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Falke, Aquädukt, Gerechte

Turmfalken und Rötelfalken ähneln sich sehr, besonders Weibchen und Jungtiere sind schwer zu unterscheiden (Symbolbild). Foto: Flash 90

Falke
Ein verletzter weiblicher Turmfalke hat im Safari-Zoo bei Tel Aviv vier verwaiste Falkenküken adoptiert. Die Falkin sei mit einer Flügelverletzung in die Zooklinik gebracht worden, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Im Käfig nebenan saßen vier hungrige Rötelfalken-Küken, deren Nest bei Bauarbeiten zerstört worden war. Die Pflegerin habe entdeckt, dass der weibliche Raubvogel begann, die Kleinen durch die Gitterstäbe mit der eigenen Nahrung zu füttern. »Die Pfleger waren gerührt von der elterlichen Geste und beschlossen, sie zusammenzubringen«, erzählte Sprecherin Sagit Horowitz. Es werde ihre Rückkehr in die freie Natur erleichtern, wenn sie von einer Artgenossin und mit möglichst wenig menschlichem Kontakt aufgezogen werden. Turmfalken und Rötelfalken ähneln sich sehr, besonders Weibchen und Jungtiere sind schwer zu unterscheiden. dpa

Aquädukt
Ein Segment eines unteren Aquädukts nach Jerusalem ist in den vergangenen Wochen in der Gegend von Armon Hanatsiv freigelegt worden. Es war ein gemeinsames Projekt der Altertumsbehörde und der Stadtverwaltung. Damit ist eine »außergewöhnliche 2000 Jahre alte Ingenieurleistung« für die Öffentlichkeit sichtbar, so die Behörde. Das Aquädukt schlängelt sich entlang einer Strecke von 21 Kilometern, vom Salomon-Pool zum Tempelberg in der Altstadt, mit leichter Steigung von etwa einem Meter pro Kilometer. Dieses »erstaunliche Wassersystem, initiiert von den hasmonäischen Königen«, habe der Wasserversorgung Jerusalems und insbesondere des Tempelbergs gedient, erklärte der Experte Yaakov Billig von der Altertumsbehörde.

Gerechte
Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat posthum Kondratiy und Anna Lakotko aus Belarus zu »Gerechten unter den Völkern« erklärt. Das Paar riskierte sein Leben, um im Zweiten Weltkrieg sechs Juden zu retten. Ihr jüngster Sohn, Panteley Lakotko, nahm an der Zeremonie in Jerusalem teil und erhielt die Medaille sowie Urkunde im Namen seiner verstorbenen Eltern. Ebenfalls anwesend waren der Vorsitzende von Yad Vashem, Dani Dayan, der belarussische Botschafter in Israel, Evgeny Vorobyev, und Orit Tatarsky, die Enkelin des Überlebenden Kalman Kotzer, der von den Lakotkos gerettet wurde.

Koalition
Außenminister Yair Lapid und Finanzminister Avigdor Lieberman haben nach Berichten in israelischen Medien vereinbart, eine Reihe von wirtschaftlichen Maßnahmen zu ergreifen, die sich auf die ultraorthodoxe Gemeinschaft auswirken würden. Damit wollen sie charedische Abgeordnete dazu bewegen, Koalitionsgesetze zu unterstützen, als Gegenleistung für die Aufhebung dieser Maßnahmen. Die Koalition hat derzeit keine Mehrheit in der Knesset mehr. Die beiden Minister planen, die Kürzungen in diesem Bereich vorzunehmen und dann Verhandlungen mit den Strengreligiösen zu führen, um die Maßnahmen vor der Abstimmung in der Knesset wieder aufzuheben.

Kind
Einer israelischen Frau ist am Samstag ihr Auto gestohlen worden – mit ihrem Kleinkind darin. Nach Angaben der Polizei informierte die Frau aus Rosch Haaiyn die Beamten darüber, dass jemand ihren Pkw an einer Tankstelle an der Autobahn auf der Schnellstraße 6 in der Nähe von Wadi Ara gestohlen hatte. Ihr 18 Monate alter Sohn saß in dem Wagen. Die israelische Armee errichtete unmittelbar Straßensperren im Westjordanland und begann, nach dem gestohlenen Fahrzeug zu suchen. Bereits nach wenigen Minuten sei der Wagen in der arabischen Stadt Far›un gefunden worden. Das kleine Kind sei völlig unverletzt und ist direkt an seine Mutter übergeben worden. Diebstähle israelischer Autos, die dann in die Gebiete des palästinensischen Westjordanlandes gebracht werden, geschehen häufig.

Gehalt
Israels Lebenshaltungskosten sind eine Herausforderung, gerade für Menschen ohne Hightech-Gehalt. In den vergangenen zehn Jahren ist der nationale Durchschnittslohn um 34 Prozent gestiegen, während das durchschnittliche Hightech-Gehalt laut dem Zentralen Statistikbüro um 54 Prozent in die Höhe schoss. Das durchschnittliche Gehalt im Hightech-Sektor war Ende 2021 mehr als doppelt so hoch wie das der Nicht-Hightech-Arbeitnehmer. Nur rund elf Prozent arbeiten in dem gut bezahlten Bereich.

Abbau
In einer Erklärung an den Obersten Gerichtshof hat die Regierung eingeräumt, dass die Siedlung Homesch im palästinensischen Westjordanland illegal ist und evakuiert werden soll. Sie legte jedoch keinen Zeitplan dafür fest und forderte das Gericht auf, nicht einzugreifen. Die Organisation Jesch Din hatte Anfang des Jahres eine Petition eingereicht, nach der die Regierung gezwungen wurde, zu erklären, warum sie Siedlern erlaubte, eine nahezu dauerhafte Präsenz in Homesch aufzubauen, obwohl dies nach dem Abzugsgesetz illegal war. Während des Abzugs 2005 hatte Israel Homesch und andere Siedlungen im nördlichen Westjordanland sowie alle Siedlungen im Gazastreifen geräumt. »Gegen jeden Neubau oder jede Störung des Friedens im Homesch-Gebiet werden entschlossene Maßnahmen ergriffen«, fügte die Regierung hinzu.

Tel Aviv

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