Negev

Ende des »Wilden Westens«?

Beschlagnahmte Waffen im Negev Foto: GPO

Die israelische Regierung will die ausufernde Kriminalität und Gewalt im arabischen Sektor der Gesellschaft unter Kontrolle bringen. Premierminister Naftali Bennett besuchte deshalb vor einigen Tagen den Süden des Landes. Seit Amtsantritt der neuen Regierung habe man die Bekämpfung der Gewalt im arabischen Sektor als nationales Ziel definiert, so Bennett. »Wir sprechen über Menschenleben, die geopfert werden, und die verlorene persönliche Sicherheit der Bewohner.«

Man habe eine Sonderabteilung bei der Polizei eingerichtet, die Einheiten verstärkt, und ein hohes Budget bereitgestellt, sagte der Premier. »Mit diesem nationalen Plan blicken wir in die Zukunft.« Um die Bedeutung des Anliegens zu unterstreichen, war Bennett mit mehreren Ministern, darunter die für öffentliche Sicherheit, Justiz und Inneres, sowie mit hochrangigen Vertretern der Sicherheitsbehörden angereist.

veränderungen Es seien vor Ort bereits Veränderungen zu spüren, erklärte Bennett. »Lange Zeit wurde das Thema ignoriert. Wir hatten Gangs hier, die so taten, als wären sie im Wilden Westen. Dem schieben wir jetzt einen Riegel vor.« Die Botschaft an die Bewohner des Südens laute: »Wir sind hier bei Ihnen und werden nicht ruhen. Beer Sheva und Rahat unterscheiden sich nicht von Tel Aviv. Was im Zentrum des Landes nicht geht, geht auch hier nicht.«

Man sei zur Offensive übergegangen, sagte der Minister für öffentliche Sicherheit, Omer Bar-Lev. »Es reicht nicht mehr aus, dass die israelische Polizei auf Ereignisse reagiert. Sie muss Maßnahmen ergreifen, um die Kriminellen in ihren Betten zu fassen.« Für den gesamten Negev ist eine verstärkte Polizei- und Grenzpolizeipräsenz vorgesehen.

Angesichts der aktuellen Zahlen gibt es allerdings wenig Grund für Optimismus. Tötungsdelikte innerhalb der israelisch-arabischen Gemeinde geschehen so oft wie nie zuvor. Das vergangene Wochenende war wieder einmal blutig. In der arabischen Stadt Nahf in Galiläa wurde ein 31-Jähriger ermordet, im Negev ein 18-Jähriger. In Haifa wurde ein 25-jähriger Mann getötet, hingerichtet durch einen Kopfschuss. Er war das 120. Opfer in diesem Jahr.

Kurznachrichten

Mauer, Vorwurf, Erdgas

Meldungen aus Israel

von Sophie Albers Ben Chamo  24.12.2025

Statistik

Zahl der Christen in Israel leicht gestiegen

Jüdische und muslimische Familien haben im Vergleich zu christlichen mehr Kinder

 24.12.2025

Israel

US-Botschafter: Iran zieht falsche Lehren aus Angriffen auf Atomanlagen

»Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden, aber offenbar haben sie sie nicht vollständig verstanden«, sagte Mike Huckabee

 24.12.2025

Israel

Zu Weihnachten kehren die Touristen zurück

Das Tourismusministerium rechnet im Dezember mit 130.000 ausländischen Besuchern, viele von ihnen christliche Pilger

von Sabine Brandes  24.12.2025

Basketball

FC Bayern München verliert gegen Hapoel Tel Aviv

Gegen das derzeit beste Team der Euroleague kassiert der deutsche Meister im heimischen SAP Garden mit 72:82 (32:44) eine Niederlage

 24.12.2025

Israel

Pe’er Tasi führt die Song-Jahrescharts an

Zum Jahresende wurde die Liste der meistgespielten Songs 2025 veröffentlicht. Eyal Golan ist wieder der meistgespielte Interpret

 23.12.2025

Jerusalem

Israels Verteidigungsminister verspricht Rückkehr nach Nord-Gaza

Israel Katz stellt sich gegen den Kurs von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die Vorgaben des US-Friedensplans. Jedenfalls vorübergehend

 23.12.2025 Aktualisiert

Israel

Medienbericht: Ben-Gvir will »Kroko-Knast«

Der rechtsextreme Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, lässt Alligatoren als Gefängniswärter prüfen

von Sabine Brandes  23.12.2025

Israel

Außenminister ruft Juden weltweit zur Einwanderung auf

Der jüdische Staat stehe bereit, Neuankömmlinge aufzunehmen und zu integrieren, sagt Gideon Sa’ar

 23.12.2025