Trauer

»Er rettete viele Menschenleben«

Gedenkkerzen für die Opfer des Terroranschlags Foto: Flash90

Innerhalb von einer Woche sind in verschiedenen israelischen Städten elf Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Es ist die schlimmste Terrorwelle seit sechs Jahren, verübt von Anhängern der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS). Am Mittwoch wurden die Opfer des Anschlags in Bnei Brak vom Dienstagabend beigesetzt.

VATER Fünf Menschen wurden von einem Terroristen, einem Palästinenser aus dem Westjordanland, wahllos erschossen. Es starben der fünffache Vater Yaakov Shalom und zwei ukrainische Staatsangehörige, die mehrere Jahre in Israel lebten. Ihre Namen sind noch nicht veröffentlicht.

Hunderte von Trauergästen kamen zur Beerdigung des 36-jährigen Shalom, der in seinem Auto fuhr, als er von Kugeln tödlich getroffen wurde. Er war der Sohn von Rabbi Meir Shalom, einem prominenten Führer der jemenitischen Gemeinde in Bnei Brak, der im vergangenen Jahr an den Folgen einer Corona-Infektion starb. »Erst vor eineinhalb Jahren waren wir hier, um um ihren Vater zu trauern. Wir haben nicht gedacht, dass wir so bald wieder hier sein müssen«, sagte einer der Trauernden.

»Israelis sollten – wie alle Menschen in der Welt – in Frieden und ohne Angst leben können.«

us-Aussenminister antony blinken

Amir Khoury, ein israelisch-arabischer Polizist, der zum Einsatz kam, wurde ebenfalls getötet. Polizeichef Kobi Shabtai sprach anschließend mit Jaris Khoury, dem Vater des 32-Jährigen. Der Vater erzählt Shabtai, dass sie eine Polizistenfamilie seien und er selbst Veteran der Polizeibehörde von Tel Aviv ist.

HELDENTUM »Neben der Tragödie ist es mir wichtig, Ihnen zu sagen, dass Ihr Sohn vielen Menschen das Leben gerettet hat«, so Shabtai. »Seine Taten werden zu einem Vermächtnis und einer Erinnerung an Heldentum für das ganze Land.« Khoury war einer von zwei Motorradpolizisten, die auf den Angriff reagierten und den palästinensischen Terroristen töteten. Er wurde dabei verwundet und starb später im Krankenhaus

Der 29-jährige Avishai Yehezkel schützte bei dem Anschlag seinen zweijährigen Sohn mit seinem Körper, als er ermordet wurde. Das Kind überlebte unverletzt. Yehezkel hinterlässt auch seine schwangere Ehefrau.

Die Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate in Israel verurteilte den tödlichen Anschlag auf Twitter und schrieb weiter: »Die Botschaft drückt auch den Familien der Opfer ihr aufrichtiges Beileid aus, betet für die Verletzten und wünscht eine schnelle Genesung«.

HERZEN Auch US-Außenminister Antony Blinken meldete sich zu Wort: »Wir verurteilen den Terroranschlag, bei dem fünf unschuldige Opfer getötet wurden, auf das Schärfste«. Dies geschehe nach zwei weiteren schrecklichen Terroranschlägen in Hadera und Beer Sheva. »Diese Gewalt ist inakzeptabel. Israelis – wie alle Menschen auf der ganzen Welt – sollten in Frieden und ohne Angst leben können. Unsere Herzen sind bei den Familien der bei den Anschlägen Getöteten.«

In Israel herrscht derweil Entsetzen über die blutige Anschlagsreihe. Mehrere Veranstaltungen sind aus Angst vor weiteren Attacken abgesagt worden. Der Vorsitzende der Likud-Fraktion, Yariv Levin, fordert eine sofortige Sonderdebatte in der Knesset. Die Angriffe ereigneten sich inmitten erhöhter Spannungen vor dem muslimischen Fastenmonat Ramadan und dem jüdischen Pessachfest.

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