Israel

Einigung um Amona

Amona im Westjordanland Foto: Flash 90

Die Bewohner der illegalen jüdischen Siedlung Amona im Westjordanland haben das letzte Kompromissangebot angenommen.

Am Sonntag akzeptierten sie einen Vorschlag von Regierungschef Benjamin Netanjahu und dem Vorsitzenden der nationalreligiösen Partei Jüdisches Haus, Naftali Bennett. Sie sind damit bereit, den Outpost gewaltfrei zu räumen.

Dem Vorschlag entsprechend sollen die Familien auf einen nahe gelegenen Hügel ziehen und dort ihre mobilen Häuser aufstellen können. Statt der zunächst angekündigten zwölf sollen es nun 24 werden. Dieses Grundstück im Westjordanland gehöre niemandem, heißt es aus Jerusalem.

Treffen Netanjahu hatte in der Nacht darauf gedrängt, dass die Siedler seinen Vorschlag zur Güte annehmen: »Bitte sagt Ja. Wir haben dieses Angebot aus Wohlwollen und unserer Liebe für die Siedlungen ausgearbeitet«, bat er bei einem Treffen mit Vertretern aus Amona.

Diese erklärten im Anschluss: »Wir wollen der Umsiedlung eine Chance geben. Doch wir werden wachsam sein und ständig überprüfen, ob die Versprechen, Häuser und öffentliche Gebäude zu bauen, auch wirklich eingehalten werden.«

Oppositionspolitiker kritisierten Netanjahu scharf dafür, gewaltbereiten Siedlern nachzugeben. Zipi Livni von der Zionistischen Union etwa meinte: »Es ist zwar gut, dass es in Amona keine Gewalt gegeben hat, aber es ist sehr bedauerlich, dass die bloße Androhung wirkt. Was dort geschehen ist, ist kein Zionismus, keine Siedlung oder hat sonst irgendeinen Wert. Es ist einzig und allein die Tatsache, dass die israelische Regierung ein paar Leuten nachgibt, die starke Männer spielen.«

Neubau Netanjahus Kabinett hat dem Abriss und Neubau in einem nahe gelegenen Gebiet insgesamt 130 Millionen Schekel zugesprochen, umgerechnet rund 31,2 Millionen Euro.

Kurz vor der Einigung waren Hunderte Siedler-Unterstützer in Amona eingetroffen und hatten bei einer Räumung durch die Sicherheitskräfte mit Gewalt gedroht. Die aber wollten die Politiker vermeiden und waren bereit, dafür einen hohen Preis zu zahlen.

Diplomatie

Israel erkennt Somaliland als Staat an

Die Anerkennung erfolge »im Geiste der Abraham-Abkommen«, hieß es in einer Mitteilung des Büros von Benjamin Netanjahu

 27.12.2025

Sexualisierte Gewalt

Ex-Geisel: »Ich dachte, ich werde für immer ihre Sexsklavin sein«

Fast ein Jahr nach ihrer Freilassung spricht die junge Israelin Romi Gonen zum ersten Mal über ihre zutiefst verstörenden Erlebnisse in Gaza

von Sabine Brandes  26.12.2025

Israel

Zwei Tote bei Terrorangriff mit Auto und Messer

Palästinenser rammte Passanten mit seinem Auto und stach auf Frau ein – ein Sicherheitsmann schoss auf den Attentäter und verletzte ihn

 26.12.2025

Israel

Winterwarnungen und das Warten auf Schnee

Am Samstag zieht ein stärkeres Tiefdruckgebiet auf, begleitet von Starkregen, starken Winden und spürbarer Kälte

von Sabine Brandes  26.12.2025

Gazastreifen

Erneut tödlicher Zwischenfall

Israels Armee: Zwei Terroristen wurden getötet, die eine »unmittelbare Bedrohung« dargestellt hätten

 26.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Sicherheit

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025

Israel

US-Botschafter: Iran zieht falsche Lehren aus Angriffen auf Atomanlagen

»Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden, aber offenbar haben sie sie nicht vollständig verstanden«, sagte Mike Huckabee

 25.12.2025 Aktualisiert

Spionage-Verdacht in Israel

Ex-Premier Bennett im Visier des Iran

Ein israelischer Staatsbüger soll den einstigen Ministerpräsidenten Naftali Bennett ausspioniert haben. Dem Verdächtigen steht eine Anklage bevor

von Sabine Brandes  25.12.2025