Die rechtskonservative Likud-Partei des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu hat am Sonntag Gespräche zur Bildung einer neuen Koalition aufgenommen. Verhandlungsteams des Likud und der ultranationalen Israel Beiteinu des früheren Verteidigungsministers Avigdor Lieberman hätten sich zu Sondierungen getroffen, berichteten israelische Medien.
Israels Präsident Reuven Rivlin hatte den amtierenden Ministerpräsidenten Netanjahu am Mittwoch erneut mit der Regierungsbildung beauftragt. Netanjahu hat bis zu sechs Wochen Zeit, eine neue Koalition zu bilden.
parlament Israel hatte am 9. April ein neues Parlament gewählt. Nach den offiziellen Ergebnissen erhielt Netanjahus Likud 35 von 120 Sitzen im Parlament, genauso viele wie das oppositionelle Mitte-Bündnis von Ex-Militärchef Benny Gantz. Allerdings hat das Lager rechter und religiöser Parteien eine Mehrheit.
Lieberman will mehr
streng religiöse Männer zum
Wehrdienst verpflichten.
Netanjahu dürfte jedoch Schwierigkeiten dabei haben, die Forderungen der verschiedenen potenziellen Koalitionspartner unter einen Hut zu bringen. Lieberman macht sich dafür stark, mehr streng religiöse Männer zum Wehrdienst zu verpflichten. Dies lehnen die Parteien Schas und Vereinigtes Tora-Judentum jedoch entschieden ab. Lieberman bekräftigte am Samstag, seine Partei werde ihren Prinzipien treu bleiben, auch wenn man einen Eintritt in die Koalition anstrebe. dpa