Israel

Elor Azaria tritt Haftstrafe an

Auf dem Weg ins Gefängnis: Elor Azaria vor seinem Elternhaus in Ramle mit Unterstützern Foto: Flash 90

Der 20 Jahre alte Soldat Elor Azaria, der wegen Totschlags an einem verletzten palästinensischen Attentäter in Hebron zu 18 Monaten Haft verurteilt wurde, hat am Mittwoch seine Haftstrafe angetreten.

Azaria fand sich im Militärgefängnis in Tzrifin bei Tel Aviv ein – begleitet von seiner Familie. Vor dem Haus seiner Eltern in Ramle versammelten sich unterdessen Unterstützer, die ihn als »Helden« feierten.

Video Der Soldat und Sanitäter hatte im März 2016 einen am Boden liegenden palästinensischen Terroristen mit einem Schuss in den Kopf getötet. Ein Mitarbeiter der umstrittenen israelischen Organisation B’Tselem hatte ihn dabei gefilmt.

Ein Militärgericht hatte Azaria Anfang des Jahres wegen Totschlags zu 18 Monaten Haft verurteilt. Azarias Einspruch vor einem militärischen Berufungsgericht war Ende Juli gescheitert. Noch am Dienstag hatte der Soldat versucht, einen Aufschub seiner Haftstrafe zu erreichen.

Laut Medienberichten hatte Azaria in einem Schreiben an Israels Generalstabschef Gadi Eizenkot eine Reduzierung seiner Haftstrafe und eine Umwandlung in gemeinnnützige Arbeit beantragt. Erst kürzlich hatte sich Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erneut für eine Begnadigung des Soldaten ausgesprochen.

Reue Generalstabschef Eizenkot hatte allerdings schon im Vorfeld gesagt, eine Verkürzung der Haftstrafe komme nur infrage, wenn Azaria Reue zeige. Der Fall Azaria, der in der israelischen Öffentlichkeit intensiv diskutiert wurde, sei »voller Manipulationen und Lügen«.

Bisher hat Azaria öffentlich nicht zum Ausdruck gebracht, dass er seine Tat bedauert. Vor Gericht hatte er den Kopfschuss damit gerechtfertigt, er sei davon ausgegangen, der Attentäter habe einen versteckten Sprengsatz zünden können. Die Richter zeigten sich von dieser Argumentation jedoch nicht überzeugt. In einem Video auf Facebook hatte Azaria am vergangenen Donnerstag ein Statement gepostet, in dem er erneut erklärte, er habe aus einem Gefühl unmittelbarer Gefahr heraus gehandelt. ag

Israel

Ein zarter Neuanfang

Bei seinem Antrittsbesuch in Jerusalem wollte Bundeskanzler Friedrich Merz das zuletzt stark belastete Verhältnis zum jüdischen Staat kitten. Ist es ihm gelungen? Eine Analyse

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Gesellschaft

»Hamas hält letzte Geisel als Faustpfand«

Anti-Regierungsproteste lösen die wöchentlichen Kundgebungen zur Befreiung der Geiseln ab

von Sabine Brandes  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 07.12.2025 Aktualisiert

Gaza

Clanchef und Hamas-Gegner Abu Shabab ist tot

Der Milizanführer Yasser Abu Shabab sei am Wochenende bei einem »internen Streit« erschossen worden, heißt es

von Sabine Brandes  07.12.2025

Geschichte

Heimat für die Jeckes

Das »Museum des deutschsprachigen jüdischen Erbes« bekommt an der Universität Haifa ein neues Zuhause

von Sabine Brandes  07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025

Israel

Herzog: Israel entscheidet selbst über Netanjahu-Begnadigung

US-Präsident Trump hat wiederholt eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten israelischen Regierungschefs Netanjahu gefordert. Israels Staatspräsident Herzog hat eine klare Meinung dazu

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Yad Vashem und trifft Premierminister Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert

Diplomatie

»Dem Terror der Hamas endgültig die Grundlage entziehen«

Es ist eine seiner bisher wichtigsten Auslandsreisen, aber auch eine der schwierigsten. Kanzler Merz ist für zwei Tage im Nahen Osten unterwegs

 06.12.2025