Israel

Ende der Omikron-Welle erwartet

Israel setzt auf Testen statt auf Quarantäne. Foto: Flash 90

In Israel erwartet man das Ende der Omikron-Welle. Ein Rückgang der Neuinfektionen könnte nach Angaben der Regierung bereits in der nächsten Woche zu verzeichnen sein. Vor allem stützt sich Jerusalem dabei auf Angaben aus anderen Ländern, wie Südafrika und Großbritannien, die die Welle der höchstansteckenden Corona-Variante bereits hinter sich haben.

Auch israelische Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass es Anfang Februar zu einem Rückgang der positiven Fälle kommt. Die Zahl der schwer Erkrankten werde allerdings erst mit einer zweiwöchigen Verzögerung sinken.

PATIENTEN Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Montag gibt es derzeit in dem Land mit etwa neun Millionen Einwohnern mehr als eine halbe Million aktive Fälle. Am Sonntag befanden sich nahezu 2000 Patienten in den Krankenhäusern, davon etwa 750 mit einem schweren Verlauf von Covid-19 und rund 150 in kritischem Zustand. Die Mehrheit der kritisch erkrankten Patienten ist über 60 Jahre alt, wobei über 90 Prozent ungeimpft sind, so das Ministerium.

Zu der Belastung durch den Anstieg an schweren Fällen kommt ein gravierender Personalmangel durch Quarantäne und Erkrankung. Fast 10.000 medizinische Mitarbeiter befinden sich derzeit in Isolation, darunter 1379 Ärzte sowie knapp 3000 Krankenschwestern und -pfleger.

»Die Kinder kehren zur Kontinuität in der Schulbildung zurück.«

Premierminister Naftali bennett

Ab Donnerstag müssen Schulkinder, die mit einer bestätigt Corona-positiven Person in Kontakt gekommen waren, nicht mehr in Quarantäne. Stattdessen setzt die Regierung unter Premierminister Naftali Bennett auf Testen. Mädchen und Jungen in Grund- und Oberschulen müssen dann regelmäßig Antigen-Heimtests durchführen. Gibt es ein negatives Ergebnis, dürfen die Schüler weiter am Unterricht teilnehmen.

ANTIGENTEST Bennett, Bildungsministerin Yifat Shasha-Biton, Gesundheitsminister Nitzan Horowitz und hochrangige Gesundheitsbeamte erklärten, dass die Schüler bei dieser Initiative jeden Sonntag und Mittwoch vor dem Schulbesuch einen Antigentest machen müssen.

»Kinder kehren zur Kontinuität in der Schulbildung zurück«, sagte der Premierminister während einer Fernsehansprache. Medizinische Experten hätten festgestellt, dass man sich bei den jungen Menschen »auf ausreichend sicherem Boden befände, um diese Maßnahme zu rechtfertigen«. Die Heimtests werden kostenlos zur Verfügung gestellt.

Israels Quarantänepolitik war in den vergangenen Wochen innerhalb der Regierung und bei der Bevölkerung in die Kritik geraten, weil sie Scharen asymptomatischer Israelis, die negative Testergebnisse erhalten hatten, tagelang in Heimisolierung schickte.

KLASSENZIMMER Besonders akut war das Problem im Schulsystem. Am Sonntag noch befanden sich landesweit mehr als 100.000 Schulkinder in Quarantäne, eine deutlich höhere Zahl als in früheren Wellen. Lehrer berichten über halbleere Klassenzimmer. Bennett meinte, dieser Zustand sei »ein Desaster für die Wirtschaft«.

Eran Rotman, Direktor des Beilinson-Krankenhauses, berichtete in einem Interview, dass sich eine schwere Erkrankung durch Omikron von Varianten während früherer Wellen unterscheide. »Die schwerkranken Patienten weisen kein für Delta oder Alpha charakteristisches Krankheitsbild auf. Es ist eher wie bei den älteren chronisch kranken Patienten, die wir jeden Winter sehen. Es gibt fast keine Fälle von dramatischen Verschlechterungen innerhalb von Stunden, bei denen die Patienten vor unseren Augen zusammenbrechen.«

Sicherheit

Israel beendet Abkommen mit Syrien über Truppenentflechtung

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Assad beendet Israel eine wichtige Vereinbarung mit dem Nachbarland nach 50 Jahren. Es geht um die Entflechtung der Truppen auf den Golanhöhen

von Sabine Brandes  08.12.2024

Nahost

Israel spricht nach Assads Sturz von »historischem Tag« 

Premier Netanjahu bietet Syrien staatliche Kooperation an - und warnt vor einer Positionierung feindlicher syrischer Kräfte an der Grenze zu den Golanhöhen

 08.12.2024

Sicherheit

Israels Armee sieht Syrien als weitere Front an 

Die israelischen Streitkräfte müssen sich an mehreren Fronten zur Wehr setzen. Jetzt kommt eine weitere hinzu

 08.12.2024

Reaktion

Israels Armee verlegt Streitkräfte in Pufferzone zu Syrien

Israel verfolgt die dramatischen Entwicklungen im Nachbarland Syrien mit großer Wachsamkeit. Es wird zwar nicht mit Angriffen der Islamisten gerechnet - dennoch ergreift das Land Vorsichtsmaßnahmen

 08.12.2024

Nahost

Israels Oppositionsführer ruft zu regionalem Bündnis auf

Die Nahost-Region erlebt dramatische Umwälzungen. Der Sturz von Assad in Syrien ist ein neuer Höhepunkt in der Serie historischer Veränderungen. In Israel werden darin auch Chancen gesehen

 08.12.2024

Terror

Hamas veröffentlicht erneut Geisel-Video

Erst vor einer Woche hatte die Hamas ein Video eines anderen aus Israel entführten Mannes veröffentlicht

 07.12.2024

Tel Aviv

Tausende Israelis demonstrieren wieder für Geisel-Deal

Die Hamas hält weiterhin aus Israel entführte Menschen im Gazastreifen fest. In Israel fordern Demonstranten wieder ein Abkommen mit den Islamisten, damit diese endlich die Geiseln freilassen

von Cindy Riechau  07.12.2024

Vermisst

»Sei stark!«

Bar Kupershtein half der ganzen Familie

von Sabine Brandes  07.12.2024

Gaza

An Massakern in Nahal Oz beteiligte Hamas-Mitglieder getötet

Auch ein für Entführungen verantwortlicher Kompaniechef der Terrorgruppe ist tot

 06.12.2024