Eklat

EU sagt Veranstaltung wegen Ben Gvir ab

Foto: Getty Images

Der Europatag wird in diesem Jahr in Tel Aviv nicht offiziell begangen. Die Vertretung der Europäischen Union in Israel gab am Montagnachmittag per Twitter bekannt, dass das Event komplett abgesagt ist. Grund sei die geplante Rede des umstrittenen rechtsextremen Ministers für nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir, der darauf bestanden hatte, vor den europäischen Diplomaten aufzutreten.

EXTREME RECHTE Trotz ausdrücklicher Bitten der EU an die Regierung in Jerusalem, einen Vertreter zu schicken, der nicht mit der extremen Rechten identifiziert wird, machte Ben Gvir klar, er beabsichtige, an der Veranstaltung teilzunehmen und dort zu sprechen. Danach hätten mehrere Botschafter geäußert, dass sie nicht anwesend sein wollen, wenn der Minister vor Ort sein werde, berichteten israelische Medien.  

Die deutsche Botschaft in Tel Aviv wollte sich nicht dazu äußern und verwies auf das Auswärtige Amt in Berlin.

»Wir wollen niemandem eine Plattform bieten, dessen Ansichten den Werten widersprechen, für die die EU steht.«

delegation der eu in israel

»Die EU-Delegation in Israel freut sich darauf, wie jedes Jahr am 9. Mai den Europatag zu feiern«, heißt es in einer Erklärung vom Montag. »Leider haben wir uns in diesem Jahr entschieden, den diplomatischen Empfang abzusagen, da wir niemandem eine Plattform bieten wollen, dessen Ansichten den Werten widersprechen, für die die Europäische Union steht.« Die Kulturveranstaltung in Tel Aviv für die breite Öffentlichkeit werde jedoch stattfinden.

KRITIK Ben Gvir bezeichnete die Entscheidung der EU als »Schande« und sagte, »die Europäische Union, die behauptet, Werte der Demokratie und des Multikulturalismus zu vertreten, verbietet undiplomatisch den Mund«. Freunde würden Kritik äußern dürfen, fügte er noch hinzu, »und echte Freunde können sie auch annehmen«.

Die Entscheidung war gefallen, nachdem sich die EU-Botschafter am Montagmorgen zu einer Sondersitzung getroffen hatten, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Die Entscheidung sei fast einstimmig gewesen, erklärte ein Diplomat gegenüber israelischen Medien. Nur Polen und Ungarn hätten eine andere Meinung vertreten.

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Jerusalem

Israel billigt Einwanderung Tausender Inder mit jüdischen Wurzeln

Die Regierung verspricht sich davon eine Stärkung des Nordens – auch nach den Folgen des jüngsten Kriegs

 24.11.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas spähte Social-Media-Profile von IDF-Soldaten aus

Zu den Zielen der Terroristen gehörte es, Armeeanlagen zu kartieren, Schwachstellen zu identifizieren und den Umgang mit israelischen Kampfpanzern zu erlernen

 24.11.2025

Militär

»Die IDF haben ihren Kernauftrag am 7. Oktober nicht erfüllt«

Generalstabschef Eyal Zamir sagte, die israelische Armee sei einer tiefgehenden Untersuchung all dessen verpflichtet, »was an diesem schrecklichen Tag geschehen ist«

 24.11.2025

Beirut

Israel tötet Hisbollah-Anführer

Haitham Ali Tabatabai, der Generalstabschef der Terrororganisation, war Ziel eines israelischen Luftangriffs

 24.11.2025

Nahost

Es brodelt zwischen Israel und dem Libanon

Israelische Armee beschießt nach Bruch des Waffenstillstands durch die Hisbollah Terrorstellungen im Südlibanon und in Beirut

von Sabine Brandes  23.11.2025

Tel Aviv

»Bringt die letzten Drei zurück!«

Demonstranten fordern die Rückgabe der Geiseln aus Gaza – und eine unabhängige Untersuchungskommission

von Sabine Brandes  23.11.2025

Hamas

»Damit die Welt versteht, was wirklich geschehen ist«

Im vollständigen Interview spricht die Ex-Geisel Guy Gilboa-Dalal detailliert über den sexuellen Missbrauch in Gaza

von Sabine Brandes  23.11.2025

Tel Aviv

Rückkehr der Künstler

Seit der Waffenruhe öffnen neue Galerien und Werkstätten in Jaffa. Spaziergang durch einen Stadtteil, der wieder zu sich selbst findet

von Luisa Müller  23.11.2025