Israels Ex-Militärchef Benny Gantz hat eine härtere Gangart gegenüber der im Gazastreifen herrschenden Terrororganisation Hamas angekündigt, sollte er kommenden Monat bei der Parlamentswahl siegen.
»Wir werden es nicht zulassen, dass diese Runden der Gewalt weitergehen und die Abschreckung untergraben«, sagte der Vorsitzende des Oppositionsbündnisses der Mitte, Blau-Weiß, am Dienstag bei einem Besuch am Rande des Gazastreifens.
KRIEGE Seit die radikal-islamische Hamas 2007 gewaltsam die Macht in dem Küstenstreifen übernommen hat, ist es zu drei Kriegen mit Israel gekommen. Immer wieder feuern militante Palästinenser Raketen auf israelische Grenzorte, Israels Militär reagiert meist mit Luftangriffen.
»Nächstes Mal, wenn hier etwas passiert, werden wir sicherstellen, dass es das letzte Mal ist«, sagte Gantz. »Wir werden keine Einigung anstreben, sondern einen militärischen Sieg über die Hamas.« Notfalls werde man auch wieder Hamas-Führer gezielt töten, sagte er.
Gantz fordert völlige Ruhe an der Grenze zu Israel und die Rückführung vermisster israelischer Soldaten und Zivilisten.
Gantz nannte zwei Bedingungen an die Hamas: völlige Ruhe an der Grenze zu Israel und die Rückführung vermisster israelischer Soldaten und Zivilisten. »Anderenfalls werden wir mit einer breiten Militäroperation reagieren«, sagte der 60-Jährige, der während des letzten Gaza-Kriegs 2014 Generalstabschef war.
GELDKOFFER Jair Lapid von Blau-Weiß warf Premier Benjamin Netanjahu einen zu laschen Kurs gegenüber der Hamas vor. »Die Hamas muss wissen, dass beim nächsten Mal, wenn sie Raketen auf israelische Bürger abfeuern, die Hamas-Führer keine Koffer mit Millionen von Dollars bekommen werden, sondern eine Lenkrakete in ihr Haus«, sagte Lapid. Netanjahu hatte es Katar im Rahmen einer Waffenruhe mit der Hamas erlaubt, Millionengelder in den Gazastreifen zu bringen.
Netanjahu war nach der Parlamentswahl im April trotz einer rechts-religiösen Mehrheit bei der erneuten Regierungsbildung gescheitert. Deshalb ist für den 17. September eine weitere Wahl angesetzt.
Nach Meinungsumfragen liegen Netanjahus Likud und das Bündnis Blau-Weiß von Gantz etwa gleichauf – sie können demnach jeweils mit rund 30 von insgesamt 120 Mandaten rechnen. dpa/ja