Folge der grausamen Gefangenschaft und mangelnden medizinischen Versorgung.«
Vornamen
Rechtzeitig zu den Hohen Feiertagen ist die Liste der beliebtesten Namen für Kinder veröffentlicht worden, die im vergangenen jüdischen Jahr zur Welt kamen. Dabei zeigt sich, dass die Ereignisse seit dem 7. Oktober 2023 einen starken Einfluss auf die Namensgebung hatten. Unter der jüdischen Bevölkerung ist Lavi der beliebteste Jungenname, ganz offensichtlich in Hinblick auf die Militäroperation gegen den Iran im Juni. Ihr Name »Am Ke’Lavi« bedeutet übersetzt: »ein Volk wie ein aufsteigender Löwe«. Der zweithäufigste Name ist Ariel, der mit Ariel Bibas in Verbindung gebracht wird – dem ermordeten rothaarigen Jungen aus dem Kibbuz Nir Oz. David, Raphael und Uri komplettieren die Top fünf, gefolgt von anderen mit dem Krieg verbundenen Namen wie Elia und Ari auf den Plätzen sieben und acht. Betrachtet man alle Jungennamen in Israel im vergangenen Jahr, bleibt Mohammed der häufigste Name, gefolgt von Yosef, Adam und David. Lavi, der beliebteste Name unter Juden, belegt in dieser Liste insgesamt den fünften Platz. Bei Mädchen ist Avigail über alle Bevölkerungsgruppen hinweg der beliebteste Name. Landesweit liegt Miriam auf Platz zwei, während bei Juden Tamar den ersten Platz belegt. Die Top fünf werden landesweit von Libi, Tamar und Sara abgerundet, während bei Juden Yael den Namen Miriam in den Top fünf ablöst.
Wetter
Die ersten Herbstniederschläge haben Israel nicht nur erreicht, sondern Teile des Landes überschwemmt. In der nordisraelischen Stadt Nahariya fielen mehr als 130 Millimeter Regen – ein neuer Rekord für die an einem einzigen Tag im September gemessene Regenmenge. Der Großteil kam innerhalb von zwei Stunden vom Himmel, was der nationale Wetterdienst in einer Erklärung als »extrem ungewöhnlich« für diese Jahreszeit bezeichnete. Auch in anderen Gebieten Nordisraels, darunter auf den Golanhöhen, im östlichen Galil und in der Gilboa-Region, wurden große Regenmengen verzeichnet. Der vorherige Rekord hatte bei 95,7 Millimetern gelegen und war am 12. September 1932 in Gusch Etzion nahe Jerusalem aufgezeichnet worden.
Entschädigung
Roman Zadorov erhält knapp 4,4 Millionen Euro Schadensersatz für 15 Jahre seines Lebens, die er unschuldig hinter Gittern saß. 2010 war er wegen Mordes an der 13-jährigen Tair Rada zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Zadarov hatte die Tat in der Vernehmung gestanden. Zweieinhalb Jahre später wurde sein Schuldspruch in der Berufung bestätigt. 2021 dann wurde seinem Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens stattgegeben, und im März 2023 sprach ihn das Bezirksgericht Nazareth frei. Der Vorsitzende Richter Asher Kula stellte fest, dass Zadorovs Geständnis erzwungen worden und daher falsch war.
Schatz
Ein seltener Schatz, bestehend aus 22 Kupfermünzen, wohl über 1600 Jahre alt, ist tief versteckt in einer Spalte unter den Ruinen der antiken Siedlung Hukok im unteren Galil entdeckt worden. »Es scheint, dass die Menschen, die diesen Schatz horteten, das Versteck sorgfältig geplant hatten, in der Hoffnung, dorthin zurückkehren zu können, wenn die drohenden Unruhen vorüber wären«, erklärten die Archäologen Uri Berger von der israelischen Altertumsbehörde und Yinon Shivtiel vom Zefat Academic College. »Die Münzen wurden in einer Grube entdeckt, die am Ende eines engen, gewundenen Tunnels absichtlich gegraben worden war.« Zur Überraschung der Wissenschaftler tragen die Münzen die Porträts der römischen Kaiser Constans I. und Constantius II., deren Regierungszeiten mit dem Gallus-Aufstand zusammenfallen – dem letzten dokumentierten jüdischen Aufstand gegen die Römer.