Vermisst

Erst Retter – und dann entführt

Elyakim Libman (24) Foto: Sabine Brandes

Vermisst

Erst Retter – und dann entführt

Elyakim Libman war beim Wüsten-Rave

von Sabine Brandes  22.02.2024 10:19 Uhr

Seine Brüder senden ihm eine besondere Nachricht. Elisha und Elkana Libman, beide als Kämpfer der israelischen Armee im Gazastreifen eingesetzt, wollen ihren Bruder finden: den 24-jährigen Elyakim, der am 7. Oktober vom Nova-Festival im Kibbuz Re’im entführt wurde. Dafür sprühen sie Nachrichten an Häuserwände in Gaza und sogar auf Panzer: »Elyak, wir sind auf dem Weg« oder »Bringt Elyakim nach Hause«.

Elyakim Libman arbeitete als Sicherheitsmann beim Wüsten-Rave, als Hamas-Terroristen in den frühen Morgenstunden die Party attackierten und Menschen jagten, vergewaltigten und abschlachteten. Mehr als 350 vor allem junge Leute wurden dabei ermordet, viele gekidnappt.

Mosche, ein Sicherheitsmann, der mit Elyakim gearbeitet hatte und überlebte, berichtete kurz darauf, wie er und drei Kollegen, darunter auch Libman, zunächst verletzte Partygänger unter schwerem Gewehrfeuer in Sicherheit brachten, bevor sie gegen 14 Uhr zusammen mit einer Gruppe versuchten, selbst zu fliehen.

Mosche verlor den Kontakt zu Elyakim, als dieser sowie ein anderer Mann sich um eine verletzte Frau kümmerten.

Mosche verlor den Kontakt zu Elyakim, als dieser sowie ein anderer Mann sich um eine verletzte Frau kümmerten. Elyakims Vater, Eliyahu Libman, hat öffentlich über die Gefangennahme seines Sohnes gesprochen und über die Notwendigkeit, den Krieg mit der Hamas weiterzuführen. »Mit Gottes Hilfe werden wir gewinnen«, sagt er in einem Video, das er auf YouTube postete.

Der ältere Libman ist Bürgermeister der jüdischen Siedlung Kiriat Arba im Westjordanland, bekannt für viele ideologische Hardliner. Auch der rechtsextreme Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, lebt dort. Libman ist zudem Mitbegründer des Tikva Forums, einer Gruppe, die die Angehörigen von Geiseln und Vermissten vertritt, sich aber gegen einen Deal mit der Hamas um jeden Preis ausspricht.

Tikva lehnt alle Demonstrationen ab, die als Druck auf die Regierung ausgelegt werden könnten, Zugeständnisse an die Hamas zu machen. Die Mitglieder seien nicht grundsätzlich gegen Verhandlungen, »glauben allerdings, dass es ohne starken militärischen Druck nicht funktionieren wird«, heißt es in einer Stellungnahme.

Einmischung

Trump fordert Begnadigung Netanjahus

Israels Regierungschef Netanjahu steht wegen Betrugs, Bestechung und anderer Vorwürfe vor Gericht. Israels Präsident müsse ihn begnadigen, forderte nun US-Präsident Trump - damit er das Land vereinen könne

 12.11.2025

Medien in Israel

Verteidigungsminister Katz will Armeesender abschalten

Der Verteidigungsminister beruft sich auf angebliche Beschwerden, das Radio »schade der Moral«

 12.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  12.11.2025

Israel

Genesis-Preis für Gal Gadot

Hollywoodstar Gal Gadot wird mit dem »israelischen Nobelpreis« geehrt - für »ihre moralische Klarheit und ihre unerschütterliche Liebe zu Israel«

 12.11.2025

Westjordanland

Präsident Herzog verurteilt Siedlergewalt

Vier Menschen wurden am Dienstag bei Angriffen radikaler Siedler verletzt

 12.11.2025

Nahost

Deutschland schickt unbewaffnete Polizisten in die Palästinensergebiete

Die Beamten sollen ausloten, wie Deutschland in den palästinensischen Gebieten lokale Sicherheitsbehörden weiter unterstützen kann

 12.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  11.11.2025

Israel

Tausende bei Begräbnis von Hadar Goldin

Nach mehr als elf Jahren konnte die Familie Hadar Goldin endlich Abschied nehmen

 11.11.2025

Israel

Angela Merkel erhält Ehrendoktorwürde des Weizmann-Instituts

Die Altbundeskanzlerin wird wegen ihrer Solidarität mit dem Land und weiterer Verdienste geehrt. Wegen ihrer Israel-Reise wird sie nicht bei der Feier zum 70. Geburtstag von Kanzler Merz dabei sein

von Sara Lemel  11.11.2025