Wirtschaft

EU: Durch Zusammenarbeit mit Israel Abhängigkeit von Russland verringern

Traf am Dienstag Außenminister Yair Lapid: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Foto: IMAGO/UPI Photo

Die EU will angesichts der Abhängigkeit von russischem Gas enger mit Israel zusammenarbeiten. »Wir prüfen Möglichkeiten, unsere Zusammenarbeit mit Israel im Energiebereich zu intensivieren«, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag im israelischen Beerscheva, wo sie die Ehrendoktorwürde der Universität Ben Gurion verliehen bekam.

Die EU-Kommission hatte schon Mitte Mai angekündigt, dass sie noch vor dem Sommer ein Energieabkommen mit Israel und Ägypten abschließen will über Flüssiggas-Lieferungen (LNG) für Europa. Vor Israel wurden große Erdgasvorkommen entdeckt. Am Mittwoch reist von der Leyen weiter nach Ägypten.

Von der Leyen verwies auch auf den Bau einer geplanten Stromverbindung zwischen Israel, Zypern und Griechenland im östlichen Mittelmeer. Zudem sei eine Gas-Pipeline im östlichen Mittelmeer in Vorbereitung.

Das Projekt war zwischenzeitlich schon fast aufgegeben. Eine 1900 Kilometer lange Pipeline namens EastMed (Ost-Mittelmeer) soll Gas von Israel über Zypern nach Griechenland und damit in die Europäische Union leiten. Dann könnte es nach Mitteleuropa weitertransportiert werden.

Israels Ministerpräsident Naftali Bennett sagte nach Gesprächen mit dem italienischen Premier Mario Draghi, die Zusammenarbeit im Energiebereich habe das Ziel, dass Gas aus Israel auch Europa dienen könne. Draghi besucht derzeit Israel. Er betonte, auch Italien wolle seine Abhängigkeit von russischem Gas verringern. Am Abend wollte sich Bennett mit von der Leyen treffen.

Die EU versucht, so schnell wie möglich unabhängig von russischen Gaslieferungen zu werden - sowohl von Pipeline-Gas als auch von LNG.

Lesen Sie mehr dazu in unserer Printausgabe am Donnerstag.

Meinung

Für das Leben entscheiden

Die Fortführung der Kampfhandlungen in Gaza gefährdet das Leben der Geiseln und den moralischen Fortbestand Israels. Es ist Zeit, diesen Krieg zu beenden

von Sabine Brandes  16.09.2025

Genf

UN-Kommission wirft Israel Genozid vor

In einem Bericht ist von vier erfüllten Tatbeständen des Völkermords die Rede. Die Weltorganisation verweist auf »das Verhalten politischer und militärischer Behörden«

 16.09.2025

Sarah Cohn-Fantl auf einem Gelände, auf dem Hilfslieferungen für Gaza lagern

Gaza

Hilfspakete so weit das Auge reicht

Nur selten lässt Israel Journalisten in das Kriegsgebiet. Unsere Autorin war vergangenen Mittwoch bei einer von der Armee begleiteten Fahrt am Rande des Küstenstreifens dabei und berichtet von ihren Eindrücken

von Sarah Cohen-Fantl  16.09.2025

Nahost

Bericht: Netanjahu informierte Trump vor Angriff in Doha

Der israelische Ministerpräsident soll den US-Präsidenten fast eine Stunde vor der Attacke auf Hamas-Führer unterrichtet haben. Trumps Version der Ereignisse klang dagegen ganz anders

 16.09.2025

Jerusalem

Rubio äußert Zweifel an diplomatischer Lösung für Gaza-Krieg

Der US-Außenminister trifft in Israel Vertreter des Landes. In einem Interview äußert er sich dort zu den Chancen für ein Ende des von der Hamas begonnenen Krieges

 16.09.2025

Nahost

Gaza-Stadt: Bodenoffensive der IDF beginnt

Während die israelische Armee vorrückt, protestieren dagegen Angehörige von Geiseln vor der Residenz Netanjahus in Jerusalem

 16.09.2025

Nahost

Bericht: Mossad verweigerte Doha-Angriff

Dem Luftangriff gegen die Hamas-Anführer in Katar gingen offenbar schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierung und Geheimdienst voran

von Sabine Brandes  15.09.2025

Gazakrieg

Wie sich Emily Damari den Terroristen widersetzte

Die ehemalige Geisel hat in London über ihre Gefangenschaft in Gaza gesprochen und darüber, wie sie trotz schrecklicher Bedingungen eine »aktive Rolle« einnehmen konnte

 15.09.2025

Nahost

Netanjahu nennt Kritik nach Angriff in Katar »Heuchelei«

US-Außenminister Rubio trifft nach Israels Angriff auf die Hamas in Katar Netanjahu. Die USA wollen laut Rubio »unabhängig davon, was geschehen ist« weiterhin die drängenden Probleme der Region lösen

 15.09.2025