Gedenken

Erinnern von zu Hause

Blick in die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem Foto: imago/sepp spiegl

Gedenken

Erinnern von zu Hause

Yad Vashem startet Online-Kampagne

von Sabine Brandes  20.04.2020 08:37 Uhr

Auch in Zeiten des Coronavirus darf die Schoa nicht in Vergessenheit geraten. Deswegen hat die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem eine besondere Initiative ins Leben gerufen. Am 21. April, dem Jom Haschoa in Israel, veranstaltet die Organisation eine globale Namenslesung.

Da in diesem Jahr öffentliche Veranstaltungen wegen der Gesundheitskrise nicht stattfinden dürfen, will die Gedenkstätte trotzdem sicherstellen, dass der Opfer des Naziregimes gedacht wird.

Die Kampagne #RememberingFromHome #ShoahNames ruft die internationale Öffentlichkeit dazu auf, sich dabei zu filmen, wie sie die Namen von Holocaust-Opfern liest. Die Videos, die nicht länger als 15 Sekunden dauern sollen, werden dann unter den Hashtags auf den persönlichen Seiten in den sozialen Netzwerken gepostet.

VIDEOS Eine Liste von Namen findet man auf der Website von Yad Vashem. Die Verlinkung nach Ländern und in die zentrale Datenbank ermöglicht es den Nutzern, nach eigenen Familiennamen zu suchen und diese vorzulesen. Die Gedenkstätte wird alle Videos zusammenstellen und daraus eine weltweite Namenslesungs-Zeremonie gestalten.

Die Kampagne #RememberingFromHome #ShoahNames ruft die internationale Öffentlichkeit dazu auf, sich dabei zu filmen, wie sie die Namen von Holocaust-Opfern liest.

»Machen Sie mit und gedenken Sie an diesem Jom Haschoa von Ihrem Zuhause aus!«, ruft der Vorsitzende von Yad Vashem, Avner Shalev, auf. »Helfen Sie uns, die Erinnerung an alle, die im Holocaust ermordet wurden, aufrechtzuhalten!«

ÜBERLEBENDE Die Krise um den Ausbruch des Coronavirus ist besonders für die Überlebenden der Schoa problematisch. Diese Menschen sind alle in hohem Alter, leiden oft unter chronischen Erkrankungen und sind somit durch die hochansteckende Atemwegserkrankung besonders gefährdet. Verschiedene Organisationen stellen in dieser Zeit Millionenspenden zur Verfügung, um zu helfen.

Es gibt derzeit keine Angaben, wie viele der durch das Coronavirus Infizierten und Erkrankten Überlebende der Schoa sind. Bei dem ersten Todesfall in Israel durch Covid-19 handelte es sich um den ungarischen Überlebenden Arie Even aus Jerusalem.

Die Conference on Jewish Material Claims Against Germany sagte, dass sie 4,3 Millionen Dollar an verschiedene Gruppen in der ganzen Welt überweisen werde, um zusätzliche Hilfe zu leisten.

»Die Coronavirus-Pandemie ist eine beängstigende Zeit für die Holocaust-Überlebenden. Diese Bevölkerungsgruppe erlebt ohnehin viel soziale Isolierung«, so der Präsident der Claims Conference, Julius Berman. »Und dies hat große emotionale Auswirkungen für die Menschen.«

www.yadvashem.org/downloads/name-reading-ceremonies.html

Sexualisierte Gewalt

Ex-Geisel: »Ich dachte, ich werde für immer ihre Sexsklavin sein«

Fast ein Jahr nach ihrer Freilassung spricht die junge Israelin Romi Gonen zum ersten Mal über ihre zutiefst verstörenden Erlebnisse in Gaza

von Sabine Brandes  28.12.2025 Aktualisiert

Militär

Israels neue Laserwaffe »Iron Beam« ist da

Das Abwehrsystem »Eiserner Strahl« ist an die IDF übergeben worden

von Sabine Brandes  28.12.2025

Hintergrund

Die Zukunft von Nahost auf der Tagesordnung

Der israelische Premierminister Netanjahu reist am Sonntag nach Mar-a-Lago, um US-Präsident Trump zu treffen

von Sabine Brandes  28.12.2025

Diplomatie

Israel erkennt Somaliland als Staat an

Die Anerkennung erfolge »im Geiste der Abraham-Abkommen«, hieß es in einer Mitteilung des Büros von Benjamin Netanjahu

 28.12.2025 Aktualisiert

Israel

Zwei Tote bei Terrorangriff mit Auto und Messer

Palästinenser rammte Passanten mit seinem Auto und stach auf Frau ein – ein Sicherheitsmann schoss auf den Attentäter und verletzte ihn

 26.12.2025

Israel

Winterwarnungen und das Warten auf Schnee

Am Samstag zieht ein stärkeres Tiefdruckgebiet auf, begleitet von Starkregen, starken Winden und spürbarer Kälte

von Sabine Brandes  26.12.2025

Gazastreifen

Erneut tödlicher Zwischenfall

Israels Armee: Zwei Terroristen wurden getötet, die eine »unmittelbare Bedrohung« dargestellt hätten

 26.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Sicherheit

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025